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Millionenschaden in Flehingen

Oberderdingen: Feuerwehrleute kämpfen gegen Brand – Landwirte helfen mit Löschwasser

In Oberderdingen-Flehingen hat eine Lagerhalle einer Recyclingfirma gebrannt. Die Löscharbeiten dauerten auch am Dienstag noch an.

Die Halle einer Recyclingfirma in Oberderdingen-Flehingen brennt.
Die Halle einer Recyclingfirma in Oberderdingen-Flehingen brennt noch immer. Foto: Jan Bratzel/EinsatzReport24

In Oberderdingen-Flehingen läuft seit Montagabend ein Großeinsatz: Gegen 21 Uhr brach in einer Halle der Firma CR-Recycling im Robert-Bosch-Ring ein Feuer aus. Seitdem haben über 400 Einsatzkräfte der Feuerwehr gegen die Flammen gekämpft, darunter auch benachbarte Wehren der umliegenden Landkreise.

Die Rauchsäule am Montagabend war meterhoch. Durch den Brand kam es auch zu einer erheblichen Geruchsbelästigung. Die Anwohner wurden gebeten, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Die Warnung wurde am Dienstagnachmittag aufgehoben

Nach Angaben eines Sprechers der Polizei gab es mehrere kleine Explosionen. Vermutlich habe es sich dabei um Akkus gehandelt, da diese und weitere Elektrogeräte in der Firma recycelt würden.

Die Löscharbeiten gestalteten sich schwierig. In der Lagerhalle, in der das Feuer ausbrach, lagerten etwa 150 bis 200 Tonnen Schrott. Außerdem befand sich auf dem Hallendach eine Photovoltaik-Anlage.

Großeinsatz wegen Brand auf Recyclinghof in Oberderdingen-Flehingen dauert an

Der Großeinsatz der Feuerwehr in Flehingen lief auch am Dienstagnachmittag noch, das Gebiet und die B293 abgesperrt. „Derzeit wird der Schrott-Schuttberg mühsam aus der Halle ausgeräumt“, berichtet Oliver Haas.

Der Brettener Stadtkommandant war mit seinen Leuten die ganze Nacht im Einsatz und wurde am Morgen abgelöst. Wie auch viele seiner erschöpften Kollegen, die die ganze Nacht im Einsatz waren.

In der 40 mal 80 Meter großen Halle brennt Elektroschrott, die Ursache des Brandes ist noch unbekannt. Auch was genau brennt, wissen die Einsatzkräfte noch nicht. Bis zu 40 Meter hoch schlugen die Flammen, schwarzer Rauch quoll in den Himmel und breitete sich aus.

Die hohen Temperaturen haben die Einsatzkräfte sehr gefordert.
Andreas Bimmler
Feuerwehr-Pressesprecher

Bis weit in den Enzkreis, bis zum Rhein und bis Bruchsal war der Brandgeruch zu riechen. „Eine Rauchwolke hängt wie ein Morgennebel über dem Wald zwischen Heidelsheim und Gochsheim“, berichtet eine Autofahrerin gegen neun Uhr am Morgen. Auch in Graben-Neudorf, so auf Facebook zu lesen, war der Rauch zu riechen.

Bis Ludwigshafen sei die Geruchsbelästigung zu verspüren gewesen, informiert Feuerwehr-Pressesprecher Andreas Bimmler. Drei Messteams seien im Enzkreis und im Landkreis Karlsruhe unterwegs gewesen, um die Schadstoffbelastung zu messen.

Die Grenzwerte seien aber nirgendwo überschritten gewesen, erklärt er. Gleichwohl empfehle man Schulen, Kindergärten und Anwohnern, die Fenster geschlossen zu halten.

Zu wenig Löschwasser: Auch Landwirte helfen mit

„Derzeit ziehen wir abgelöschtes und brennendes Material aus der Halle“, bekundet Bimmler, das THW sei mit schwerem Gerät vor Ort. Schwierig sei bei der Brandbekämpfung gewesen, die großen erforderlichen Wassermengen an die Einsatzstelle zu bringen.

Mehrere Leitungen wurden verlegt. Löschwasser wurde auch mit Tankwagen im Pendelverkehr angekarrt, auch Landwirte halfen dabei mit. Rund 150 Kräfte seien noch vor Ort. Eine Materialschlacht sei das gewesen, sagt der Brettener Stadtkommandant.

In der Nacht waren es bis zu 450 Feuerwehrleute aus Oberderdingen, Bretten und sämtlichen Umlandgemeinden, auch aus Pforzheim und dem Enzkreis, aus Eppingen, Bruchsal und Waghäusel waren Wehren angerückt. Dazu 20 Kräfte der Polizei, 25 des THW und rund 30 des DRK.

„Auch die hohen Temperaturen haben die Einsatzkräfte sehr gefordert, insbesondere die Atemschutzträger“, berichtet der Pressesprecher weiter, das sei sehr kräftezehrend gewesen. Aktuell sind noch 150 Feuerwehrleute mit den Löscharbeiten beschäftigt. Auch der Kreisbrandmeister und der Oberderdinger Bürgermeister sind vor Ort, um die Lage zu begutachten.

Da das Feuer noch immer nicht gelöscht ist, sei eine Begehung noch nicht möglich. Laut Polizeiinformationen vom Dienstagmorgen wurde bei dem Brand niemand verletzt. Der Schaden geht in die Millionenhöhe.

Brennende Akkus zu löschen, ist problematisch. Das hatte sich auch im September 2022 bei zwei Bränden beim Entsorgungsunternehmen Alba in Pforzheim gezeigt.

In Flehingen hatte es bereits Ende März 2022 bei der Recyclingfirma Schwarz gebrannt.

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