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Auf Skiern nicht zu bremsen

Kathrin Kotz aus Forst holt bei den Winterspielen der Special Olympics Silber und Bronze

Kathrin Kotz aus Forst holt bei den Special Olympics Nationale Winterspiele in Thüringen Silber und Bronze. Die Lebenshilfe Bruchsal-Bretten betreut die 34-jährige Sportlerin.

Sportlerin mit Behinderung zeigt eine Silbermedaille
Stolz zeigt Kathrin Kotz aus Forst ihre Silbermedaille, die sie sich im Riesenslalom der Special Olympics Nationale Winterspiele in Thüringen erkämpft hat. Foto: Andrea Hoffmann

Sie liebt die Berge und sie liebt den Schnee. Raus in die Kälte, rauf auf die Skier, los geht’s. Schon als Kind ließ Kathrin Kotz keine Piste aus. Kein Wunder, dass die 34-Jährige dieses Jahr wieder bei den Special Olympics Deutschland Nationale Winterspiele in Thüringen am Start war – heuer zum siebten Mal.

„Die Woche war ganz schön anstrengend“, sagt Kotz. Aber es hat sich gelohnt: Die Sportlerin hat eine Bronzemedaille im Slalom und eine Silbermedaille im Riesenslalom geholt. 900 Athletinnen und Athleten aus ganz Deutschland waren bei den Special Olympics in zehn Sportarten am Start.

Ein unglaubliches Erlebnis für die junge Frau aus Forst. Schon die Eröffnungsfeier war ein Erlebnis, erinnert sie sich. „So viele Sportler, so viel Musik und gute Laune“, sagt Kotz, die zusammen mit Andrea Hoffmann, ihrer Betreuerin bei der Lebenshilfe Bruchsal-Bretten, nach Oberhof gereist war. Vor den Wettkämpfen wurden die Athletinnen und Athleten gesichtet und in Leistungsklassen eingeteilt.

Sportlerin aus Forst reist mit ihrer Betreuerin von der Lebenshilfe nach Thüringen

„Danach ging es endlich mit den Finalläufen los.“ Die begeisterte Skisportlerin ging mit ihren Kolleginnen und Kollegen raus auf die Strecke, um die Piste zu sichten. „Fahren durften wir aber nicht“, sagt Kotz, „wir durften die Piste nur bis zum dritten Tor abrutschen.“

Allmählich wurde die Aufregung immer größer, erinnert sie sich. Als sie oben am Start schließlich ihre Gegner sah, habe sie schon ein bisschen Angst bekommen. Ihr Gegenmittel: schnell Betreuerin Andrea umarmen, fest drücken – und aller Mut war wieder da.

Für die Fitness sind die Athleten der Lebenshilfe Bruchsal-Bretten selbst verantwortlich

Nach dem Startschuss geht es endlich los. Die 34-Jährige fegt fehlerlos den Berg runter. „Kathrin ist ein Phänomen, sie kann jederzeit ihre Leistung abrufen und fährt auf ihre ganz eigene Art, egal, wie die Piste ist“, freut sich Andrea Hoffmann. Nach dem Lauf folgt banges Warten: Reicht es für eine Medaille? Ja, Kathrin Kotz hat Silber sicher.

Dabei habe sie nicht mal viel trainiert. Lediglich einen harten Skiübungstag in Unterstmatt absolvierte sie, ansonsten ging sie immer wieder Skifahren mit den Eltern. „Für die körperliche Fitness sind unsere Athletinnen und Athleten selbst verantwortlich“, so Andrea Hoffmann. Manche trainieren in den Sportgruppen der Lebenshilfe, andere in kooperierenden Sportvereinen oder organisieren sich ihr Training zu Hause.

Für viele Menschen mit geistiger Behinderung gehört Sport zum Alltag

Um die Teilnahme an den Special Olympics kümmert sich dann die Lebenshilfe – seit 14 Jahren schon. Für viele Menschen mit geistiger Behinderung gehöre Sport zum Alltag, sei manchmal sogar mehr als ein Hobby. Und sie alle wollen und sollen sich mit anderen messen, sagt Hoffmann.

„Das Ziel der Special Olympics ist es, Menschen mit geistiger Behinderung durch den Sport zu mehr Anerkennung, Selbstbewusstsein und somit zu mehr Teilhabe an der Gesellschaft zu verhelfen“, sagt Andrea Hoffmann. So wie Kathrin Kotz: „Ich stelle mich gerne der Herausforderung im Wettkampf, gebe alles, um zu gewinnen, und bin wahnsinnig stolz auf meine Medaillen.“

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