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Planungen noch am Anfang

So soll „Gaggenau-Mitte“ sicherer werden

Die Situation auf der B462 in Richtung Gernsbach ist besonders zu den Stoßzeiten kritisch, etwa am Spätnachmittag im Feierabendverkehr. Dem Regierungspräsidium (RP) Karlsruhe ist diese Situation bekannt, das Referat Straßenbau will die Verkehrssicherheit dort insgesamt verbessern. Ein Überblick.

Weniger Auffahrunfälle gibt es laut der Polizei an den beiden Auffahrten zur Bundesstraße in Höhe „Gaggenau-Mitte“, seit dort auf beiden Seiten Stoppschilder stehen. Der Einfädelstreifen in Richtung Rastatt soll verlängert werden.
Weniger Auffahrunfälle gibt es laut der Polizei an den beiden Auffahrten zur Bundesstraße in Höhe „Gaggenau-Mitte“, seit dort auf beiden Seiten Stoppschilder stehen. Der Einfädelstreifen in Richtung Rastatt soll verlängert werden. Foto: Körner/Dorscheid

Die Situation auf der B462 in Richtung Gernsbach und in Höhe der Ausfahrt "Gaggenau-Mitte" ist besonders zu den Stoßzeiten kritisch, etwa am Spätnachmittag im Feierabendverkehr, wenn sich der Verkehr schnell aufstaut. Dem Regierungspräsidium (RP) Karlsruhe ist diese Situation bekannt, das Referat Straßenbau will die Verkehrssicherheit dort insgesamt verbessern. Ein Überblick.

Was sagt die Polizei?

Aus Sicht der Polizei ist die Ein- und Ausfahrt „Gaggenau-Mitte“ derzeit noch eine so genannte Unfallhäufungsstelle – „die einzige im Zuständigkeitsbereich des Polizeireviers Gaggenau“, sagt Revierleiter Jörn Hinrichsen. Zuständig ist das Tag und Nacht besetzte Revier von Muggensturm und Kuppenheim das Murgtal hoch bis nach Forbach einschließlich dessen Höhenorten.

Allerdings: Durch das Aufstellen der Stopp-Schilder an beiden Auffahrten zur B462 ist laut Polizei die Zahl der Auffahrunfälle hier zurückgegangen. Die typische Konstellation vorher: Ein Auffahrwilliger tastet sich in die Fahrbahn der B462, bremst dann seinen Wagen aber doch noch ab (weil es zu knapp werden könnte), und der „Hintermann“ fährt auf.

Die Statistik der polizeibekannten Unfälle belegt den Rückgang: Waren es 2015 noch 13 Unfälle an „Gaggenau-Mitte“, so ging diese Zahl in den Folgejahren auf neun, fünf und zehn (2018) zurück. In diesem Jahr sind bislang fünf Unfälle gemeldet worden. Die Zahl der Leichtverletzten ging von acht (2016) auf zwei (2019) herunter.

Was wird neu?

Die Karlsruher Behörde will in Höhe „Gaggenau-Mitte“ in Fahrtrichtung Gernsbach den Ausfädelstreifen „unter Ausnutzung aller zur Verfügung stehenden Flächen“ verlängern, um Konfliktsituationen dort zu verringern. Die Rede ist derzeit von einer Verlängerung um rund 50 Meter. Damit würde die Gefahr von Rückstaus auf die Straße deutlich abnehmen. Auf der anderen Straßenseite, an der bislang sehr kurzen – und damit gefahrenträchtigen – Auffahrt in Richtung Rastatt soll anstatt der jetzigen Stopp-Stelle ein Einfädelstreifen auf rund 150 Meter Länge gebaut werden.

Wo liegen die Probleme?

Während sich die technisch-topografische Situation am Ausfädelstreifen in Richtung Gernsbach nicht allzu schwierig gestaltet, sieht es gegenüber anders aus: „Eine erste Vorplanung hat ergeben, dass der Bau einer Stützwand zur Errichtung des Einfädelstreifens in Fahrtrichtung Rastatt notwendig wird“, teilt das Regierungspräsidium auf BNN-Nachfrage mit.

Heißt konkret: Um diesen Streifen anlegen zu können, muss die Böschung am Rande des Annemasseplatzes ein Stück weit verbreitert und mit einer Stützwand gesichert werden. Das wird baulich aufwendig – und nicht billig.

Was bleibt wie es ist?

Die Auffahrsituation in „Gaggenau-Mitte“ auf die B462 in Richtung Gernsbach bleibt laut der Karlsruher Behörde unverändert. Für mehr Sicherheit an dieser Stelle ist vor einiger Zeit ein Stopp-Schild aufgestellt worden. Zu beobachten ist: Ist die Bundesstraße frei, fahren wartende Autofahrer „kolonnenweise“ auf die Bundesstraße ein, das Stopp-Schild wird dann – wenn man so will im Sinne eines besseren Verkehrsflusses – ignoriert. Unverändert bleibt laut der Karlsruher Behörde auch die Abfahrtsituation für den fließenden Verkehr aus Richtung Gernsbach kommend, hier gibt es bekanntlich einen Ausfädelstreifen.

Was wird noch gemacht?

Neben dem Umbau von „Gaggenau-Mitte“ sollen in unmittelbarer Nähe auch die Brücke über die Eckenerstraße saniert und in diesem Abschnitt zudem weitere Lärmschutzmaßnahmen umgesetzt werden. Anlieger vor allem der Lessingstraße, der Bäumbachallee, aber auch der Konrad-Adenauer- und Eckenerstraße, die unter dem hohen Verkehrsaufkommen auf der nahen B462 leiden, werden hiervon profitieren. Alle Vorhaben – „Gaggenau-Mitte“, Brückensanierung und Lärmschutzwand – sollen als Gesamtbaumaßnahme umgesetzt werden, was sicherlich im Sinne der Anlieger wie auch der Autofahrer ist.

„Da vom Ausbau nur öffentliche Grundstücke betroffen sind, kann voraussichtlich auf ein aufwändiges Planfeststellungsverfahren verzichtet werden“, teilt das RP mit. Weitere erforderliche Genehmigungen sollen unmittelbar bei den zuständigen Behörden eingeholt werden.

Wie sieht der Zeitplan aus?

Die Planungen befinden sich noch in einem frühen Stadium, laut RP liegt ein verkehrstechnischer Entwurf zur Ergänzung der Einfädel- und Ausfädelstreifen vor. Da es sich um ein Bündel von Teilmaßnahmen auf vergleichsweise engem Raum handelt, müssen viele technische Details miteinander abgestimmt werden. Derzeit könne noch kein Baubeginn genannt werden. BNN-Prognose: Klappt es mit dem Bau der Oberleitungen für das Pilotprojekt „eWayBW“ im Sommer 2020, beginnen die Maßnahmen „Gaggenau-Mitte“/Lärmschutz frühestens 2021.

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