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Analyse im Gemeinderat

Blumenläden und Elektrohändler könnten mehr Kaufkraft in Ettlinger Innenstadt binden

Wie steht’s um den Ettlinger Einzelhandel? Welche Prognosen gibt es für seine Zukunft? Was muss verbessert werden, um auch künftig eine lebendige Stadt vorzufinden? Fragen, mit denen sich das neue „Einzelhandelskonzept Ettlingen“ beschäftigt, das knapp zehn Jahre nach den Analysen des Büros Acocella aus Lörrach jetzt im zuständigen Ettlinger Gemeinderatsausschuss vorgestellt wurde.

Die Kronenstraße ist neben der Leopoldstraße eine Haupteinkaufstraße in Ettlingen. Auch hat die Gastronomie dort einen festen Platz.
Die Kronenstraße ist neben der Leopoldstraße eine Haupteinkaufstraße in Ettlingen. Auch hat die Gastronomie dort einen festen Platz. Foto: Bentz

Verantwortlich zeichnet dieses Mal die imakomm Akademie GmbH in Aalen, die einen entsprechenden Auftrag von der Stadt erhalten hatte. Sie befragte unter anderem die Händler vor Ort (72 von 196 Betrieben beteiligten sich), von denen 48 Prozent angaben, ihre Umsätze seien im Vergleich zum Vorjahr gestiegen.

17 Prozent wünschen sich eine Erhöhung der Kundenbindung an Ettlingen, 16 Prozent eine Belebung der Stadt durch Veranstaltungen. Zwölf Prozent wollen, dass sich die Parksituation verbessert und fünf Prozent sehen im Marketing noch Luft nach oben.

Agentur lobt Beschilderung und Fachwerk

Aus Sicht der imakomm, die Anfang 2019 zu einer Begehung in Ettlingen war, ist die Beschilderung in der Innenstadt modern und weitestgehend ausreichend, die Innenstadteingänge weisen eine gute städtebauliche Qualität auf, Fachwerkhäuser und historische Gebäude sind Blickfänge und es gibt attraktive Grünanlagen.

Die Schaufenstergestaltung ist nicht überall gelungen, teilweise „besteht hier deutlicher Nachholbedarf“. Mit einer maximalen Länge von 650 Metern entlang der Leopoldstraße und der Schöllbronner Straße lässt sich Ettlingen fußläufig erschließen, gleiches gilt für die Nord-Süd-Richtung (Pforzheimer-/Marktstraße). Eine weitere wesentliche Ausdehnung der Innenstadt empfiehlt die imakomm nicht. Bei Dienstleistungen ist Ettlingen gut aufgestellt, sogar überdurchschnittlich bei Ärzten, Gesundheitsdienstleistern, EDV und IT. In Sachen Gastronomie weist die Innenstadt eine hohe Angebotsdichte auf, ganz im Gegensatz zu den Außenbezirken und den Stadtteilen.

Ausgaben werden wohl leicht steigen

Die imakomm geht davon aus, dass bis 2030 die Ausgaben im Ettlinger Einzelhandel pro Kopf um etwa 0,25 Prozent pro Jahr auf 7.071 Euro steigen werden. Sie rechnet mit dem Szenario, dass der online-Handel „durchschnittlich wächst“. Neuansiedlungen, die Kaufkraft im Ort halten könnten, wären laut imakomm möglich im Bereich Blumen, Sport, Hobby, Lebensmittel (in den unterversorgten Stadtteilen) oder auch Elektrowaren.

Die Grundstrategie, den Einzelhandel in den zentralen Lagen zu konzentrieren, sei richtig. Eine Ausweitung in Richtung Südosten denkbar. Die klaren Achsen /Wegeverbindungen müssten gestärkt werden. Ein grundsätzlicher Wettbewerbsvorteil Ettlingens seien seine Atmosphäre und die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt. Ein grundsätzlicher Nachteil sei die Nähe zu Karlsruhe. Entwicklungspotenzial sieht die imakomm im Bereich des Wilhelmshofs, außerdem am Standort Sparkasse (da wird in absehbarer Zeit umgebaut), in der Karlsruher- und Pforzheimer Straße sowie der Schöllbronner Straße.

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