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Wunsch für September und Dezember

Branchenbund Bruchsal drängt auf zwei verkaufsoffene Sonntage

Nachholen, was in den Corona-Lockdowns auf der Strecke blieb: Das wollen die Bruchsaler Einzelhändler unbedingt in diesem Sommer. Im September und im Dezember wünschen sie verkaufsoffene Sonntage. Bis dahin soll etwas anderes in die Stadt locken.

Leute im Regen auf Platz.
Da sorgte der Regen für etwas Abstand: Beim Bruchsaler verkaufsoffenen Sonntag im Herbst 2016 kamen trotz schlechteren Wetters viele Menschen in die Stadt. Diesen Effekt möchten die Einzelhändler, mit Corona-Regeln, unbedingt auch in diesem Jahr noch erleben. Foto: Martin Heintzen

Sie wollen keine Zeit verlieren und haben ein großes Sommerpaket gepackt, um Bruchsal in den nächsten Wochen als Einkaufs- und Erlebnisstadt zu präsentieren. Die Verantwortlichen bei der Stadtverwaltung und die im Branchenbund B3 vereinigten Einzelhändler haben während des Lockdowns ein Programm aufgestellt, das jetzt die Besucher anlocken soll.

Dazu gehören Frühstücke, Weinproben oder romantische Abende im Riesenrad sowie immer mittwochs bis sonntags ein Kultursommer beim Bürgerzentrum. Neu ist eine Freiluft-Musikreihe im Casa Mia beim Sportzentrum.

Parallel dazu haben die Geschäfte gerade eine gemeinsame Internetseite freigeschaltet, um dem Kunden einen digitalen Weg zu eben. Auf www.meinbrusl.de sind Öffnungszeiten, Mittagstische oder auch Events aufgeführt. Rund 30 Firmen, auch im Gewerbegebiet, machen bislang mit.

Aber zusätzlich ganz wichtig ist dem Branchenbund noch etwas anderes, und derzeit ungewöhnliches: „Wir möchten unbedingt 2021 noch zwei verkaufsoffene Sonntage anbieten können“, sagte Sven Wipper gegenüber den BNN. Der Vorsitzender der Händler-Vereinigung hat zwei Termine bei der Stadt beantragt, den 19. September, am traditionellen Herbstfest, und erstmals am 5. Dezember, in der Weihnachtszeit. „Natürlich wollen wir im September alles kleiner fahren und ohne das Gedränge von früher Corona-gerechte Abstände ermöglichen, aber wenn die Inzidenz es erlaubt, wäre der Shopping-Tag ganz wichtig für uns“.

Wipper will nicht lockerlassen, auch wenn er Bedenken von Behörden oder besorgten Menschen erwartet. Ebenso wie beim Termin im Dezember. Bislang erlaubte Baden-Württemberg keine solche Verkaufssonntage vor Weihnachten. Wie immer wäre das Gewerbegebiet Am Mantel mit einbezogen, auch die Autoschau beim Schloss soll es geben. Ob die Genehmigung kommt, das weiß noch niemand.

Expertin sieht guten Branchenmix in Bruchsal

Hat Bruchsal als attraktive Einkaufsstadt durch die Pandemie gelitten? Eine Passantin mit zwei Kindern meint dazu. „Es gibt immer noch viele inhabergeführte Geschäfte und das ist gut so, deren Beratung und Auswahl finden wir ganz passend für uns. Aber ich habe trotzdem die Sorge, dass Handy-, Ramsch- und Dönerläden weiter zunehmen, wenn es mal Leerstand gibt.“

Genau dazu Alternativen zu schaffen, das ist eine Aufgabe von Birgit Welge. Sie leitet Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing. Wo es geht, nimmt sie Einfluss auf den Branchenmix der Geschäfte. In der Hoheneggerstraße hat ein Geschäft für Hochzeitskleider aufgegeben. „Die Räume werden wieder belegt, mit Geschäften für Dienstleistungen und Tourismus“, erklärt Welge auf Anfrage der BNN. Dass „Royal Donuts“ angesiedelt wurden in einem ehemaligen Café und ein veganes Bistro eröffnen soll, sieht sie als gute Ergänzung des Gastro-Angebots.

„Insgesamt sind die Händler durch die Krise gekommen. Sie halten auch weiter gut zusammen, wie unser gut besuchtes Innenstadtforum mit über 20 Teilnehmern im Schnitt beweist“, findet die Wirtschaftsförderin. Das indirekte Anlocken steht gerade in Bruchsal hoch im Kurs. Beispielsweise durchs Riesenrad bei Genuss-Invents. Und wer vom Bummeln müde wird, findet demnächst 200 bunte Liegestühle in der Innenstadt. Flaneure die einkehren wollen, müssen mit Einschränkungen rechnen. „Auch hier ging den Gastronomen Personal verloren, Köche und Servicekräfte suchten sich andere Jobs“, weiß Welge.

Kontakt zu allen Bruchsaler Geschäften geplant

Aus intensiver Zusammenarbeit von Stadt und Händlern entstand meinbrusl.de als zentrale Internetplattform für Shoppen und Genießen. Dazu sagte City-Manager Karsten Lonhard: „Es war schon lange das Ziel, dass sich die Innenstadtgeschäfte gemeinsam digital präsentieren. Und die Händler auf der grünen Wiese dazu, denn Kunden ist beides wichtig, die großen Läden und die Innenstadt, die unterscheiden da nicht so streng.

Kultur im Klappstuhl als Musikreihe

Irgendwann soll eine App noch mehr Möglichkeiten von mybrusl eröffnen. Über die Mundart darin habe es zwar Diskussionen gegeben. Damit setze man aber die Reihe von „Brusl leuchtet“ oder „Brusl Nights“ fort und fördere das Wir-Gefühl in der Stadt und ihrem großen Einzugsgebiet.

Und Sven Wipper steuert unabhängig von seiner Funktion im Branchenbund noch ein neues kulturelles Event bei. Sein „Dancetainment“ präsentiert vom 16. Juli an jeden Freitag und Samstags Bands im Freien (oder drinnen) an der Schwetzinger Straße. Für die kostenfreien Karten von „Kultur im Klappstuhl“ müssen sich Besucher online anmelden.

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