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25 Euro pro Kilo

Wie Milchkühe dem Spargel bei Waghäusel zur frühen Reife verhelfen

So früh wie noch nie hat Spargelbauer Steffen Großhans bei Waghäusel mit dem Spargelstechen begonnen.

Beim ersten "Spatenstich" mit dabei: Familie Steffen Großhans mit den Nachwuchs-Spargelanbauern
Beim ersten "Spatenstich" mit dabei: Familie Steffen Großhans mit den Nachwuchs-Spargelanbauern Foto: Werner Schmidhuber

Die ersten Spargelfans warten seit Wochen ungeduldig auf den Saisonstart, berichtet Agrarbetriebswirt Steffen Großhans. Und die dürften sich jetzt besonders freuen: Am 2. März stechen Großhans und seine Helfer die ersten frischen Spargel – so früh wie noch nie. Möglich macht es eine „Fußbodenheizung“.

Etwas größer als ein Fußballfeld ist die Fläche auf dem Gelände des Forlenhofs zwischen Oberhausen und Kirrlach, auf der Familie Großhans seit 2016 Spargel anbaut. Weil der Acker von unten beheizt wird, soll das königliche Gemüse weitaus schmackhafter sein als das herkömmliche, behaupten Gourmets.

Neben dem Geschmack, über den sich bekanntlich streiten lässt, bringt die künstliche Wärme aber einen zweiten Vorteil: Sie lässt den Spargel früher reifen. Die kleinen Köpfchen lugen schon heute wie zu besten Frühjahrszeiten aus dem Sandboden – also weit früher als in anderen Anbaugebieten.

Wärme aus der Biogas-Anlage lässt den Spargel früher reifen

Möglich machen das die 250 Milchkühe auf dem Forlenhof beziehungsweise deren Ausscheidungen. Mit denen wird eine Biogas-Anlage betrieben, die durch Vergärung von Biomasse Strom und Wärme produziert.

Weil ein Teil der Wärme ungenutzt blieb, entstand 2015 die Idee, sie für den Spargelanbau einzusetzen. Bauer Dieter Meerwarth schloss sich deshalb mit dem eigentlich in Hockenheim verwurzelten Bauer Großhans zusammen.

Damit die Wärme nicht entweicht, sind die Spargeldämme mit zwei Folien bedeckt. Die liegen aber nicht direkt auf der Erde, sondern auf Drahtbogen. So entsteht innen ein Luftpolster, der Spargel wähnt sich im Frühjahr und ist Anfang März bereit, aus der Erde geholt zu werden.

Erster Spargel der Saison kostet bei Waghäusel 25 Euro pro Kilo

Diesen Job übernehmen am Samstag südosteuropäische Spargelhelfer, doch auch die komplette Familie Großhans packt entlang der 36 etwa 200 Meter langen Riefen mit an. Ab sofort wird hier jeden Tag gestochen.

30 Kilogramm kamen am ersten Tag zusammen. Zum Höhepunkt der Spargelzeit wird die Menge auf durchschnittlich rund 150 steigen. Dann wird auch der Preis von aktuell 25 Euro pro Kilogramm etwas sinken, so die Prognose.

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