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Turnier beim SV Gölshausen

Reizen, melden, stechen: Binokel lockt 42 Fans nach Bretten

Binokel wird mit einem deutschen Kartenblatt gespielt und erfordert Konzentration. In Bretten-Gölshausen gibt es seit mehr als 30 Jahren ein beliebtes Turnier.

Drei Personen spielen an einem Tisch Karten
Taktik, Risikobereitschaft und ein Quäntchen Glück gehören auch beim Bikokel dazu. Foto: Michael Fritz

Beim Binokel heißt es aufpassen. Entsprechend konzentriert geht es im Vereinsheim des SV Gölshausen zu. An 14 Tischen sitzen Menschen mit Spielkarten in der Hand, es wird gereizt, gemeldet, gestochen – und nach Möglichkeit gewonnen. Insgesamt 42 Frauen und Männer nehmen diesmal am Binokel-Turnier teil.

Das organisiert Manfred Bohner seit mehr als 30 Jahren. Sein Binokel-Turnier findet jährlich am Freitag vor dem Totensonntag statt und ist überregional bekannt und beliebt. Einige Teilnehmer nehmen auch eine weitere Anfahrt auf sich. Neben der reinen Spielfreude dürfte auch der reich bestückte Preistisch eine Motivation für manche sein. „Ohne unsere großzügigen Sponsoren wäre solch ein Turnier nicht zu realisieren“, bestätigt Bohner.

Ohne unsere großzügigen Sponsoren wäre solch ein Turnier nicht zu realisieren.
Manfred Bohner
Organisator

Die Sieger beim Binokel dürfen sich ihren Gewinn aussuchen

Vom 200-Euro-Tankgutschein über Karten für KSC und Kino, Gutscheine für Friseur, Massage oder Reisebüro bis zu Büchern und Wein-Präsenten reicht die Palette. „Einen Hauptpreis loben wir nicht aus“, erklärt Bohner. „Der Turniersieger hat den ersten Zugriff, und danach können sich die Nächstplatzierten ihren Wunschgewinn vom Tisch nehmen.“ Insgesamt 20 Preise stehen für die 42 Teilnehmer zur Verfügung – bei zehn Euro Startgeld keine schlechte Quote.

Beim Binkel wird die avisierte Punktzahl angesagt – die dann aber auch erreicht werden muss

„260“. „Weg“. Damit hat Volker Lampert dieses Spiel erfolgreich für sich gereizt. Er legt eine komplette „Familie“ – also Ass, 10, König, Ober und Unter in einer Spielfarbe – vor sich auf den Tisch. Für diese „Meldung“ erhält er 100 Punkte. Da er die Spielfarbe „Schellen“ zum Trumpf erklärt, erhöht sich seine Meldung auf 150 Punkte. Nun muss er im Spiel noch mindestens 110 Punkte durch Stiche erzielen, um seinen Reiz von 260 Punkten zu erreichen.

Schafft er das nicht, verliert er dieses Spiel und bekommt es doppelt abgeschrieben. Mit 170 Punkten aus dem Spiel hat er das Soll übererfüllt und erhält insgesamt 320 Punkte. Nach zehn Runden liegt Lampert an seinem Tisch mit 1.650 Punkten knapp in Führung. Aber seine beiden Mitspieler haben noch in zwei Spielen Gelegenheit, ihn zu überholen. Dann ist die erste von drei Turnierrunden beendet.

Solange es rechnerisch möglich ist, spiele ich auf Sieg.
Harald Schmid
Binokel-Spieler aus Büchig

Nach knapp einer Stunde ist die erste Runde mit zwölf Spielen beendet, und die Gruppen werden neu ausgelost. Harald Schmid aus Büchig ist mit seinem Ergebnis nicht zufrieden. „Ich habe mich öfters überreizt, so dass meine Punktzahl nicht sehr hoch ist“, bekennt er. Für die nächsten beiden Runden heißt es für ihn nun „all in. Solange es rechnerisch möglich ist, spiele ich auf Sieg.“

Lothar Friedel hat nur einmal beim Binokel gefehlt

Ein ganz eifriger Turniergänger ist Lothar Friedel aus Gölshausen. Er hat von bislang 35 Turnieren nur einmal gefehlt. „Ich habe bisher immer einen Preis erhalten, einige Male sogar das Turnier gewonnen“, berichtet er. In diesem Jahr hat es weder für Schmid noch für Friedel zum Sieg gereicht. Dieser ging mit 7.390 Punkten an Bernd Schneider, dicht gefolgt von Hans Peter Sahr (7.180) und Harald Schöntag (7.120). Die nächste Gelegenheit für einen Sieg besteht bereits am 27. Januar. „Da wir so viele Preise erhalten haben, können wir im Januar ein Sonderturnier durchführen“, freut sich Organisator Manfred Bohner.

Binokel

Binokel ist ein unterhaltsames Kartenspiel, das vor allem im Schwäbischen, in der Schweiz, aber auch in den USA verbreitet ist – und natürlich in Gölshausen. Gespielt wird mit einem Blatt von zweimal 24 Karten mit deutschem Bild, also mit den Farben Eichel, Schippen, Schellen und Herz. Statt Dame und Bube gibt es Ober und Unter.

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