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Tag des Notrufs

Notruf 112 – Lieber einmal zu viel anrufen als einmal zu wenig

Am 11. Februar erinnert man europaweit an die Notrufnummer 112. Doch in welchen Fällen sollte man die Notrufnummer wählen? Der Bruchsaler Feuerwehrkommandant klärt auf.

Bernd Molitor, Kommandant der Feuerwehr Bruchsal
Bernd Molitor, Kommandant der Feuerwehr Bruchsal. Foto: Heike Schaub

Am Tag des Notrufs steht die 112 im Mittelpunkt. Eine Telefonnummer, die jeder kennt – oder?

Wie vom Notruf aus die Alarmierung zu den Feuerwehrleuten nach Bruchsal kommt und wann man die 112 wählen sollte, weiß Feuerwehrkommandant Bernd Molitor.

Auf dem neuen Feuerwehrhaus steht die 112 in großen Lettern am Turm. Was passiert aber, wenn ich diese Nummer wähle, dann lande ich ja nicht im Feuerwehrhaus...

Nein. Alle Anrufer landen in der Integrierten Leitstelle in Karlsruhe. Jeder unserer Feuerwehrangehörigen trägt einen Meldeempfänger. Über diesen wird er dann von der Leitstelle alarmiert, je nach Lage. Für jedes Alarmstichwort, also beispielsweise „Rauch aus Wohnung“ oder „Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person“ gibt es eine Ausrückeordnung. Es ist festgelegt, wie viele Leute und mit welchen Fahrzeugen sie los müssen. Bei den Freiwilligen Feuerwehren werden standardmäßig immer drei Mal so viel Kräfte alarmiert wie benötigt, damit man sicher gehen kann, dass genügend kommen.

Wie oft werden Ihre Leute per 112 alarmiert?

Im vergangenen Jahr gab es coronabedingt weniger Vorfälle, etwa weil es weniger Unfälle und Brände gab. Wir hatten 627 Einsätze im gesamten Stadtgebiet von Bruchsal. Das reicht vom Balkonbrand, über Wasser im Keller, umgestürzte Bäume, Unfälle, aber auch Umwelteinsätze und natürlich Fehlalarmen. Wenn bei der 112 viele Anrufe zu einem Schadensfall eingehen, kann man oft davon ausgehen, dass es etwas größeres ist.

Wann sollte ich die 112 wählen?

Bei allen Problemen, die Feuerwehren und Rettungsdienste betreffen. Auch bei unklaren Lagen kann das der Fall sein. Wir sagen immer: Lieber einmal zu viel als einmal zu wenig anrufen.

Wie ist Ihr Eindruck: Kennen die Nummer 112 die meisten Menschen?

Leider zu wenige. Deswegen fangen wir schon im Kindergarten an mit der spielerischen Brandschutzverhütung. Aber 40 Prozent aller Erwachsenen kennen die Nummer leider nicht. Obwohl sie mittlerweile europaweit gilt. Wenn man dann noch bedenkt, dass in einem Notfall und einer Stresssituation das Gehirn mitunter nur zu 20 Prozent leistungsfähig ist, dann ist das natürlich fatal. Deswegen wollen wir an diesem Tag für die 112 sensibilisieren. Und für den 9. und 10. Juli laden wir schon jetzt zum Tag der offenen Tür ein in unser neues Feuerwehrhaus.

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