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Neue Ideen

Bernd Angstenberger entwickelt in Baden-Baden Spielplätze mit Mehrwert

Ein wenig Risiko gehört für Bernd Angstenberger beim Spielen dazu. Er entwickelt immer neue Ideen und Themen, nach denen er Spielplätze für Kinder in Baden-Baden konzipiert. Das zieht auch Familien aus umliegenden Gemeinden an.

Ein angesagter Spielplatz ist die Anlage auf der Sägmüllermatte bei der Geroldsauer Mühle. Es geht um die Themen Bauernhof und Landwirtschaft.
Ein angesagter Spielplatz ist die Anlage auf der Sägmüllermatte bei der Geroldsauer Mühle. Es geht um die Themen Bauernhof und Landwirtschaft. Foto: Kamleitner

Familien mit Kindern wissen es zu schätzen: In Baden-Baden sind attraktive Spielplätze entstanden. Das hat sich bis in Nachbarkommunen herumgesprochen. Wer die Spielstätten im Stadtkreis besucht, trifft nicht nur Familien aus Baden-Baden, sondern auch aus umliegenden Gemeinden an. Der Trend bei der Gestaltung der Plätze ist unübersehbar: Themenspielplätze kommen an. „Ein Spielplatz muss anregend sein“, betont Bernd Angstenberger.

Er muss es wissen – als Mister Spielplatz setzt er mit seinem Team immer wieder neue Ideen kreativ um. Sandkasten, Rutsche, Schaukel – es ist noch gar nicht so lange her, da beschränkte sich die Ausstattung eines Spielplatzes in Kommunen auf diesen Standard. Auch in Baden-Baden. Der Wandel setzte vor mehr als einem Jahrzehnt ein.

Ein Eiffelturm zum Klettern

Im neuen Stadtteil Cité sollte eine neue Anlage entstehen. Die Fläche war mit 500 Quadratmetern nicht üppig bemessen und der Finanzspielraum der Kommune ließ keine großen Sprünge zu. Doch die Idee, dort ein Klettergerüst in Form des Pariser Eiffelturms aufzustellen, bedeutete die Geburtsstunde des Themenspielplatzes in Baden-Baden.

Da war klar: Wir brauchen mehr Themenspielplätze!

„Ein Spielplatz ist ein Standortfaktor“, findet Angstenberger. Das hat man bei der Stadt verinnerlicht. Ein weiteres Vorzeigeobjekt entstand auf knapp 3000 Quadratmetern ebenfalls in der Cité: Der Spielplatz Bretagne ist mit sehr viel Liebe zum Detail einem Fischerdorf der französischen Küstenregion nachempfunden: mit Felsküste, Fischkutter und Dorfplatz. Schon bei der Inbetriebnahme vor fast genau sieben Jahren erfreute sich die Anlage großer Beliebtheit. „Da war klar: Wir brauchen mehr Themenspielplätze!“, erinnert sich Angstenberger, der seit 2004 das Fachgebiet Park und Garten verstärkt.

Mister Spielplatz: Bernd Angstenberger plant und entwirft die Kinderspielplätze – hier steht er auf dem Spielplatz Bretagne.
Mister Spielplatz: Bernd Angstenberger plant und entwirft die Kinderspielplätze – hier steht er auf dem Spielplatz Bretagne. Foto: Kamleitner

Spielplätze sollten sich unterscheiden

Nach und nach wurden weitere Projekte im Stadtgebiet realisiert. Viele Geräte werden zum Teil extra nach dem Baden-Badener Wunsch angefertigt. Das kostet dann zwar etwas mehr, aber diese Kosten hält Spielplatzexperte Angstenberger für gerechtfertigt. „Wichtig ist der Spielwert und Anreiz für die Kinder, das ist der Mehrwert!“ Für ihn muss nicht jeder der Spielplätze ein Thema haben, aber in den Spielgeräten sollten sich die Anlagen immerhin unterscheiden.

Ideen reifen zwei bis drei Jahre

Und wie entstehen Themenideen? „Das dauert viel länger als man denkt“, berichtet Mr. Spielplatz. Zwei bis drei Jahre Vorlaufzeit seien keine Seltenheit, schließlich müssen auch für einen neuen Spielplatz Verfahrensschritte wie Baugenehmigung, Ausschreibung und Vergabe eingehalten werden. Anfangs testete er neue Ideen mit seinen beiden Töchtern und schaute sich Projekte anderer Kommunen an. Inzwischen hat Angstenberger einen guten Überblick, was angesagt ist. Dank Internet muss er nicht einmal mehr weit herumfahren, um neue Anlagen anzuschauen.

Risikoloses Spielen ist für Kinder langweiliges Spielen!

Ein wenig Risiko gehört für ihn beim Spielen übrigens dazu: „Risikoloses Spielen ist für Kinder langweiliges Spielen!“Die Ideen gehen ihm offenbar nicht aus. In der Briegelackerstraße ist bereits ein Spielplatz zum Thema „Reise um die Welt geplant“. Für das Vincentius-Areal hat er auch schon erste Überlegungen angestellt: Mit Blick auf die frühere Römersiedlung lag das Ergebnis nahe: Es wird um das Thema „Römer“ gehen.

Themenspielplätze

Eine Auswahl der Themenspielplätze in Baden-Baden:

Dschungel mit der Oos als „Amazonas“ und Klettermöglichkeiten, das gibt es an der Klosterwiese im Stadtteil Lichtental.

Feuerwehr heißt das Thema des Platzes in Haueneberstein (Grießmattenstraße) – natürlich mit Feuerwehrturm und Feuerwehrauto.

Bahnhof: In der Ooser Burgstraße nahe dem Bahnhof steht ein Spielgerät in Form einer Lokomotive, das Pflaster deutet Bahngleise an und eine Wand ist in Form eines Bahnhofeingangs gehalten.

Bauernhof: Um das Thema Landwirtschaft geht es auf dem fast 2000 Quadratmeter großen Spielplatz auf der Sägmüllermatte nahe der Geroldsauer Mühle – mit Traktor und schönen Tierfiguren.

Kommentar
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Aufwertung

Historische Gebäude, prächtige Grünanlagen und Parks, noble Hotels, die Thermen, das Casino und ein attraktives Kulturprogramm – keine Frage, Baden-Baden hat viel zu bieten. Inzwischen finden auch die kleinen Bürger deutlich mehr Beachtung. Insbesondere beim Thema Spielplätze hat sich im vergangenen Jahrzehnt sehr viel getan. Positives!

Mantel des Schweigens

Man kann ohne Untertreibung von einer Aufwertung sprechen. Davor waren entsprechende Anlagen in der Innenstadt Mangelware. Über die damalige Ausstattung muss man obendrein keine Worte verlieren. Darüber wollen wir großzügig den Mantel des Schweigens hüllen.

Investition in die Zukunft

Inzwischen ist die Stadt bei der Spielplatzgestaltung eher in der Rolle des Vorreiters und die Anlagen finden auch bei Familien mit Kindern im Umland Beachtung. Das ist gut für das Image der Stadt. Insbesondere Themenspielplätze zeugen von der Kreativität der Planer. Dass sie gut angenommen werden, zeigt, dass die Investitionen wirklich gut angelegt sind. Kinder sind unsere Zukunft, heißt es schließlich. Wenn sich die Kleinen zum Spielen im Freien mit Gleichaltrigen treffen, ist das ohne Zweifel eine sinnvollere Beschäftigung als vor dem Computer zu sitzen oder sich mit dem Smartphone zu beschäftigen.

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