
Die Linhardt-Gruppe ist nicht mehr an einem russischen Werk für die Produktion von Aluminiumdosen- und Tuben beteiligt. Linhardt, seit 76 Jahren auch in Hambrücken vertreten, hat seine Anteile an dem russischen Gemeinschaftsunternehmen (Joint Venture) Altai Alupak verkauft.
Damit wurde nun umgesetzt, was man „wenige Tage nach Ausbruch des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine“ angekündigt habe, erklärt Linhardt in einer Pressemitteilung.
Vor zehn Jahren gründete Linhardt das russische Werk zusammen mit dem russische Nahrungsmittel- und Pharmakonzern Altaivitaminy sowie der österreichischen Handelsagentur Voest Alpine Intertrading (VAIT). Die Startinvestition betrug damals rund 5,5 Millionen Euro, wie die Mittelbayerische Zeitung berichtete.
Bislang 120 Mitarbeiter in Zweigwerk von Sibirien
Am Standort Bijsk in Sibirien waren zuletzt 120 Mitarbeiter beschäftigt. Neuer Eigentümer der Linhardt-Anteile sei einer der beiden bisherigen Partner. Name und Kaufpreis wurden nicht genannt. Allerdings gibt es auf der Homepage von Voest Alpine Intertrading keinen Hinweis mehr auf das Werk in Bijsk.
Entscheidungen über Standorte bei Linhardt betreffen auch das Werk Hambrücken. Es soll komplett verkauft werden. Durch einen Share Deal will der aktuelle Eigentümer sicherstellen, dass der neue Eigentümer die Arbeitsplätze übernimmt.
Linhardt fertigt 1,2 Milliarden Tuben und Dosen
Linhardt hat seine Firmenzentrale in Viechtach (Bayern) und fertigt mit rund 1.250 Mitarbeitern rund 1,2 Milliarden Tuben und Dosen jährlich. Vor allem die internationale Pharmaindustrie nimmt die Produkte ab. Der Jahresumsatz betrug im vergangenen Jahr 180 Millionen Euro.
Zum vollzogenen Ausstieg in Russland erklärt Linhardt-Chef Johannes Schick in der Pressemitteilung: „Wir sind froh, dass uns nach äußerst mühsamen Verhandlungen in einem immer schwierigeren politischen Umfeld der Ausstieg unserer russischen Geschäftsaktivitäten gelungen ist.“
Linhardt stehe immer für eine klare Haltung hinsichtlich seiner ethischen und moralischen Wertevorstellungen. „Und daher ist die Aufrechterhaltung unserer Beteiligung an dem russischen Produktionswerk mit dem russischen Angriffskrieg nicht vereinbar“, so der Chief Executive Officer (CEO), der Linhardt-Gruppe, Johannes Schick.