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Nur für Dauerkartenbesitzer

Tag Eins nach Corona-Lockdown: So läuft es im Karlsruher Zoo am ersten Öffnungstag

Der Karlsruher Zoo erlebt am ersten Öffnungstag nach der Corona-Schließung eine Kinderwagen-Parade. Viele Eltern sind mit ihrem Nachwuchs bei sonnigem Wetter am Vormittag da – die vorläufige Kapazitätsgrenze von 2.000 Besuchern erreicht der Zoo aber nicht.

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Der Karlsruher Zoo am erste Tag nach der Zwangs-Corona-Pause. Foto: Schütt

Rund 1.400 Dauerkartenbesitzer haben sich angemeldet, berichtet Zoodirektor Matthias Reinschmidt.

Auf dem Gelände verteilen sich die Besucher, Ansammlungen entstehen nicht. Dazu beitragen soll auch ein Konzept, das der Zoo gemeinsam mit der Karlsruhe Marketing- und Eventgesellschaft (KME) entwickelt hat. Vor beliebten Gehegen, beispielweise bei Elefanten, Erdmännchen oder Pinguinen, hat man gelbe Kreise angebracht, um die Abstände aufzuzeigen. Die Wegeführung ist angepasst, teilweise geht es nur noch in eine Richtung. An Hotspots überwachen außerdem Zoo-Mitarbeiter, die sonst mit Führungen beschäftigt sind.

Der Karlsruher Zoo am erste Tag nach der Zwangs-Corona-Pause.
Der Karlsruher Zoo am erste Tag nach der Zwangs-Corona-Pause. Foto: None

Tobias Zack gehört am Mittwoch zu den ersten Besuchern. Er hat sich extra Urlaub genommen, um mit seiner Familie an Tag eins nach der Corona-Schließung dabei zu sein. Zusammen mit Frau Karolina und Tochter Kristina war er direkt um 9 Uhr da.

Mit dabei ist auch Oma Doris, die ihre Enkelin in den vergangenen sieben Wochen nur mal kurz am Fenster gesehen hatte. „Jetzt ist es einfach an er Zeit“, sagt Tobias Zack. Kristina ist eigentlich in ihrem letzten Jahr im Kindergarten, die neuen Regeln hat sie schon verinnerlicht. „Sie ist auf Oma zugelaufen und dann zwei Meter vor ihr stehengeblieben“, erzählt Mama Karolina. Ein bisschen näher kommt man sich zwar, aber Kuscheln, Umarmen oder Küssen bleiben tabu.

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Der Karlsruher Zoo am erste Tag nach der Zwangs-Corona-Pause. Foto: Pascal Schütt

Einige Meter weiter freut sich die eineinhalbjährige Flora über vorbeischwimmende Pinguine. „Wir sind normal oft hier. Endlich geht das wieder“ sagt Mama Jenny Kölmel. „Genauso wichtig sind auch die Spielplätze!“ Die nutzt auch Dominique Weißenberger mit dem zweijährigen Vincent. Auf eine Trampolin probiert sich der Kleine kurz vor Mittag aus. „Es ist toll, endlich mal wieder was anderes zu sehen“, sagt der Papa. „Wir waren in den vergangenen Wochen oft auf der Zoobrücke und haben nach den Elefanten geschaut.“

Die Menschen haben die Tiere ohnehin mehr vermisst als andersherum, glaubt Zoodirektor Reinschmidt. „Bis auf die Schimpansen, die viel Interaktion brauchen.“ Die erste Stunde hat der Chef selbst an der Kasse verbracht. Ich durfte zum ersten Mal in meiner Karriere einen Zoo eröffnen“, sagt er schmunzelnd. Mit der Eigenverantwortung der Besucher ist er in den ersten Stunden hoch zufrieden. „Man sieht, dass niemand will, dass wir wieder schließen müssen“, bilanziert er.

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Der Karlsruher Zoo am erste Tag nach der Zwangs-Corona-Pause. Foto: Schütt

Den Plan für die kommenden Wochen hat Reinschmidt auch schon in der Tasche. In fünf Phasen will man den Zoo wieder zu einem Regelbetrieb führen. Im ersten Schritt sind nur 2.000 Besucher erlaubt, alle Häuser sind geschlossen, kommentierte Fütterungen oder Führungen gibt es nicht. Den Streichelzoo kann man außerdem nur von außen betrachten. Die nächsten beiden Phasen möchte der Zoochef möglichst bald beginnen. Zunächst soll die zugelassene Besucherzahl auf 3.000 Dauerkarteninhaber erhöht werden. Bleiben Karten übrig, beginnt auch wieder der Verkauf von Tagestickets. „In der vierten Phasen öffnen auch die Häuser wieder – allerdings mit limitierten Besucherzahlen und Maskenpflicht“, so Reinschmidt. Einen Zeitplan gibt es dafür noch nicht. „Wir müssen beobachten und von Tag zu Tag denken.“

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