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Beschluss des Gemeinderats

Hallenbad in Waghäusel öffnet erst Anfang November

Nach einem Beschluss des Waghäuseler Gemeinderats wird die Schwimmhalle erst ab dem 2. November, also später als sonst üblich, bis Mitte April geöffnet sein - um zu sparen.

Vor Corona waren an einem Übungstag des DLRG Waghäusel bis zu 300 Kinder und Jugendliche im Rheintal-Hallenbad.
Vor Corona waren an einem Übungstag des DLRG Waghäusel bis zu 300 Kinder und Jugendliche im Rheintal-Hallenbad. Foto: Michael Hoffner

Roland Liebl ist CDU-Fraktionsvorsitzender im Waghäuseler Gemeinderat und ein regelmäßiger Besucher des Rheintalbades im Ort. „Für mich ist Schwimmen Therapie und Gesundheitsvorsorge zugleich“, sagt Liebl. Nur schweren Herzens habe er deshalb einem späteren Öffnungstermin des Hallenbads zugestimmt.

Nach einem Beschluss des Waghäuseler Gemeinderats wird die Schwimmhalle erst ab dem 2. November, also später als sonst üblich, bis Mitte April geöffnet sein. Dadurch könnten etwa 40.000 Euro eingespart werden. Normalerweise steht das Bad Besuchern ab Mitte September zur Verfügung. „Wir wurden im Rahmen der Konsolidierung unseres Haushaltes vom Gemeinderat beauftragt, beim Betrieb des Hallenbades Kosten einzusparen“, sagte Bürgermeister Thomas Deuschle (CDU). Zusammen mit Amtsleiter Tobias Mahl sei zuerst das Gespräch mit den Verantwortlichen der beiden Schwimmvereine im Ort, SSV und DLRG, gesucht worden.

Michael Hoffner, Vorsitzender der DLRG Waghäusel, spricht von einem großen Defizit, das wegen der Corona-Pandemie in der Schwimmausbildung entstanden ist. Bei der Beurteilung des Gemeinderatsbeschlusses sind bei ihm jedoch Zweifel erkennbar.

Dilemma durch Corona-Pandemie

„Uns ist bewusst, dass das Hallenbad am Ende des Jahres keine positive Bilanz zieht, jedoch sind unseres Erachtens 40.000 Euro der Schwimmausbildung für unsere Kleinkinder und Jugendlichen nicht gegenüberzustellen“, sagt er. Dennoch zeigt sich Hoffner mit der Kompromisslösung einverstanden: „Durch die Verlängerung der Hallensaison bis Pfingsten ausschließlich für die beiden Schwimmvereine hoffen wir, dass einige der Ausfälle kompensiert werden können.“

An praktischen Beispielen erklärt der DLRG-Chef das durch die Pandemie ausgelöste Dilemma. „Kinder, die vor Corona das Seepferdchen abgelegt haben, konnten seit März 2020 nicht mehr schwimmen, wobei das im Kurs Erlernte nicht vertieft werden konnte“, sagt Hoffner und befürchtet, dass mit einigen Kindern wieder von vorne begonnen werden muss. „Und mit dem Training können wir jetzt erst wieder am 5. November beginnen“, ergänzt er.

Dabei geht es bei der DLRG erst nach dem Schwimmkurs und dem Erwerb des Seepferdchens richtig los. „Dann werden die Kinder in etwa 20 Gruppen in Theorie und Praxis unterrichtet und in verschiedenen Schwimmtechniken ausgebildet“, erläutert er. Dieser enorme Kraftakt dürfte für das Trainerteam zur großen Heraus-forderung werden. „Aber wir stellen uns dieser Aufgabe“, sagt Hoffner.

Dankbar zeigt er sich, dass der Verein während den Sommermonaten wenigstens das Lehrschwimmbecken der Schillerschule benutzen durfte. Vor Corona hatte die Waghäuseler Ortsgruppe an einem Übungsabend rund 300 Kinder und Jugendliche beim Training. Auch die aus Kostengründen auf 25 Grad reduzierte Wassertemperatur, üblich sind 29 Grad, betrachtet Michael Hoffner mit Skepsis. „Das wird vor allem unsere Kleinkinder im Schwimmkurs treffen, weil sie nicht permanent in Bewegung sind.“

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