Die Personalsituation bei der Polizei in Ubstadt-Weiher soll sich ab dem 1. April 2024 wieder ändern. „Der Posten bleibt bis zum 31. März nur temporär geschlossen. Dann kommen neue Kollegen aus der Ausbildung, die uns dann wieder verstärken“, erklärt Gerald Gack, Erster Polizeihauptkommissar. Der Leiter des Polizeireviers Bad Schönborn ist in seinem Einzugsgebiet für rund 65 Polizeibeamte und die einzelnen örtlichen Posten zuständig.
Einstellungen nur an bestimmten Stichtagen
„Bei der Polizei lässt sich von jetzt auf morgen nicht sofort neues Personal einstellen. Nachersatz, zum Beispiel für pensionierte Kollegen, gibt es immer nur an wenigen Stichtagen im Jahr“, so Gack. In Ubstadt-Weiher sei die Polizei dennoch weiterhin präsent. „Ich habe im gesamten Revier rund um die Uhr zwei Streifen im Einsatz. Die schaffen es, selbst vom entferntesten Punkt, innerhalb von zehn Minuten nach Ubstadt und die übrigen Ortsteile“, meint der Revierleiter.
Bürgerinnen und Bürger könnten sich also darauf verlassen, dass ihnen im Fall der Fälle auch geholfen wird. Das Telefon der Polizeiposten Ubstadt-Weiher wird im betreffenden Zeitraum der Schließung auf das dauerhaft besetzte Polizeirevier Bad Schönborn umgeleitet. Von dort erfolgt nun die Betreuung des Zuständigkeitsbereichs sowie die Koordination des Einsatzgeschehens.
In dringenden Fällen und Notlagen wird um unmittelbare Kontaktaufnahme mit dem polizeilichen Notruf unter der Rufnummer 110 gebeten.
„Wir kooperieren auch eng mit den Kollegen des Bruchsaler Reviers. Im Zweifel kommen die Kollegen dann zur Unterstützung nach Ubstadt-Weiher. Wir sind also für alle Fälle gewappnet“, versichert Gack. Ab dem 1. April werde dann die neue Besatzung des aktuell verwaisten Polizeipostens mit einem neuen Postenleiter den Dienst aufnehmen.
Kriminalstatistik von Ubstadt-Weiher auf Zehn-Jahres-Tief
Angesichts einer positiven Gesamtentwicklung in der polizeilichen Kriminalitätsstatistik dürften sich die Einwohner von Ubstadt, Weiher, Stettfeld und Zeutern ohnehin sicherer fühlen. Zuletzt war die Gesamtzahl der Straftaten in der Gemeinde um weitere fünf Prozent zurückgegangen. Die Kriminalitätsbelastung befindet sich auf einem Zehn-Jahres-Tief.
Verständnis für die temporäre Postenschließung kommt daher auch von Bürgermeister Tony Löffler (CDU). „Unter den gegebenen Umständen wäre es schwierig geworden, den Betrieb des Postens unter allen Umständen aufrechtzuerhalten. Mit einer temporären Schließung bei gleichzeitiger intensiver Betreuung durch das Revier Bad Schönborn kann ich daher leben“, sagt Löffler. Im Übrigen habe man mit dieser Situation bereits Erfahrungen sammeln können, als die Fertigstellung des Neubaus des Polizeipostens vor zwei Jahren monatelang auf sich warten ließ.
Eine dauerhafte Schließung wäre hingegen nicht akzeptabel. „Die Bevölkerung braucht vor Ort, allein schon aus dem Sicherheitsgedanken und einem entsprechenden Bedürfnis heraus, die Bestätigung, dass die Polizei da ist. Dass es einen Ansprechpartner vor Ort gibt. Das wird unterschätzt“, findet Löffler. Außerdem leiste der Polizeiposten vor Ort sehr gute Arbeit.
