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Kandidatenvorstellung

Bürgermeisterwahl in Karlsdorf-Neuthard: Sven Weigt bestreitet eine One-Man-Show

Er ist Bürgermeister in Karlsdorf-Neuthard und will es bleiben: Sven Weigt ist einziger Kandidat bei der Wahl am 29. Januar. Bei der Kandidatenvorstellung hat er Fragen der Bürger beantwortet.

Kandidatenvorstellung Bürgermeisterwahl Karlsdorf-Neuthard 2023, Sven Weigt
Direkte Antwort: Bei der Kandidatenvorstellung vor der Bürgermeisterwahl Karlsdorf-Neuthard gab es Fragen an den Alleinkandidaten Sven Weigt. Gegen den amtierenden Bürgermeister wollte niemand antreten. Foto: Martin Heintzen

Grundsteuerreform, lokale Klimaziele oder die geplante Gütertrasse: Es waren thematische Schwergewichte, mit denen sich Sven Weigt bei der Kandidatenvorstellung in Karlsdorf-Neuthard auseinanderzusetzen hatte.

Der Bürgermeister steht kurz vor der dritten Amtszeit, gewählt wird am 29. Januar.

Und da es keine Gegenkandidaten gibt, wurde der Vorstellungstermin am Montag im Foyer der Altenbürghalle zu einer One-Man-Show.

Weigt präsentiert sich als kommunalpolitischer Stratege

Immerhin rund 50 Bürger wollten sich vor Ort anhören, was ihr Rathaus-Chef für die Zukunft plant. Online waren nochmals rund 20 Zuschauer mit dabei.

Durch die knapp einstündige Veranstaltung führte Harald Weschenfelder, Vorsitzender des Wahlausschusses. „Es versteht sich als demokratische Grundregel, dass sich Kandidaten den Bürgern vorstellen können“, sagte der. Und diese gelte auch, wenn es nur einen Kandidaten gebe.

„Sie wissen, dass es mir wichtig ist, strategisch zu arbeiten“, sagte der Bürgermeister (CDU) in seiner Rede. Kennzahlen für den Haushalt, ein Gemeindeentwicklungskonzept oder eine Projektübersicht helfen unter anderem dabei, finanzielle und personelle Ressourcen besser zu nutzen, so Weigt: „Das schafft sehr viel Transparenz“.

Bruchbühlhalle und Schwimmbad sollen neu auf die Agenda

Daher müssten die Karlsdorfer und Neutharder die wichtigsten kommunalpolitischen Themen der nächsten Zeit kennen: der Neubau der Schönbornschule, ein Angebot für Jugendliche im Ort, Klima- und Umweltschutz, die fortschreitende Digitalisierung, der Ausbau des ÖPNV und als künftigen Schwerpunkt die Schaffung von Wohnraum. Neu auf die Agenda kommen Bruchbühlhalle und Schwimmbad.

Nach Weigts Rede gab Weschenfelder das „Feuer frei“ für Fragen aus der Bevölkerung. Feurig ging es bei der Fragerunde nicht unbedingt zu, dennoch musste Weigt sich positionieren. Den Anfang machte die Grundsteuerreform und ihre Auswirkung auf die Hebesätze, die die Gemeinde festlegt.

Globale Krisen wirken sich auf Projekte in Karlsdorf-Neuthard aus

Kandidat Weigt machte deutlich: „Die Grundstückswerte sind zum Teil um ein Vielfaches gestiegen.“ Auf manchen Grundstücksbesitzer komme eine große Belastung zu.

Selbst wenn Karlsdorf-Neuthard den Hebesatz reduziert, sei es nicht möglich, diesen Anstieg komplett auszugleichen. Das habe er auch im Finanzausschuss des Gemeindetages vorgebracht. Schriftlich habe sich der Ausschuss an das Land gewandt, bei dem die Verantwortung liege.

Ein Bürger wollte wissen, wie künftig Zeit- und Kostenrahmen für Großprojekte in der Gemeinde kalkuliert würden. Zunächst sollen die Zeitpläne an die wirtschaftlichen Unwägbarkeiten in diesen Zeiten auf zwei Jahre verlängert werden.

Der blockierte Suezkanal 2021 sorgte für fehlendes Material fürs Wasserwerk, die Holzmarktkrise verzögerte den Bau des Feuerwehrhauses. Weiteres Problem: der herrschende Fachkräftemangel. „Dieser wird sich noch weiter verschärfen und dessen Auswirkungen“, so Weigts Prognose.

Tempo 30 wird in Karlsdorf-Neuthard kontrovers diskutiert

Gefragt nach den Klimazielen der Gemeinde berichtete Weigt unter anderem, dass er künftig im laufenden Haushaltsjahr die örtliche CO2-Bilanz abbilden möchte. Wichtig seien auch ausreichende Grünzüge zur Frischluftbildung in den Ortsteilen.

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Einen fehlenden Fußgängerübergang bei der Brücke an der Kapellenstraße bemängelte ein Zuhörer, je nach finanzieller Lage und Priorisierung sei der vorstellbar, antwortete der Bürgermeister, er sagte jedoch auch: „Verkehrsexperten sehen dort keine kritische Situation“. Ein Internetnutzer fragte nach Weigts Haltung zu Tempo 30 im Ort. „Ich habe dafür gestimmt.“

Ihm sei klar, dass diese Entscheidung kontrovers diskutiert werde. „Wir sind alle verantwortlich. Mit der Geschwindigkeitsbegrenzung hat der Gemeinderat einen Rahmen vorgegeben.“

Ich halte eine Trasse auf der Bruchsaler Seite der Autobahn realistisch.
Sven Weigt zum geplanten Ausbau der Gütertrasse

Ein Bericht dieser Zeitung zum Besuch von SPD-Landespolitikern in Graben-Neudorf und deren Forderung nach Lärmschutz entlang der geplanten Gütertrasse zwischen Mannheim und Karlsruhe waren einem Bürger eine Nachfrage beim Bürgermeister Wert. Er gehe nicht davon aus, dass die Trasse zwischen Karlsdorf und Neuthard geführt werde, sagte Weigt. „Ich halte eine Trasse auf der Bruchsaler Seite der Autobahn realistisch.“

Erst beim Bau werde es um den Lärmschutz gehen, der für Karlsdorf-Neuthard an der Autobahn heute schon nicht befriedigend sei. Dann seien jedoch die politischen Vertreter auf Bundesebene gefragt.

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