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Mehr als ein Kinofilm

Märchenhaftes Marketing mit der "Eiskönigin"

Eine mutige Prinzessin, ein knuffiger Schneemann und ein knuddeliges Rentier – pünktlich zur Adventszeit ist die „Eiskönigin 2“ in die Kinos gekommen. Doch die Disney-Saga füllt nicht nur die Konzern-Kassen im fernen Kalifornien. Auch die Merchandising-Maschinerie läuft.

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EROBERN DIE KINDERZIMMER: die Schwestern Elsa (rechts) und Anna, Figuren aus dem Disney-Film "Die Eiskönigin 2". Foto: dpa

Eine mutige Prinzessin, ein knuffiger Schneemann und ein knuddeliges Rentier – pünktlich zur Adventszeit ist die „Eiskönigin 2“ in die Kinos gekommen. Doch die Disney-Saga füllt nicht nur die Konzern-Kassen im fernen Kalifornien. Auch die Merchandising-Maschinerie läuft. Marketing-Experten sind einmal mehr verdutzt, wie perfekt die Hauptfiguren Anna und Elsa mit ihren Leinwand-Kumpanen vermarktet werden.

Steffen Kahnt, Geschäftsführer des Bundesverbandes des Spielwaren-Einzelhandels, kann auf BNN-Anfrage keine präzisen Zahlen nennen. „Die Kinder lieben Elsa, Anna & Co und identifizieren sich mit ihnen“, sagt Kahnt. „Frozen ist schon eine Art Dauerbrenner, und wir gehen davon aus, dass auch der zweite Teil von ,Die Eiskönigin’ ein großer Erfolg wird. Das wird sich auch im anstehenden Weihnachtsgeschäft auswirken.“

Viele Hersteller mischen mit: Ravensburger, Lego, Hasbro sind einige Lizenznehmer. Kindercomputer-Spezialist Vtech hat sogar ein „Frozen 2 Lerntablet“ im Sortiment – „Frozen 2“ ist der Originaltitel des Hollywood-Animationsfilmes, der die Trickfilme aus Walt Disneys Zeiten alt aussehen lässt. Der Online-Händler myToys – eine Tochter des Otto-Konzerns – bietet allein rund 1 000 Produkte zum neuesten Disney-Märchen an. Auch Wettbewerber Vedes hält gut mit, um ein weiteres Beispiel zu nennen. Selbst Billig-Textiler Primark hat Kleidung mit „Eiskönigin“-Motiven im Sortiment.

Sogar eine Müslifirma hat Lizenzen für die Eiskönigin"

Die Frühstücksmacher der Passauer mymuesli GmbH legen ihrem „Schneeflocken“-Müsli Eisköniginnen-Aufkleber bei. Um die 80 Euro kostet der „Eisköniginnen-2"-Adventskalender: Mini-Müslis in sechs Sorten, Porzellan-Schale, Tasse, Löffel und ein königliches Backset sind ebenfalls in der Überraschungskiste für die Kleinen enthalten. Eltern, denen das zu teuer ist, haben mit dem „Geschwisterliebe-Paket“ eine Alternative. Granola-Zauberbeeren sollen für leergegessene Frühstücksteller sorgen. Dazu noch der passende Soundtrack aus den Lautsprechern, dann sollte der Tag gut beginnen, dürften etliche Eltern hoffen.

Star Wars und Harry Potter sind Konkurrenten im Kinderzimmer

Ulrich Brobeil, Geschäftsführer des Deutschen Verbandes der Spielwarenindustrie, sagt zur „Eiskönigin 2“: „Wir erwarten schon, dass die Lizenzprodukte wieder ein großer Erfolg werden.“ Bereits im Oktober, also vor der Kinopremiere, landete „Die Eiskönigin 2“ in den Top-Ten der Lizenzprodukte auf Platz vier. Angeführt wurde die Liste von Star Wars, Harry Potter und dem Baumaschinenhersteller Liebherr.

Eine Erhebung aus dem vergangenen Jahr unter seinen Mitgliedern hat laut Brobeil gezeigt, dass Lizenzprodukte für die deutsche Spielwarenindustrie immer mehr an Bedeutung gewinnen. Brobeil betont, dass Lizenzprodukte mittlerweile einen Anteil von rund 20 Prozent am Gesamtumsatz hätten. Deutschland hatte hier aus seiner Sicht Nachholbedarf. Bei den Branchenkollegen in Spanien, Italien und Frankreich „war das Thema Lizenzen schon immer ein Riesenthema“.

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LINA HAT DIE QUAL DER WAHL, so viele „Eiskönigin“-Artikel gibt es. Andere Läden haben zu wenig Ware geordert – die Produkte sind dort bereits vergriffen. Foto: jodo

Am Hype um das blaublütige Mädchen mit den magischen Kräften verdient allerdings auch Disney direkt mit. Wer den Shop des US-Unterhaltungskonzerns aufruft, hat die Qual der Wahl: Er kann sich durch mehrere Kategorien wählen: Kostüme, Spielzeug und Puppen, Kleidung, Kunst und Homeware. Eine Elsa-Perücke, ein Olaf-Kostüm, den Schneemann zum Kuscheln oder die Prinzessinnen samt Rentierkutsche zum puzzeln, vieles ist möglich.

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Prestigeträchtig sind Schmuck-Anhänger

Für Babys gibt’s „Eiskönigin“-Strampler und Tagesdecken, für Kinder passende Bademäntel sowie Trinkflaschen. Prestigeträchtig dürfte ein funkelnder Swarovski-Anhänger sein – passenderweise hat er die Form eines Eiskristalls.

1,28 Milliarden Dollar hat der erste Teil der „Eiskönigin“ weltweit an den Kinokassen eingespielt. Die Fortsetzung dürfte ebenfalls ein Mega-Seller werden und die Merchandising-Maschinerie ihr übriges tun.

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