Skip to main content

Trockene Waldböden

Warum manche Ettlinger Quellen trotz Regen trocken bleiben

Nichts oder maximal ein Tröpfeln – so schaut’s bei verschiedenen Quellen auf Ettlinger Gemarkung derzeit aus, obwohl es in den vergangenen Wochen immer wieder geregnet hat. Zwar sagt der Wetterdienst für die nächsten Tage Niederschläge voraus, die Situation an den heimischen Gewässern dürfte sich aber nicht wirklich ändern.

None
Nicht besonders viel Wasser für diese Jahreszeit führt die Alb – wie hier eine Aufnahme aus der Innenstadt zeigt. Foto: rob

Nichts oder maximal ein Tröpfeln – so schaut’s bei verschiedenen Quellen auf Ettlinger Gemarkung derzeit aus, obwohl es in den vergangenen Wochen immer wieder geregnet hat. Zwar sagt der Wetterdienst für die nächsten Tage weitere Niederschläge voraus, die Situation an den heimischen Gewässern dürfte sich dadurch aber nicht wirklich ändern. Und auch im von Trockenheitsschäden geprägten Wald ist keine grundlegende Verbesserung zu erwarten.

„Was wir brauchen, ist ergiebiger, gleichmäßiger Landregen“, sagen übereinstimmend Joachim Lauinger, Leiter der Forstabteilung, und Achim Becker, Wassermeister bei den örtlichen Stadtwerken. Gut wäre zudem Schneefall und dann eine „langsame Schneeschmelze“. Kurze, extreme Niederschläge brächten nichts. Die trockenen Sand- und Kiesböden im Hardtwald seien nicht in der Lage, sie aufzunehmen. Versickern könne das Wasser von oben nur, wenn die Böden entsprechend aufgeweicht seien. Dieser „Schwammeffekt“ ist Lauinger zufolge einfacher zu erreichen, wenn die Böden – wie in der Vorbergzone – „einen gewissen Anteil an Ton“ haben.

Hedwigsquelle zwischen Ettlingen und Wolfartsweier führt kaum Wasser

Am Waldrand zwischen Ettlingen und Wolfartsweier liegt die Hedwigsquelle, ein beliebtes Ausflugsziel. Schon im Sommer meldeten aufmerksame Bürger, sie sei komplett versiegt. Wer sie in diesen Tagen aufsucht, entdeckt ein bisschen Wasser – kaum der Rede wert. Auch der Malscher Landgraben ist seit dem heißen Sommer 2018 immer wieder trocken.

Nur spärliches Tröpfeln an der Hedwigsquelle.
Nur spärliches Tröpfeln an der Hedwigsquelle. Foto: Bentz

Achim Becker berichtet davon, dass etwa die Moosalbquelle früher mehr als 30 Liter Wasser pro Sekunde schüttete, jetzt seien es gerade mal noch 20. Die Glasbrunnenquelle bei Schöllbronn brachte es im Dezember 2014 noch auf 17 Liter Wasser pro Sekunde, in diesem Dezember seien es nur noch fünf bis sieben, zieht er einen Vergleich. „Das ist schon dramatisch.“

Grundwasserstände liegen derzeit 30 Zentimeter unter Vorjahresstand

Für die Grundwasserneubildung, so Becker weiter, müsse es zwischen Oktober und März deutlich mehr regnen. Seinen Aufzeichnungen zufolge liegen die Grundwasserstände in Ettlingen derzeit um 30 Zentimeter unter denen vom Dezember 2018.

Dass der Pegel der Alb selbst nach Regenfällen ziemlich schnell wieder sinkt, hat laut Beate Sommer von der städtischen Tiefbauabteilung seine Ursache zum einen in mangelnder Einspeisung von Wasser aus angrenzenden Grundwasserschichten, zum anderen in ausgetrockneten oder nur noch kümmerlichen Quellen in der Vorbergzone.

Niedriger Wasserstand der Alb hat Auswirkungen auf den Horbach

Auswirkungen hat der niedrige Wasserstand der Alb auch auf den Horbach. Dort wurde zur Landesgartenschau 1988 die geringe Schüttung der Horbachquelle durch ein Pumpensystem (Wasserüberleitung aus der Alb) aufgebessert. Da Ettlingens Flüsschen aber zu wenig Wasser führt, läuft die Pumpe laut Becker tagsüber nur mit kleiner statt mit großer Drehzahl, wie es unter normalen Umständen üblich wäre.

Der Wassermeister ist angesichts der witterungsbedingten problematischen Entwicklung bei den heimischen Quellen einmal mehr davon überzeugt, dass der Gemeinderat vor einigen Jahren „richtig entschieden hat“, in der Versorgung nicht auf Mischwasser, sondern rein auf den Zweckverband Wasserversorgung Albgau zu setzen.

nach oben Zurück zum Seitenanfang