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Ausstand

Badische Landesbühne in Bruchsal verabschiedet den Intendanten Carsten Ramm

Die Stadt Bruchsal verleiht dem scheidenden Intendanten die Schönborn-Medaille. 25 Jahre hat Carsten Ramm die Geschicke der Bühne geleitet.

Cornelia Petzold-Schick und Carsten Ramm auf der Bühne.
Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick überreicht Carsten Ramm die Schönborn-Medaille der Stadt Bruchsal samt Urkunde. Foto: Sibylle Orgeldinger

Die Badische Landesbühne hat ihren Intendanten Carsten Ramm nach 25 Jahren verabschiedet. Staatssekretär Arne Braun, Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick (parteilos) und der designierte Intendant Wolf E. Rahlfs würdigten seine über ein Vierteljahrhundert reichende Amtszeit.

In Anerkennung besonderer Verdienste bekam Carsten Ramm von Cornelia Petzold-Schick die Schönborn-Medaille der Stadt Bruchsal überreicht.

Der scheidende Intendant der Badischen Landesbühne habe das kulturelle Leben in Bruchsal und der Region geprägt, sich für den internationalen Austausch eingesetzt, das Theater für Kinder und Jugendliche ausgebaut, Klassiker mit politischem Weitblick inszeniert.

Aber auch fast vergessene Autoren habe Carsten Ramm wiederentdeckt – und den Menschen stets in den Mittelpunkt seines Schaffens gestellt. An all das erinnerten die Ansprachen auf der Freilichtbühne beim Exil-Theater Bruchsal, wo die Badische Landesbühne am Sonntagabend auch den diesjährigen Theatersommer mit einer Vorstellung von „Reineke Fuchs“ ausklingen ließ.

Kultur hat in dieser Zeit, die so aufgeheizt ist, eine ganz wesentliche Funktion, um die Gesellschaft zusammenzuhalten.
Arne Braun
Staatssekretär

„Kultur hat in dieser Zeit, die so aufgeheizt ist, eine ganz wesentliche Funktion, um die Gesellschaft zusammenzuhalten“, sagte Arne Braun, Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg. Carsten Ramm habe das Theater als Ort der gesellschaftlichen Vergewisserung und der Debatte über die Zukunft begriffen.

In Baden-Württemberg komme den Regionen außerhalb der großen Städte viel Bedeutung zu, und die Kultureinrichtungen seien wichtige Anker, erklärte Braun.

Carsten Ramm habe rund 125 Stücke selbst inszeniert, er habe Texte von Autoren wie Günther Weisenborn herausgegeben, das Bürgertheater an der Badischen Landesbühne begründet und sei maßgeblich am Zustandekommen der Partnerschaft mit dem Deutschen Staatstheater Temeswar beteiligt gewesen.

Bruchsaler Oberbürgermeisterin würdigt Matinee-Reihe „Café Europa“

Cornelia Petzold-Schick, die nicht nur als Oberbürgermeisterin der Stadt Bruchsal, sondern auch als Vorsitzende des Trägervereins der Badischen Landesbühne sprach, hob die besonderen Bedingungen hervor, unter denen Carsten Ramm als Intendant einer Bühne „die über das Land geht“ erfolgreich gearbeitet habe. „Es musste in Bruchsal und an ganz vielen Spielstätten passen.“

Besonders würdigte Cornelia Petzold-Schick den von Ramm begründeten Theatersommer sowie die ebenfalls von ihm geschaffene Matinee-Reihe „Café Europa“, die sich an der Grenze zwischen Kulturellem und Politischem immer auch mit aktuellen und regionalen Themen auseinandergesetzt habe.

Intendant der Badischen Landesbühne stellte sich besonderen Herausforderungen

Mit dem von ihm angeregten Stück „Mädchen mit Hutschachtel“ habe sich Carsten Ramm einer besonderen Herausforderung gestellt. Das Dokumentarstück thematisiert das Schicksal einer Bruchsaler Holocaustüberlebenden.

Theater ist Teamarbeit.
Carsten Ramm
Intendant

Wolf E. Rahlfs, der designierte Intendant, der bereits mehrfach als Regisseur und als Schauspieler an der Badischen Landesbühne wirkte, wies darauf hin, dass Carsten Ramm bei allem immer auch das Publikum im Blick behalten habe.

Der scheidende Intendant selbst teilte den Dank, der an ihn ging, mit allen Mitarbeitenden der Landesbühne: „Theater ist Teamarbeit“, so Carsten Ramm.

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