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Erstes Stimmungsbild

OB-Wahlkampf in Waghäusel: Fachkompetenz punktet bei Vorstellungsrunde

Wer hat OB-Format und wer nicht? Nach der Vorstellungsrunde der sechs Kandidaten für den Chefsessel im Rathaus Waghäusel gab es von Besuchern ein erstes Stimmungsbild.

Begrenzte Plätze: Nur 60 Besucher waren bei der Vorstellungsrunde der Kandidaten bei der OB-Wahl in Waghäusel zugelassen.
Begrenzte Plätze: Nur 60 Besucher waren bei der Vorstellungsrunde der Kandidaten bei der OB-Wahl in Waghäusel zugelassen. Foto: Christina Zäpfel

5.500 Mal wurde im Internet bis Sonntagnachmittag die Übertragung der Kandidatenvorstellung für die OB-Wahl aufgerufen. Wegen Corona hatten am Freitagabend nur 60 Interessierte Platz im Rathaus Waghäusel gefunden.

Sie erlebten einen sachlichen Wahlkampf und einen sichtlich entspannten Noch-Amtsinhaber Walter Heiler. Der direkte Vergleich der sechs Bewerber fiel für einige Besucher, die die BNN im Anschluss befragten, recht eindeutig aus.

Unter den Kandidaten konnte vor allem Bürgermeister Thomas Deuschle (CDU) durch Fachkompetenz punkten vor der Standesbeamtin Claudia Sand, die von der SPD unterstützt wird.

Aber auch die Grünen-Politikerin Nicole Heger, die als Unabhängige antritt, solle man nach ihren Erfahrungen im Land- und Bundestagswahlkampf nicht unterschätzen, so etwa Jörg Marshall aus dem Stadtteil Wiesental: „Andere Kandidaten waren rhetorisch und fachlich eine komplette Fehlbesetzung.“

OB-Wahlkampf in Waghäusel: Publikums-Fragen ungleich verteilt

Bereits am Applaus habe man die Favoriten erkennen können, erinnert sich Petra Schweikert aus Wiesental. Sie hat sich aber noch nicht festgelegt. Vor allem die Bürgerbeteiligung in Sachen Infrastruktur, Natur und Tiefengeothermie hält sie für ein wichtiges Thema.

Dass vorher die Fragen eingereicht werden mussten, fand sie nicht so gut. Man hätte auch aus dem Publikum Fragen zulassen sollen, so ihre Meinung. Dann hätte die Kandidatenvorstellung mehr „Biss“ bekommen, sagt Manfred Schumacher aus Kirrlach.

Die Fragerunde hat trotzdem seine Einschätzung bestätigt. Dass aber sehr viele Fragen ausschließlich an die Kandidatin Sand gingen, fand nicht nur Jörg Marshall erstaunlich. Er hätte es fairer gefunden, wenn alle hätten antworten müssen.

Format als Vorbild für Bürgerinformationen

Nach Einschätzung von Walfried Hamsch aus Waghäusel glichen sich die Kandidaten in ihren Schwerpunktthemen. Das Thema Bildung und bessere Ausstattung der Schulen wurde seiner Meinung nach aber vernachlässigt.

Auch die Förderung des Ehrenamtes sowie das Thema Bewegungsmöglichkeiten seien zu kurz gekommen. Der Ehrenvorsitzende des Sportkreises verwies auf das Fehlen einer Kunststofflaufbahn oder geeigneter Schulsportplätze. Insgesamt fand Hambsch den Umgang der Kandidaten untereinander aber fair.

„Keine Zwischenrufe und Missfallenskundgebungen, keine Ausfälle und persönlichen Angriffe, wie man es oft von anderen Wahlkampf-Veranstaltungen kennt“, bestätigte auch ein 72-Jähriger aus Wiesental. Gelungen fand er das Format der Veranstaltung, wobei neben den 60 Besuchern im Rathaus auch 3.700 Haushalte zugeschaltet waren. Das könnte ein Modell für Bürgerinformation auch außerhalb von Corona-Zeiten sein.

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