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Bei Verstoß droht hohe Strafe

Ordnungsamt zieht positive Bilanz: Brettener halten sich an Corona-Verordnung

Seit einer Woche gibt es im Land die Corona-Verordnung - und gerade in Bretten hat dies zu einer erfreulichen Entwicklung geführt. Die Menschen halten sich weitestgehend an die Vorgaben, sagt Brettens Ordnungsamtschef Simon Bolg. Ein Grund dafür sei die hohe Präsenz der Polizei.

Cosima Carbone (rechts) und Yannick Simon bilden eines der insgesamt acht Zweierteams des Ordnungsamts, die dafür sorgen, dass die Allgemeinverfügung der Stadt Bretten sowie die Corona-Verordnung des Landes Baden-Württemberg auch von der Bevölkerung befolgt werden.
Cosima Carbone (rechts) und Yannick Simon bilden eines der insgesamt acht Zweierteams des Ordnungsamts, die dafür sorgen, dass die Allgemeinverfügung der Stadt Bretten sowie die Corona-Verordnung des Landes Baden-Württemberg auch von der Bevölkerung befolgt werden. Foto: Rebel

Über zu wenig Arbeit kann sich Simon Bolg in diesen vom Coronavirus geplagten Zeiten wahrlich nicht beklagen. Während vielerorts Betriebe ihr Tagesgeschäft immer weiter herunterfahren und immer mehr auf Homeoffice oder Kurzarbeit setzen, glühen bei dem Leiter des Ordnungsamtes der Stadt Bretten die Drähte heiß.

Schließlich laufen im Büro des Stadtsheriffs der Melanchthonstadt, der im Moment mehr Schreibtischtäter als Mann an vorderster Front ist, sehr viele Fäden und Informationen auf allen erdenklichen Kanälen zusammen.

Verstärkung des Ordnungsdiensts wegen Coronavirus

„Eine unserer vordringlichsten Aufgaben ist die Gefahrenabwehr. Aktuell ist natürlich das hohe Gut der Gesundheit der Allgemeinheit unser Schwerpunkt“, betont der oberste Ordnungshüter der Großen Kreisstadt. Bolg und seine acht Vollzugsbeamten sind derzeit im Dauereinsatz, um zu prüfen, ob die Allgemeinverfügung der Stadt Bretten sowie die Corona-Verordnung des Landes Baden-Württemberg auch von der Bevölkerung befolgt werden.

„Wir haben unseren Vollzugsdienst aufgesplittet und uns Verstärkung von anderen Ämtern geholt, um so unsere Schlagkraft und die Reichweite zu erhöhen“, erklärt Bolg. Jedem Vollzugsbeamten wurde demnach ein anderer städtischer Mitarbeiter – etwa aus dem Liegenschaftsamt – zugeordnet. Nun sind acht Zweierteams in der Kernstadt und den Stadtteilen auf Streife.

Tägliche Kontrolle der Corona-Verordnung

„Es ist ein Zeichen für unsere hervorragende Zusammenarbeit, dass sich andere Gemeindemitarbeiter freiwillig gemeldet haben, um den Ordnungsdienst zu unterstützen“, sagt hierzu Oberbürgermeister Martin Wolff. „Oberste Priorität haben aktuell natürlich die Kontrollen, die wir zu unterschiedlichen Zeiten durchführen. Wir sind gerade täglich im Einsatz, also auch samstags und sonntags“, berichtet Bolg.

Neben den rund 70 Spielplätzen, die es im gesamten Stadtgebiet gibt, kontrollieren die Ordnungshüter unter anderem sämtliche Sportplätze, Schulen, Kindergärten und Marktplätze und sind daneben auch in den Wohngebieten unterwegs.

Positives Feedback von den Bürgern

„Es ist wichtig, dass wir hier Präsenz zeigen. Die Bürger wollen das auch, denn so fühlen sie sich sicher. Außerdem ist es wichtig, dass Verstöße auch geahndet werden. Wir haben eine ernste Lage, da gibt es keine Kavaliersdelikte“, betont OB Wolff.

Wir haben die Lage im Griff
Ordnungshüter Simon Bolg

Derweil berichtet Bolg von einer erfreulichen Entwicklung, die er in den vergangenen Tagen – nicht zuletzt durch den Einsatz und die verstärkte Präsenz der Ordnungshüter – in der Melanchthonstadt ausgemacht hat. Immer wieder werden laut Bolg die Kollegen, die unterwegs und auf Streife sind, von den Bürgern angesprochen. Das Feedback, das sie dabei bekommen, sei durchweg positiv.

Immer aktuell:

Gleiches gilt für Bolgs Zwischenbilanz nach einer Woche Corona-Verordnung. „Wir haben die Lage im Großen und Ganzen im Griff, weil sich mittlerweile die allermeisten Mitbürger an die Allgemeinverfügung der Stadt Bretten und an die Corona-Verordnung des Landes halten“, versichert der Ordnungsamtsleiter.

Bei Nichteinhaltung drohen hohe Strafen

In der Vorwoche habe das, so Bolg, noch anders ausgesehen. „Das Wetter war einfach zu gut. Da vergessen die Leute die Vorgaben dann schnell.“ In die Karten habe dem Ordnungsdienst dagegen am vergangenen Samstag das nasskalte Wetter gespielt, nachdem die Stadt Bretten ihre Allgemeinverfügung über ein Betretungsverbot von öffentlichen Flächen erlassen hatte. „Da sind die Leute von sich aus zuhause geblieben“, weiß Bolg.

In den zurückliegenden Tagen hätten sich die Menschen weitestgehend an die aufgestellten Spielregeln gehalten. Zudem ist nun bekannt, dass bei deren Nichteinhaltung empfindliche Strafen drohen. „Wir gehen da ganz rigoros vor und bringen jedes Fehlverhalten zur Anzeige“, versichert der Stadtsheriff. Demnach sind Bußgelder von bis zu 25.000 Euro und sogar Freiheitsstrafen von bis zu zwei Jahren möglich.

Gesundheitsamt informiert Stadt über Covid-19 Infizierte

Daneben erfüllt das Ordnungsamt derzeit noch eine andere wichtige Aufgabe: das Umsetzen und Überwachen sogenannter Infektionsschutzrechtlicher Maßnahmen. Sobald in Bretten jemand positiv auf das Coronavirus getestet wurde, nimmt das Gesundheitsamt mit dieser Person Kontakt auf. Danach informiert das Amt auch Bolg.

„Die Kontaktdaten der infizierten Person sowie von eventuellen Kontaktpersonen meldet das Gesundheitsamt an uns, sodass wir auf Empfehlung des Gesundheitsamtes die häusliche Quarantäne anordnen können“, erklärt der Ordnungsamtschef.

Kein Freibrief für Falschparker und Raser

Daneben läuft, so versichert Bolg, auch noch das alltägliche Geschäft des Ordnungsamtes wie die Verkehrsüberwachung etwa durch Blitzer oder das Fahnden nach Falschparkern weiter. „Es gibt also wegen Corona keinen Freibrief für andere Ordnungswidrigkeiten“, sagt der Stadtsheriff augenzwinkernd.

Großes Lob für Bolg und sein Team gibt es übrigens von höchster Stelle. „Die Arbeit, die das Ordnungsamt in den letzten zwei Wochen geleistet hat, bekommt eine Eins mit Sternchen. Von der Amtsleitung bis zum Gemeindevollzugsdienst sind alle sehr pflichtbewusst – und das, ohne auf die Uhr zu schauen“, erklärt Oberbürgermeister Wolff.

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