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In der Weihnachtsbäckerei

Plätzchen-Traditionen: So backen Menschen in der Region ihre Weihnachtsleckereien

Zimtsterne, Kokosmakronen, Vanillekipferl und Spritzgebäck – in vielen Haushalten in der Region wird in der Vorweihnachtszeit gebacken. Und das meist seit vielen Generationen und nach traditionellen Rezepten.

„Der Backofen läuft auf Hochtouren: Familien der Region sind im Plätzchen-Fieber.“
„Der Backofen läuft auf Hochtouren: Familien der Region sind im Plätzchen-Fieber.“ Foto: Charlotte Elisa Blum

Der Teig ist geknetet, die Ausstechformen liegen parat und der Backofen läuft auf Hochtouren. In der Vorweihnachtszeit zieht der Duft von frisch gebackenen Plätzchen, Lebkuchen oder Stollen durch viele Wohnungen. In der Adventszeit zeigen manche ein ungeahntes Backtalent – zumindest für ein paar Wochen.

Zu diesen Talenten zählt auch Franziska Göbel. Gebacken wird bei ihr in zwei Etappen: Vor dem ersten Advent und nach dem dritten Advent. „Plätzchen backen bereitet mir – vor allem in Gesellschaft meiner Oma, Mama oder Freunden – große Freude. Ich bin immer etwas stolz, wenn ich etwas gebacken habe, das gut schmeckt und ich mit anderen teilen kann“, erzählt die 19-Jährige.

Jährlich backt sie drei bis vier Dosen Plätzchen. „Meine Lieblingsplätzchen, die Zimtsterne, sind dieses Jahr auch an der Reihe. Die finde ich am besten, da ich Zimtgewürz immer sofort mit Weihnachten verbinde“, erklärt die Rheinsheimerin.

Sie befolgt beim Backen ein besonderes Ritual: „Jedes Jahr wird mindestens einmal zusammen mit einer Freundin gebacken. Hierbei ist es immer wichtig, dass wir uns weihnachtlich kleiden. Rote oder grüne Weihnachtspullis dürfen also keinesfalls fehlen“, so die Backbegeisterte, und: „Vor dem Ausstechen der Plätzchen muss auch ein wenig vom Teig probiert werden“, betont sie.

Den Plätzchen sieht man an, ob sie mit Liebe gebacken sind

Franziska Göbel schwärmt in erster Linie von den Kokosmakronen ihrer Oma Waltraud. Die 70-Jährige backt eifrig jährlich sieben bis acht Sorten Plätzchen.

„Ich nehme mir meine Rezepte gerne traditionell aus Backbüchern oder von Oma, schaue aber auch gerne mal im Internet oder auf verschiedenen Koch-und Back-Apps nach, wenn es etwas Außergewöhnlicheres sein soll“, so die 19-Jährige. Auf eines legt sie besonders wert. Man dürfe sich beim Backen nicht aus der Ruhe bringen lassen. Man sehe den Plätzchen nämlich immer an, ob sie mit viel Liebe zum Detail und Leidenschaft gebacken wurden.

Bei Familie Bierlein-Bolz aus Bad Schönborn schmücken Lichterketten und Weihnachtssterne bereits Ende November das Haus. Hier ist die Vorfreude auf Heiligabend besonders groß.

Neben dem Glühweintrinken und Bratwurstessen auf dem Weihnachtsmarkt, dürfe das gemeinsame Plätzchenbacken mit der Familie laut Hildegard Bierlein-Bolz auf keinen Fall fehlen. „Wir hören beim Backen viele Weihnachtslieder und singen alle kräftig mit“, so der 18-jährige Sohn Jan Bierlein.

Plätzchenbacken mit Tradition - in der Familie und in der Bäckerei

In der Familie ist es Tradition, nur einmal groß zu backen. Anfang Dezember versammelt sich Mutter Hildegard deshalb mit ihren zwei Kindern und backt bis tief in die Nacht. Butterplätzchen, Hildabrötchen, Vanillekipferl, Spritzgebäck, Kokosmakronen, Zimtsterne, Schwarz-Weiß-Gebäck und Lebkuchen werden an einem einzigen Abend zubereitet. „Man sollte weiterhin an der Tradition, selbst Plätzchen zu backen, festhalten, sonst geraten die grandiosen Rezepte von den Omas in Vergessenheit“, so Jan Bierlein.

Die Bäckerei Böllinger aus Oberhausen backt dagegen täglich Plätzchen nach eigenen Rezepten. Seit über 100 Jahren wird die Bäckerei unter verschiedenen Namen geführt. Thomas Böllinger besitzt sie nun seit 21 Jahren. „Unsere traditionellen Plätzchenrezepte wurden über mehrere Jahrzehnte von Bäcker zu Bäcker weitergereicht“, erklärt Bäckersfrau Kati Böllinger. Dieses Jahr sind neben den üblichen Plätzchensorten auch sogenannte Ochsenaugen, Christstollen oder das selbstgemachte Früchtebrot im Sortiment.

Der Ansturm sei in Corona-Zeiten noch größer als sonst, berichtet sie. Kunden kämen von weit her, um die Plätzchen zu kaufen. „Pro Tag backen wir 20 Bleche mit verschiedenen Sorten. Auf einem Blech befinden sich 80 Plätzchen“, erzählt die 43-jährige Kati Böllinger.

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