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Standort gerettet?

Plötzliche Wende: Der Verkauf von Linhardt-Tuben in Hambrücken ist vom Tisch

Drei Kaufinteressenten gab es. Doch ein Verkauf ist nun gar nicht mehr vorgesehen. Darum bleibt das Hambrücker Tuben-Werk in Linhardt-Hand.

Blaues Firmengebäude
Hier werden auch künftig Tuben hergestellt: Im Linhardt-Werk in Hambrücken. Foto: Thomas Liebscher

Ist Linhardt Tuben in Hambrücken gerettet? So jedenfalls lässt sich die aktuelle Mitteilung des Unternehmens vom Stammsitz in Viechtach lesen.

Erst im Februar hatten die Eigentümerfamilie und das Management entschieden, sich künftig auf Aluminium zu konzentrieren und den traditionsreichen Standort Hambrücken an einen Interessenten zu verkaufen, für den Kunststoff Kerngeschäft ist. Drei Kaufinteressenten kamen dazu in die Endauswahl. So teilt das Unternehmen jetzt mit.

Doch die Sache nahm eine andere Wendung als geplant. Nach den Gesprächen mit den Kaufinteressenten, nach viel Zuspruch der Kunden und einem „unvermindert hohen Einsatz“ der Belegschaft, bleibt der Standort Hambrücken nun doch in der Linhardt-Gruppe. Dazu hat sich das Management entschieden und einen Business-Plan aufgestellt. Der Verkauf ist also vom Tisch.

Linhardt will selbst in Hambrücken investieren

„Bei einem eigens dafür kurzfristig einberufenen Gesellschafter- und Beiratsmeeting wurden die dafür notwendigen Bedingungen besprochen und vereinbart“, heißt es wörtlich. Der Plan sieht sogar neue Investitionen vor. 20 Millionen Euro sollen für die nächsten drei Jahre in neue Anlagen fließen. Es geht um den Einsatz neuer Technologien bei Rohtube und Bedruckung, um mehr Nachhaltigkeit, Automatisierung und Kapazitätserweiterung.

Ein Wachstumsziel von 30 Prozent in drei Jahren ist ausgegeben. Vorrangig mit höherwertigen HD-, sieb- und kombibedruckten Tuben, dem weiteren Ausbau im sogenannten „Private Label Bereich“ sowie der Vermarktung der Weltneuheit „TopTube“. Zur Finanzierung sind ein langfristiges Darlehen und Eigenkapital der Eigentümerfamilie geplant.

Jetzt läuft Projekt Zukunft Linhardt 2030 

Außerdem ist von einem „Unterstützungspaket seitens der Vertragspartner auf betrieblicher Ebene bis 2030“ die Rede. Linhardt Hambrücken habe mit dem erreichten, ergebnisseitigen Turn-Around der letzten Jahre bewiesen, operativ stabile Ergebnisse erreichen zu können, was es nun mit dem Projekt „Zukunft LH 2030“ langfristig zu halten gilt.

Linhardt hat 80 Jahre Tradition 

„Im Namen der Eigentümerfamilie, Beirat und Management möchte ich mich für das entgegengebrachte Vertrauen unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie der Geschäftspartner während des beabsichtigten Verkaufsprozesses bedanken“, erklärt der CEO von Linhardt, Johannes Schick. Nun kam es doch anders. Schick sei aber überzeugt, „dass wir mit diesem Schritt den erfolgreichen Weg der Linhardt-Gruppe mit seiner 80-jährigen Geschichte langfristig stärken können“. 

In Hambrücken sind 235 Menschen beschäftigt. Hergestellt werden Tuben aus Kunststoff für Kosmetikprodukte oder Medikamente. Deshalb arbeitet man dort „bei der Tub“. Die Produktion in Hambrücken hat eine lange Tradition. Im Sommer 2022 wurde ein Jubiläum gefeiert. Das Unternehmen Linhardt mit Sitz in Viechtach hat an drei deutschen Standorten 1.200 Beschäftigte.

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