
Am Sonntag, 20. August, findet der Bruchsaler Mirabellentag statt. Veranstalter Martin Baumgärtner verrät, was dahintersteckt.
Am Rotenberg in Bruchsal wächst viel Kernobst
Was erwartet die Besucher beim Mirabellentag?
BaumgärtnerVon 10 bis 17 Uhr stehen wir am Sonntag im Naturschutzgebiet Rotenberg und sprechen mit Interessierten über Streuobstwiesen. Es gibt Kaffee und Kuchen. Außerdem stellen wir Produkte aus: zum Beispiel Leimringe gegen Schädlinge an Obstbäumen oder Nistkästen. Der Tag heißt so, weil auf den Streuobstwiesen am Rotenberg viel Kernobst wächst, unter anderem Zwetschgen und Mirabellen. Entstanden ist der Tag in Erinnerung an meinen verstorbenen Vater, einen absoluten Streuobst-Idealisten. Dieses Jahr führen wir den Tag schon zum siebten Mal durch!
Wie ist es um die Streuobstwiesen am Rotenberg bestellt?
BaumgärtnerSchlecht. Es gibt große Probleme, viele Bäume sterben ab. Die Apfelbäume sind an schwarzem Baumkrebs erkrankt, auch viele Kirschbäume sind krank. Das Gelände steht unter extremem Freizeitdruck, viele nutzen es als Hundewiese. Früher war der Rotenberg der Obstgarten von Bruchsal. Heute arbeiten auf den mehr als hundert Grundstücken nur noch etwa zwei Handvoll Leute. Vielen ist es zu viel Arbeit: Die Wiese muss gemäht, die Bäume geschnitten werden. Mit dem Mirabellentag wollen wir wieder ein Bewusstsein für den Streuobstbau schaffen und dazu animieren, mehr junge Bäume zu pflanzen und zu pflegen.
Was ist das Besondere an Mirabellen?
BaumgärtnerDie Mirabelle ist eine wunderbare Frucht! Man kann aus ihr alles Mögliche machen: Kuchen, Marmelade, Schnaps. Die beste Sorte ist in meinen Augen die Mirabelle Nancy. Beim Pflanzen der Bäume ist es wichtig, ein möglichst großes und tiefes Loch zu graben. Die jungen Bäume sollte man regelmäßig wässern, das ist das Allerwichtigste. Die Bäume tragen in den ersten zwei Jahren schon die ersten Früchte. Zurzeit sind die Mirabellen reif, in den nächsten zwei Wochen kann man sie ernten. Die Erntezeit schiebt sich wegen des Klimawandels immer weiter nach vorn.