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Öffentliche Auszeichnung

Regierungspräsidentin würdigt in Sulzfeld Verdienste im Ehrenamt

Der Arbeitskreis Heimatpflege im Regierungsbezirk Karlsruhe verleiht im Sulzfelder Bürgerbahnhof Ehrennadel an mehrere Personen.

Für herausragende Verdienste in der Heimatpflege überreichte Regierungspräsidentin Sylvia M. Felder (rechts) die Ehrennadel 2024 an besonders Engagierte: (von links) Günter Wippler für den Heimatkundlichen Arbeitskreis Odenheim, Christa John aus Freudenstadt, Rudolf Heinz Schmich aus Bad Schönborn, Roland Schölch aus Sulzfeld und Helga Steinel-Hofmann aus Philippsburg.
Für herausragende Verdienste in der Heimatpflege überreicht Regierungspräsidentin Sylvia M. Felder (rechts) die Ehrennadel an Günter Wippler, Helga Steinel-Hofmann, Rudolf Heinz Schmich, Christa John und Roland Schölch (von links). Foto: Hansjörg Ebert

Sie sammeln Fotos und Dokumente, erforschen und publizieren lokale Geschichtsthemen, organisieren Führungen und Ausstellungen, kümmern sich um Geflüchtete, organisieren Begegnungen und vieles mehr. Und dies mit großem Einsatz, ehrenamtlich, ohne viel Aufhebens und meistens im Verborgenen.

Jetzt wurden einige Vertreter dieser eher Stillen im Lande öffentlich ausgezeichnet. Der Arbeitskreis Heimatpflege im Regierungsbezirk Karlsruhe würdigte ihre herausragenden Verdienste mit der Verleihung der Ehrennadel.

Regierungspräsidentin skizziert in Sulzfeld Bedeutung der Heimat

Der Ort dafür war mit dem stilvoll restaurierten und als Leuchtturm der Bürgerbeteiligung ausgezeichneten Sulzfelder Bürgerbahnhof trefflich gewählt, wie es Regierungspräsidentin Sylvia M. Felder bei der Eröffnung anmerkte. Sie skizzierte die Bedeutung von Heimat als Teil unserer kulturellen Identität, die Beschäftigung mit dem direkten Umfeld und schärfe das Bewusstsein für gesamtgesellschaftliche Zusammenhänge.

Ziel der Heimatpflege sei es, die Vielfalt örtlicher und regionaler Traditionen in einem zusammenwachsenden Europa bewusster zu machen und insbesondere der jungen Generation dabei zu helfen, in Toleranz auch die Heimat anderer zu achten.

„Vieles, auf das wir in unserer Gesellschaft heute stolz sind, hat sich in den vergangenen Jahrhunderten aus neu Eingebrachtem entwickelt, unsere kulturelle Identität entsteht nicht durch Abgrenzung, sondern durch Verbundenheit, durch Anteilnahme und durch Mitwirkung“, erklärte die Regierungspräsidentin und schlug damit den Boden zu den zu Ehrenden: Menschen, die um die Besonderheit und die Einmaligkeit ihrer Heimat wissen, und sie aktiv bewahren und gestalten und Kultur nicht nur als Erbe, sondern auch als Auftrag wahrnehmen.

Üblicherweise zeichnet der Arbeitskreis Jahr für Jahr einzelne Persönlichkeiten aus, die sich in besonderem Maße ehrenamtlich für die Heimatpflege engagieren. In diesem Jahr war es mit dem Heimatkundlichen Arbeitskreis Odenheim auch eine Gruppe, für die Günter Wippler die Ehrennadel in Empfang nahm.

Günter Wippler legte Fotoarchiv in Odenheim an

Wippler selbst hatte ein umfangreiches Fotoarchiv angelegt und viel Literatur gesammelt und öffentlich gemacht. Gleichsam als permanente Ortsgeschichte bringt der Arbeitskreis unter anderem das „Odama Heimatbläddel“ sowie zahlreiche Sonderhefte, etwa zum Stifterhof, dem Kloster Odenheim, die alten Zigarrenfabriken oder zu Kleindenkmalen heraus.

Christa John aus Freudenstadt hat in ihrer Zeit als Erzieherin im Oberlin-Haus eine Dokumentation zur Geschichte dieses Hauses erstellt. Zusammen mit anderen Frauen organisierte sie „Abende der Begegnung“, ein Treffpunkt von Frauen verschiedener Konfessionen, die sich über ihre verschiedenen Glaubensheimaten austauschen.

Darüber hinaus engagierte sich die Geehrte für die jüdisch-christliche Geschichte in Freudenstadt und stiftete eine Erinnerungstafel für den Freudenstadter Arzt Carl Beer, der als Jude im KZ Dachau interniert war.

Rudolf Heinz Schmich aus Bad Schönborn ist mit 91 der Senior der Geehrten

Rudolf Heinz Schmich aus Bad Schönborn ist mit 91 Jahren der Senior der Geehrten. Der langjährige Direktor des Bruchsaler Schönborn-Gymnasiums war maßgeblich an der Publikation der Ortschroniken von Bad Schönborn, Mingolsheim und Langenbrücken beteiligt.

Viel gelesen sind sein „Entdeckungsreisen in die Vergangenheit“, die dann als Jahrbuch 2019 in einer Publikation zusammengefasst wurden. Sie enthält auch eine Zusammenstellung der Kleindenkmale der Stadt.

Der Initiative Schmichs ist zudem eine Broschüre über die donauschwäbische Heimatortsgemeinde Parabutsch zu verdanken, die unter dem Titel „Aus Flüchtlingen wurden Neubürger“ erschienen ist. Darüber hinaus war er bis ins hohe Alter als Redner bei historischen Veranstaltungen gefragt.

Roland Schölch aus Sulzfeld wird als „guter Teamworker“ beschrieben

Roland Schölch aus Sulzfeld hat sich im örtlichen Kulturkreis, in der Flüchtlingshilfe und als Kirchengemeinderat engagiert. „Sie werden als guter Teamworker mit unermüdlich positivem Denken und Handeln beschrieben und charmant als Mehrzweckwerkzeug des Kirchenbezirks bezeichnet“, führt die Regierungspräsidentin in ihrer Laudatio aus.

Schölch sei ein Mensch, der ideenreich und vorwärtsgewandt, stets ausgleichend und einfühlsam vieles voranbringe. Auch die Diakoniestation Südlicher Kraichgau verdanke ihm viel.

Helga Steinel-Hofmann ist im Philippsburger Heimatverein aktiv

Helga Steinel-Hofmann stehe beispielhaft für das Engagement im Bereich Heimatpflege und Kultur ihrer Heimatstadt Philippsburg, so die Laudatorin. Seit 25 Jahren ist sie im Vorstand des Heimatvereins vertreten und war Vorsitzende im Museumsbauverein, das neue Haus in der Kronenwerkstraße hat sie mitaufgebaut. „Für das kulturelle Leben der Stadt ist der Heimatverein unter ihrer Führung eine große Bereicherung“, erklärte Sylvia M. Felder. Darüber hinaus ist Helga Steinel-Hofmann in verschiedenen Vereinen aktiv und hat auch den Arbeitskreis Umweltschutz Flora-Fauna mit aufgebaut.

Zahlreiche Ehrengäste waren zu der Veranstaltung in den Bürgerbahnhof gekommen, die Nachwuchsmusiker der Musikschule Eppingen mit passenden Beiträgen bereicherte. Bürgermeister Simon Bolg hatte die Gäste im Bürgerbahnhof willkommen geheißen.

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