Skip to main content

Genehmigung ist da

Jetzt können die letzten Castoren aus der Wiederaufbereitung in La Hague nach Philippsburg kommen

Noch mindestens bis 2050, manche glauben auch bis über das Jahr 2100 hinaus, stehen hoch radioaktive Abfälle im Zwischenlager in Philippsburg.

So nah dran kommt fast keiner im Philippsburger Zwischenlager. Hier stehen 102 Castor-Behälter mit hoch radioaktivem Material. Sie werden strengstens überwacht.
102 Castor-Behälter mit hoch radioaktivem Material sind bereits im Zwischenlager in Philippsburg eingelagert. Nun kommen noch die letzten aus der Wiederaufbereitungsanlage in Frankreich. Foto: BGZ/Christopher Mick

Das Castorenlager in Philippsburg ist fast vollständig gefüllt. 102 Behälter mit hoch radioaktiven Stoffen stehen schon in der schlichten Betonhalle auf der Rheinschanzinsel. Es fehlen nur noch vier Behälter. Sie kommen aus der Wiederaufbereitung in La Hague in Frankreich. Damit diese die nächsten Jahrzehnte im Philippsburger Zwischenlager stehen dürfen, braucht es eine Genehmigung. Und die ist nun da.

„Das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) hat der BGZ die Genehmigung erteilt, vier Castor-Behälter mit hoch radioaktiven Abfällen aus der Wiederaufarbeitung im Brennelement-Zwischenlager Philippsburg aufzubewahren“, heißt es in einer Pressmitteilung der BGZ am Dienstagnachmittag. Die BGZ ist in ganz Deutschland für den Betrieb der Zwischenlager zuständig, und zwar so lange, bis ein Endlager gefunden ist.

„Die nun erteilte Genehmigung nach dem Atomgesetz bescheinigt uns, dass das Konzept der Zwischenlagerung trägt und die Behälter im Zwischenlager Philippsburg sicher aufbewahrt werden können“, erläutert Stefan Weber als Leiter der Abteilung Genehmigungen bei der BGZ laut Mitteilung.

Zeitpunkt des Castor-Transports ist noch offen

Die Behälter mit verglasten, hoch radioaktiven Abfällen aus der Wiederaufarbeitung deutscher Brennelemente im Ausland sollen in den nächsten Jahren vom französischen La Hague in das Zwischenlager Philippsburg gebracht werden. „Ein Termin für den Transport steht noch nicht fest“, betont der Leiter des Zwischenlager-Standorts Philippsburg, Steffen Vonderau. Für die Rückführung sei zudem eine Transportgenehmigung erforderlich, die ein von der Energiewirtschaft beauftragtes Unternehmen beim BASE beantragt hat. Diese ist allerdings noch nicht erteilt.

Das Rückführungskonzept sieht eine bundesweit ausgewogene Verteilung der Behälter vor. 2015 sind vier Standorte für die Rückführung der Abfälle festgelegt worden: Biblis in Hessen, Brokdorf in Schleswig-Holstein, Isar in Bayern und Philippsburg in Baden-Württemberg.

Diese Verteilung ist fair, denn sie orientiert sich am Verursacherprinzip.
Stefan Mirbeth
Sprecher der BGZ

„Diese Verteilung ist fair, denn sie orientiert sich am Verursacherprinzip“, macht Stefan Mirbeth, verantwortlich für die BGZ-Kommunikation am Standort Philippsburg, deutlich. „Nach Abschluss der Rückführung werden die hoch radioaktiven Abfälle aus der Wiederaufarbeitung in den Bundesländern zwischengelagert, aus deren Atomkraftwerken anteilig die größte Menge an Kernbrennstoff zur Wiederaufarbeitung ins Ausland verbracht wurde.“

Die ersten Castoren aus der Wiederaufbereitung stehen bereits in Biblis

Nach Hessen ist die Rückführung bereits abgeschlossen: Im November 2020 wurden sechs Behälter mit hoch radioaktiven Abfällen aus der britischen Wiederaufarbeitung zum Zwischenlager Biblis transportiert. Für Deutschland sei dies der erste große Rücktransport von Atommüll in Castor-Behältern seit 2011 gewesen. Er verlief laut BGZ reibungslos und ohne Störungen. Es gab allerdings Proteste.

18 Castoren fehlen noch, vier kommen nach Philippsburg

18 weitere Behälter müssen in den kommenden Jahren noch nach Deutschland zurückgeführt werden, davon vier Behälter in das Brennelement-Zwischenlager Philippsburg. Bei den Behältern, die von La Hague nach Philippsburg kommen sollen, handelt es sich um Castor-Behälter des Typs HAW28M.

Die BGZ wolle auch weiterhin die Bevölkerung über die aktuellen Entwicklungen auf dem Laufenden halten, heißt es weiter. Weitere Informationen finden sich auch hier.

nach oben Zurück zum Seitenanfang