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Volles Programm

Aus Guatemala nach Baden-Baden: Sportler proben für Special Olympics in Berlin

Sie kommen in der Sportschule Steinbach unter und freuen sich auf Land und Leute: Was Olympiateilnehmer aus Guatemala bei der Vorbereitung in Baden-Baden erwartet.

Die Delegation aus Guatemala bereitet in Baden-Baden sich auf die Special Olympics in Berlin vor.
Die Delegation aus Guatemala bereitet in Baden-Baden sich auf die Special Olympics in Berlin vor. Foto: Sofia Quintana

Noch bevor am 17. Juni die Special Olympics in Berlin beginnen, gibt es hier bereits einen kleinen Vorgeschmack: Am 12. Juni werden 46 Sportler aus Guatemala zusammen mit ihrem Betreuungs- und medizinischem Personal in Baden-Baden erwartet.

„Viel Zeit haben wir nicht miteinander“, sagt die städtische Behindertenbeauftragte Nora Welsch: Man habe versucht, möglichst viel in das Rahmenprogramm zu packen. Denn genau das wird geboten, während die Gäste in der Sportschule Steinbach unterkommen und sich auf die Wettkämpfe vorbereiten.

Disziplinen der Special Olympics reichen vom Bowling bis zum Reiten

Von Leichtathletik, Schwimmen, Reiten bis hin zu Bowling, Badminton, Gymnastik und Futsal erstrecken sich die Disziplinen der Teilnehmer, die sich laut Delegationsleiterin Yaeka Cifuentes zunächst national und später international bewährt haben, ehe sie die Chance hatten, per Los ausgewählt zu werden, um nach Berlin beziehungsweise Baden-Baden zu kommen.

„Keiner von uns war bislang in Deutschland und etwa 60 Prozent von uns könnten sich diese Reise auch gar nicht leisten“, sagt sie. Folglich mussten zunächst Pässe und Visa beschafft werden.

Insofern sehe sich jeder, der dabei sein darf, bereits zurecht als Gewinner. Doch den sportlichen Ehrgeiz schmälere das keineswegs. „Unsere Delegation soll schließlich den Namen unseres Landes repräsentieren.“

Natürlich habe sie Bilder von Deutschland gesehen und sich teilweise auch schon darüber informieren können, was sie erwartet. „Ich hatte allerdings schon vorher gehört, dass es im Süden von Frankfurt eine kleine berühmte Stadt mit dem Namen Baden-Baden geben soll.“ Gehört habe sie auch davon, wie es in Deutschland mit Sportstätten aussieht, dass es etwa im ganzen Land richtige Schwimmhallen gebe.

Manches gebe es in ihrer Heimat auch. Insbesondere in Guatemala-Stadt, erzählt sie etwa von einem eindrucksvollen Golfplatz. Zugleich erwähnt sie Teilnehmer, die nicht im unmittelbaren Einzugsbereich der Großstadt zuhause sind. „Zwei kommen beispielsweise aus dem Norden und wohnen sieben Stunden von Guatemala-Stadt entfernt.“ Sie hätten es entsprechend schwer, ihren Sport auszuleben.

Special Olympics: Sportler freuen sich auf Land und Leute

Wie das hier werden wird, darauf sei man sehr gespannt, vor allem aber auf Land und Leute. „Klar denkt man zunächst an Fußball und an Bier, wenn man Deutschland hört.“ Doch wisse sie sehr genau, dass da so viel mehr ist. „Ich bin zum Beispiel sehr gespannt darauf, die Weinberge zu sehen. Das gibt es bei uns nicht.“

Aber auch die Menschen und vor allem die lokalen Speisen möchte sie gerne kennenlernen. Weil sie der Delegation schon vorangereist ist, hatte sie bereits erste Kontakte und ist begeistert davon, wie liebevoll sie hier willkommen geheißen wurde.

Damit das alles möglichst gut läuft, habe man auch daran gedacht, den sehr eng getakteten Zeitplan, der für die Gäste erstellt wurde, für die breite Bevölkerung zu öffnen, sagt Nora Welsch.

Sie verweist auf eine Lesung in der Stadtbibliothek. „Märchen für Erwachsene in leichter Sprache“ heißt es dort am 13. Juni um 18 Uhr, während tags darauf ein Fußballturnier im Aumattstadion für alle mit und ohne Behinderung und ein anschließendes Abschlussfest geboten werden. „Dafür haben wir uns eigens der Unterstützung durch eine Reihe von Vereinen, Organisation und Institutionen versichert.“

Mit einem kleinen „Frische-Stop“ in der Gastgeberstadt Baden-Baden geht es dann weiter nach Berlin, und zwar mit dem erwähntem Siegeswillen. Yaeka Cifuentes ist die Aufregung schon deutlich anzumerken: Man sei sich der Ehre sehr bewusst, dass man zu den ausgelosten Teilnehmern gehört.

Da macht die lange beschwerliche Anreise, zu der auch ein 14-stündiger Flug gehört, nicht Bange. Und auch das Klima sei dem der Heimat gar nicht unähnlich, auch wenn es dort jetzt bereits über 30 Grad Celsius habe – für einen Juni viel zu heiß“..

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