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Weiterbildungsoffensive

Attraktiv für Generation Z: Volkshochschule Bruchsal arbeitet an neuer Ausrichtung

Zweimal im Jahr kommt das Programm und ein Kurs umfasst zehn Termine. Die Volkshochschulen sind seit Jahrzehnten etabliert. In Bruchsal will man Neues wagen.

Workshop VHS Bruchsal
An der VHS von morgen haben Bruchsaler bei einem Workshop getüftelt. In Kleingruppen haben sie Ideen entwickelt und einander vorgestellt. Unter anderem ging es um eine VHS-App. Foto: Nicole Jannarelli

Emma ist zehn. Sie mag Pferde und Sport. Die Volkshochschule Bruchsal kennt sie nur, weil Mama und Oma davon sprechen. Und Anna-Lisa? Die ist 25, gehört zur viel zitierten Generation Z. VHS? Da sieht sie das Programm manchmal beim Friseur in der Zeitschriftenauslage.

Emma und Anna-Lisa sind keine echten Personen. Aber sie stehen für Zielgruppen, die die Bruchsaler Bildungseinrichtung in Zukunft erreichen will. Die Arbeit am neuen Konzept hat gerade begonnen.

Neue Ausrichtung der Bruchsaler VHS: Darum geht es

Kurz gesagt: Die Volkshochschulen in Baden-Württemberg wollen innovativer werden. Daher haben Volkshochschulverband und Kultusministerium gemeinsam eine Weiterbildungsoffensive gestartet. Unter anderem sollen neue Zielgruppen angesprochen werden. Auch die Bruchsaler Einrichtung möchte sich verändern. Sie hat sich daher für das eigens aufgelegte Förderprojekt beworben. Mit Erfolg. 20.000 Euro fließen nach Bruchsal, um „Innovationsimpulse“ umzusetzen.

Neue Zielgruppen für Bruchsal

Mit dem Fördergeld möchte die VHS an ihrer Ausrichtung arbeiten. Bei einem ersten Workshop wurde die Basis geschaffen. Bruchsaler haben gemeinsam an der VHS von morgen getüftelt. In Kleingruppen haben sie Ideen entwickelt und einander vorgestellt. Im nächsten Jahr sollen Projektgruppen die Arbeit fortführen. „Unsere Projektarbeit soll nachhaltig sein“, sagt VHS-Leiter Alexander Kabus. „Wir möchten unsere Ideen umsetzen können. Und am Ende können vielleicht auch andere Volkshochschulen davon profitieren.“

Drei Personengruppen will die VHS in Bruchsal zukünftig besonders ansprechen: Kinder und Jugendliche, Menschen mit Migrationshintergrund und Best Ager. Weiterer wichtiger Punkt: „Wir möchten sichtbarer werden, auch unsere Außenstellen.“

So ist die Bruchsaler Volkshochschule aktuell aufgestellt

Corona hat den gesamten Bildungssektor durcheinandergewirbelt. Auch die Volkshochschulen. „Durch die Pandemie haben wir Teilnehmer verloren“, sagt Kabus. Aber nicht nur das: auch manche Dozenten haben sich beruflich umorientiert.

Die VHS hat ein großes Einzugsgebiet und einige Außenstellen: in Bad Schönborn, Forst, Hambrücken, Karlsdorf-Neuthard, Kraichtal, Kronau, Oberhausen-Rheinhausen, Östringen, Philippsburg, Ubstadt-Weiher und Waghäusel. Jahresthemen und zwei Semesterprogramme strukturieren bislang das Bildungsangebot. „Wir stellen jedoch fest, dass viele Teilnehmer, durch alle Altersklassen hinweg, immer agiler ihre Freizeit gestalten wollen“, berichtet Kabus. Er leitet seit einem Jahr die Schule. Viele seiner Kunden wollen sich also nicht mehr so langfristig binden.

Die ersten Schritte sind in Bruchsal gemacht

Bei dem Bruchsaler Workshop haben die Teilnehmer nun die Schwerpunkte festgelegt. „Wir wollen das Problem bei der Wurzel packen“, sagt Alina Reger, die freiberuflich als Kursleiterin die Methode „Design Thinking“ vermittelt. Dabei stehen Kundenbedürfnisse im Zentrum. Für die VHS Bruchsal heißt das: Was braucht meine Zielgruppe, damit das Bildungsangebot attraktiv ist?

Die Generation Z etwa, so das Ergebnis des Workshops, wolle sich nur ungern langfristig binden. Abo-Angebote oder Schnupperkurse könnten für sie attraktiv sein. Die VHS als App auf dem Handy, ein Kreativwettbewerb für junge Erwachsene oder auch ein „Lebensführerschein“ für Kinder sind erste Ansatzpunkte, auf die jetzt aufgebaut werden soll.

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