Wohl dem, der solche Möglichkeiten hat: Wegen eines Corona-Verdachts im Betrieb hat der Durlacher Software-Entwickler Frequentis Comsoft alle seine 220 Mitarbeiter nach Hause geschickt. Das Firmengebäude ist verschlossen und wird bewacht. Doch der Betrieb läuft weiter.
Erst schließen die Schulen, dann die Kneipen und jetzt die Betriebe. Als eines der ersten Unternehmen Karlsruhes hat der Software-Entwickler Frequentis Comsoft mit sofortiger Wirkung alle Beschäftigen nach Hause geschickt.
Der Betrieb läuft zwar weiter, die Mitarbeiter arbeiten aber seit Montag ausnahmslos von ihrem Zuhause aus. „Das ist eine reine Vorsichtsmaßnahme“, sagt Thomas Hoffmann, Geschäftsführer des Software-Unternehmens im Durlacher Gewerbegebiet Killisfeld.
Ein Mitarbeiter ist positiv auf Corona getestet
Nach Angaben Hoffmanns wurde am Wochenende ein Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet. „Ich habe deshalb vorsichtshalber alle Mitarbeiter für eine 14-tägige Quarantäne nach Hause geschickt.“
Das Gebäude ist verschlossen, Hinweisschilder weisen darauf hin, dass es nicht betreten werden darf. Ein Sicherheitsangestellter patrouilliert vor dem Haus. Er sagt, er werde niemand davon abhalten, in das Gebäude zu gehen, weist aber darauf hin, dass dies auf eigene Gefahr geschehe.
Umstieg auf Home-Office fällt in der Softwarebranche leicht
Nach Angaben des Geschäftsführers ist die Produktivität seines Unternehmens durch diese Vorsichtsmaßnahme nicht gefährdet. „In unserer Branche ist der Umstieg aufs Home-Office relativ leicht umzusetzen. Wir entwickeln Software und Lösungen für die Flugsicherheitsbehörden und Fluglotsen auf der ganzen Welt. Unsere Mitarbeiter können problemlos auch von daheim aus arbeiten.“
Wir haben schnell und entschlossen reagiertThomas Hoffmann, Geschäftsführer Frequentis Comsoft
Frequentis Comsoft beschäftigt etwa 220 Mitarbeiter und arbeitet laut Hoffmann für 120 Kunden in über 80 Ländern. Auch der Geschäftsführer selbst hat das Betriebsgebäude inzwischen verlassen und arbeitet von zu seinem Zuhause aus.
Hoffmann vertritt seine Entscheidung, das Firmengebäude vollständig zu schließen und den Betrieb im Home-Office aufrecht zu erhalten als „ein produktives Krisenmanagement, für das wir uns eigentlich loben können. Wir haben sehr schnell und entschlossen reagiert“.