Skip to main content

Weniger Einbrüche

In Karlsdorf-Neuthard gibt es nur wenige Verbrechen – aber immer noch zu viele

Wie viele Menschen wurden 2021 in Karlsdorf-Neuthard überfallen? Weniger als im Jahr zuvor, aber immer noch zu viel. Das zeigt die Kriminalitätsstatistik der Karlsdorf-Neutharder Polizei.

Weniger, aber immer noch zu viel: Zweimal sind Einbrecher - wie hier in einer gestellten Szene - im vergangenen Jahr in Wohnhäuser in Karlsdorf-Neuthard eingestiegen.
Zweimal sind Einbrecher - wie hier in einer gestellten Szene - im vergangenen Jahr in Wohnhäuser in Karlsdorf-Neuthard eingestiegen. Foto: Silas Stein/picture alliance

Wie viele Menschen wurden 2021 in Karlsdorf-Neuthard überfallen? Wie oft stiegen Einbrecher irgendwo ein und was hat sich im Straßenverkehr ereignet? Über die Kriminalitäts- und Verkehrsunfallstatistik des vergangenen Jahres berichteten Jürgen Conrad, Leiter des Polizeireviers, und Dieter Hauser, Leiter des Polizeipostens in Karlsdorf-Neuthard, in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats.

Für die Gemeinderäte hatte Conrad insgesamt positive Nachrichten. Die Kriminalität vor Ort ist in den meisten Deliktsbereichen zurückgegangen. Erfasst wurden in Karlsdorf-Neuthard 298 Taten, 7,7 Prozent weniger als im Vorjahr.

Zum Vergleich: Im Landkreis Karlsruhe waren es 15.480 Delikte. Weniger positiv urteilte Conrad über die Aufklärungsquote, die bei 54,7 Prozent liegt: „Da können wir noch etwas besser werden.“

Für Bürger in Karlsdorf und Neuthard gibt die Polizei Entwarnung

Für die nächste Statistik hat sich die Polizei das Ziel gesetzt, die Aufklärungsquote zu erhöhen. Trotzdem gibt es für die Bürger in Karlsdorf und Neuthard Entwarnung, der Ort ist wenig kriminell. Dies ist an der sogenannten Häufigkeitszahl zu erkennen. Sie gibt darüber Aufschluss, wie hoch die Straftatenbelastung wirklich ist.

Die Häufigkeitszahl wird ermittelt, indem die absolute Zahl der Straftaten durch die Anzahl der Einwohner geteilt und dann mit 100.000 multipliziert wird. Damit kann die Belastung neutral auf die Größe des Ortes ermittelt werden. In Karlsdorf-Neuthard liegt die Zahl bei 2.792. Zum Vergleich: In Karlsruhe ist es 7.653 und in Bruchsal 5.958.

Betrachtet man die einzelnen Delikt-Kategorien, ist ein Anstieg bei den „Rohheitsdelikten/Straftaten gegen die persönliche Freiheit“ auf 51 (plus 21,4 Prozent) zu verzeichnen. Zurückgegangen sind die „Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung“ (auf fünf), „Diebstähle“ (auf 64) und „Vermögens- und Fälschungsdelikte“ (auf 76).

Ein deutlicher Anstieg war in dem Vortrag unter „Strafrechtliche Nebengesetze“ auf 24 um 41,2 Prozent zu lesen. Diese Taten liegen etwa im Bereich der Drogendelikte und steigen nur dann an, wenn die Polizei sie aktiv ermittelt, etwa durch Streifen.

Von 159 Tatverdächtigen waren 54 ohne deutsche Staatsangehörigkeit

Zu den Tatverdächtigen hatte Gemeinderat Harald Weschenfelder von den Freien Wählern noch Fragen. Von den insgesamt 159 Tatverdächtigen (minus 2,5 Prozent zum Vorjahr) waren 54 ohne deutsche Staatsangehörigkeit. Jürgen Conrad betonte in diesem Zusammenhang, dass man nicht die Schlussfolgerung ziehen dürfe, dass Menschen mit nichtdeutschem Hintergrund krimineller wären. Man müsse die sozialen und kulturellen Faktoren, in denen die Menschen leben, berücksichtigen.

Weschenfelder wollte wissen, wie viele der Tatverdächtigen Flüchtlinge sind. Von den 54 sind 15 Flüchtlinge, 39 haben einen erlaubten Aufenthaltsstatus. Als er fragte, ob in der Statistik auch Werte für Menschen mit Migrationshintergrund erfasst seien, bremste ihn Kollegin Monika Herlan (FW), dieses Thema nicht weiter zu vertiefen. Jürgen Conrad verneinte eine Erfassung.

Wenige Wohnungseinbrüche in Karlsdorf-Neuthard

Einen Widerspruch zur Conrads These, dass die niedrige Zahl der Wohnungseinbrüche (zwei) nicht nur auf die verstärkten Streifen zurückzuführen sei, kam ebenfalls von Harald Weschenfelder. Es liege vor allem am Wegbleiben der Täter durch die Corona-Pandemie und „die Taten werden wieder steigen, sobald sich die Möglichkeit ergibt.“

Ein anderes Thema regte Uwe Heneka (FW) an. Er fragte, ob es Verkehrsunfälle mit Fahrrädern gegeben habe. Die Antwort von Dieter Hauser war klar: „Es gab einen Schwerverletzten und fünf Leichtverletzte“, bei einem Absinken der gesamten Verkehrsunfälle auf 220.

Den Abschluss des Themas bildeten die Frage des SPD-Rates Martin Gern nach Unfallschwerpunkten und ein Hinweis von Bürgermeister Sven Weigt (CDU).

Ein Unfallschwerpunkt stellt die B35 dar, an der man durch die Ampeln in den vergangenen Jahren schon viel erreicht habe. Außerdem „müssen wir ein Durchfahrtsverbot für Lkws erreichen“, sagte Weigt. Zudem begrüßte er die verschärfte Rechtslage bei Bedrohungen, die auch er als Bürgermeister schon erlebt habe.

nach oben Zurück zum Seitenanfang