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Schwimm-Unterricht

Kinder im Kraichgau können wegen Corona nicht Schwimmen lernen

Die Vereine aus Bruchsal und Waghäusel müssen ihre Wettbewerbe und Kurse absagen und beklagen finanzielle Verluste.

Sprintermeeting in Bruchsal
Das im Februar geplante Sprinter-Meeting des Bruchsaler Schwimmver-eins musste wegen Corona abgesagt werden. Foto: Archiv Kurt Klumpp

Neben Turnen und Leichtathletik zählt auch Schwimmen wegen seinen natürlichen Bewegungsabläufen zu den wichtigen Grundsportarten. Die Ausbildung der koordinativen Fähigkeiten sollte deshalb schon in der frühen Kindheit beginnen und ist die Basis für die gesamte weitere sportliche Entwicklung.

Der wegen Corona monatelange Verzicht auf Turnen und Sport könnte deshalb für die Kinder und Jugendlichen massive Nachteile haben. Besonders gravierend scheint es für die Sportart Schwimmen zu sein.

Zumal immer weniger Kinder schwimmen können und der Schwimmunterricht an den Schulen mangels geeigneter Sportstätten ohnehin stark rückläufig ist. Umso wichtiger ist die Arbeit der Schwimmsportvereine.

Aber auch hier hat der verschärfte Lockdown erneut alle Aktivitäten zum Stillstand gebracht. Der Bruchsaler Schwimmverein (BSV) hatte bereits frühzeitig alle Veranstaltungen abgesagt. Dazu zählte auch das im Februar geplante 27. Sprinter-Meeting, eine der herausragenden Wettkampfveranstaltungen für Wassersportler in der Region. „Aus Gründen der Fairness können wir auch nicht auf einen späteren Termin ausweichen, weil wir nicht in Konkurrenz zu anderen Vereinen treten wollen“, teilt BSV-Vorsitzender Helmut Stadtmüller mit.

Neben einem Mitgliederrückgang von zehn Prozent rechnet der 471 Mitglieder zählende Schwimmverein wegen der fehlenden Kurse und dem Verzicht auf das Sprinter-Meeting auch mit einem finanziellen Verlust in Höhe von 10.000 Euro.

Kein Training, keine Wettkämpfe

Auch in der Schwimmabteilung des SSV Waghäusel sind durch die coronabedingte Schließung des Rheintalbades die Trainings- und Wettkampfaktivitäten auf den Nullpunkt gesunken. Einer der größten Vereine in der Großen Kreisstadt ist die 830 Mitglieder zählende Waghäuseler Ortsgruppe der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG). „Wegen Corona konnten wir im Vorjahr die Bezirksmeisterschaften, das 24-Stunden-Schwimmen sowie den Wettbewerb um den Vereinspokal nicht durchführen“, bestätigt der erste Vorsitzende Michael Hoffner.

Der DLRG-Chef rechnet nicht damit, dass das Rheintalbad vor dem Ende der Hallenbadsaison nochmals geöffnet wird. Vor allem die Schwimmausbildung ist davon besonders hart betroffen. „Unsere Anfängerkurse waren bis auf zwei Jahre im Voraus ausgebucht und mit langen Wartelisten gekoppelt“, gibt Hoffner zu verstehen und hofft, dass irgendwann wieder ein Stück Normalität einkehren wird. „Wir sind auf einen Trainingsbetrieb unter Corona-Bedingungen bestens vorbereitet“, sagt der Vorsitzende und verweist auf das eigens ausgearbeitete Hygiene-Konzept.

Deutlich wird in den Gesprächen mit den regionalen Schwimmsportvereinen in Bruchsal und Waghäusel, dass neben dem fehlenden Wettkampftraining vor allem der Ausfall der Schwimmkurse besondere Nachteile nach sich zieht. Nicht nur in finanzieller Hinsicht. „Schon vor Corona konnten wir der enormen Nachfrage gar nicht mehr gerecht werden“, gibt Michael Hoffner zu verstehen und sieht dieser Entwicklung mit großer Sorge entgegen. Er bestätigt auch, dass schon im Sommer 2020 die Badeunfälle deutlich zugenommen haben.

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