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Zahlen veröffentlicht

Schlossfestival Bruchsal mit 900.000 Euro Defizit

Es sollte die Menschen in den Bruchsaler Schlossgarten locken. Doch am Ende blieb das Festival der BTMV hinter den Erwartungen zurück. Vor allem finanziell.

Schlossfestival Bruchsal aus der Vogelperspektive beim Konzert von Marc Martel.
Das Schlossfestival Bruchsal aus der Vogelperspektive beim Konzert von Marc Martel. Die Musiker waren hochkarätig besetzt. Von Besuchern gab es Lob. Foto: Markus Pfahler

Das Schlossfestival hat ein Defizit von rund 900.000 Euro gemacht. Das teilt die Bruchsaler Tourismus, Marketing und Veranstaltungs GmbH mit.

Sie war Veranstalterin der Konzertreihe, mit der im vergangenen Jahr 300 Jahre Schloss Bruchsal gefeiert wurde.

Hochkarätige Stars gaben sich im Sommer 2022 an neun Veranstaltungstagen die Klinke in die Hand. Dennoch blieb das Festival hinter den Erwartungen zurück. Schon länger wurde diese Zahl als Defizit hinter den Kulissen gehandelt.

BTMV spricht von „erheblichem Gegenwind“

Und die waren von Anfang an groß gewesen. Schon seit längerer Zeit wurde über die Abrechnung des Schlossfestivals diskutiert. Hinter vor gehaltener Hand über das Defizit. Die BTMV hätte das Ergebnis nicht öffentlich machen müssen. Doch offensichtlich hat man sich bei der städtischen Tochter für die Flucht nach vorn entschieden.

In der Pressemitteilung heißt es, „dass die Umstände bei der Durchführung der Veranstaltung erheblichen Gegenwind erhielten“. Offenbar gab es Probleme beim Einkauf und bei den Lieferkapazitäten. Auch die Nachwirkungen der Pandemie waren spürbar. Die BTMV schreibt von rechtlichen und tatsächlichen Erschwernissen, die die Entschlossenheit der Beteiligten beeinflusst hätte.

Defizit der Bruchsaler Tochter muss über Überschüsse ausgeglichen werden

Weiteres Problem: das Wetter. „Zuletzt konnte wegen der hochsommerlichen Temperaturen nicht jeder potenzielle Besucher gewonnen und gehalten werden, sodass die Ticketverkäufe an der Abendkasse und vor Ort hinter den Prognosen zurückgeblieben sind“, so die Mitteilung.

Das Defizit von 900.000 Euro könne auch durch Sponsoreneinnahmen nicht gedeckt werden. Daher geht es nun an die Rücklagen der Gesellschaft. „Das Defizit muss in den kommenden Jahren durch Überschüsse im Wirtschaftsbetrieb unter anderem im Veranstaltungsbereich ausgeglichen werden“, schreibt die städtische Tochter.

Der Steuerzahler müsse nicht direkt für den Verlust aufkommen, da ein Ausgleich durch die Stadt und somit durch Steuergelder in diesem Aufgabenbereich der BTMV nicht zulässig sei.

Trotz Defizit gibt es Lob von Bruchsals OB

Trotz dieses Defizites sei das Festival ein deutlicher Gewinn für die Stadt und den Standort Bruchsal gewesen, wird Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick (parteilos) zitiert. Sie ist Aufsichtsratsvorsitzende der BTMV: „Das Ergebnis trägt zur Förderung eines Wirtschaft- und Kulturstandort bei, von dem wir jahrelang profitieren können.“

Zudem wird in der Mitteilung auf die „überdurchschnittlich positiven Rückmeldungen der Besucherinnen und Besuchern“ verwiesen. Das Marktforschungsinstitut Valumedia bewerte den PR-Wert für die Stadt Bruchsal während der Veranstaltungstage mit 532.000 Euro. Hinzu kämen Steuereinnahmen und eine hohe Hotelauslastung während der Veranstaltung.

Die Bruchsaler Tourismus GmbH schafft einen Mehrwert für die Wahrnehmung der Stadt.
Frank Kowalski
BTMV-Geschäftsführer

BTMV-Geschäftsführer Frank Kowalski: „Die Bruchsaler Tourismus GmbH schafft einen Mehrwert für die Wahrnehmung der Stadt.“ Man werde das Konzept zu „einer erfolgreichen Institution in den Reihen der Veranstaltungen der Stadt Bruchsal ausbauen“. Und weiter: „Wir sind überzeugt, dass das ein innovatives und zukunftsfähiges Konzept ist, das die kulturelle Identität der Stadt Bruchsal hervorragend unterstreicht.“ 18.000 Besucher waren an neun Abenden gekommen.

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