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Beheizte Äcker helfen

Spargelsaison im Großraum Karlsruhe läuft an: Erste Stangen werden schon gestochen

Heißhunger auf Spargel? Bis es richtig losgeht, müssen sich Liebhaber des bleichen Gemüses noch etwas gedulden. Doch einzelne Stangen gibt es schon jetzt aus Nordbaden - dank Bodenheizung.

Auf einem Feld des Huber-Hof wird Spargel geerntet.
Auf den Feldern wird bereits jetzt erster Spargel geerntet. (Symbolfoto) Foto: Uli Deck/dpa

Die Spargelbauern im Südwesten stehen in den Startlöchern: In gut einer Woche dürfte die Saison losgehen. „Wir rechnen vor Ostern mit kleineren Mengen in Hofläden“, sagte Simon Schumacher, Vorstandssprecher des Verbands Süddeutscher Spargel- und Erdbeeranbauer (VSSE/Bruchsal). Die ersten Stangen wurden in einem Betrieb in Nordbaden allerdings schon vor einer Woche gestochen - dank Bodenheizung. 

Spargel hat ein langes Gedächtnis.
Simon Schumacher
Vorstandssprecher des Verbands Süddeutscher Spargel- und Erdbeeranbauer

Der Verbandschef erwartet einen verhaltenen Start mit sehr guten Qualitäten. Die Preise sollen moderat sein. Der vergangene milde und trockene Herbst sei optimal für ein gesundes Wachstum ohne Schädlingsbefall gewesen. „Spargel hat ein langes Gedächtnis“, betonte Schumacher. Bekommen die Pflanzen genug Sonne, dürfte ihm zufolge vom 18. März an die Ernte unter Folie und Minitunneln in Nord- und Südbaden sowie in Rheinland-Pfalz anlaufen. 

Spätestens zu Ostern sollte Spargel auch im Supermarkt zu kaufen sein

Spätestens zu Ostern soll heimischer Spargel nicht nur in Hofläden, sondern auch in Lebensmittelläden zu haben sein. Hochsaison ist im April und Mai. Am 3. Mai wird auf vielen Höfen der „Tag des Spargels“ gefeiert.

Das bei Feinschmeckern beliebte Gemüse gedeiht besonders gut in sandigen leichten Böden und braucht sonnige Standorte. In Baden-Württemberg wird Spargel hauptsächlich in Nordbaden zwischen Baden-Baden und Mannheim sowie in der südlichen Rheinebene rund um Freiburg auf einer Fläche von rund 2500 Hektar angebaut.

Der Spargelhof Großhans ist mit seinem beheizten Acker bei Waghäusel nördlich von Karlsruhe laut Schumacher „ein absoluter Exot“. Auf dem Feld, das etwas größer als ein Fußballplatz ist, werden die bleichen Stangen zwar schon seit einer Woche gestochen. Aber in sehr geringen Mengen, wie der Verbandschef betont.

Naturschützer kritisieren beheizte Äcker

Spargelbauer Steffen Großhans nutzt zum Heizen der Dämme überschüssige Abwärme einer Biogasanlage, die aus Gülle von Milchkühen gespeist wird. Der Boden wird damit so erwärmt, dass die Pflanzen früher sprießen als auf Feldern, die nur mit Folien abgedeckt sind.

Naturschützer sehen das durchaus kritisch: Der Naturschutzbund Nabu hielte es für sinnvoller, darauf zu verzichten. Verbrauchern müsse klargemacht werden, dass jedes Gemüse seine Saison habe.

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