Die Konsequenzen sind vielfältig. Bands verlieren ihre Engagements, Wirte den Umsatz, deren Mitarbeiter ihr Einkommen sowie Vereine und Aktivisten ihre Plattformen. Hinzu kommt, dass mit dem geselligen Leben auch die Besucher fehlen werden in Pforzheims Innenstadt. Die mageren Zeiten gehen also weiter für Einzelhändler und Gastronomen gleichermaßen.
Es wäre gut, ein Oechslefest zu erlebenOliver Reitz, Leiter von Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim
Umso mehr „wäre es gut, wenn wir die Möglichkeit hätten, ein Oechslefest zu erleben“, sagt Oliver Reitz. Der Chef von Wirtschaft und Stadtmarketing hat vorausschauend mit den Wirtevertretern bereits vereinbart, erst im Juni zu entscheiden, ob und wie das 35. Oechslefest für Trubel auf dem Marktplatz sorgen könnte.
Bislang sollte es vom 21. August bis 6. September steigen. Es könnte also eine Option für Pforzheim sein, alles um eine gute Woche nach hinten zu verschieben.
Mundschutz beim geselligen Miteinander schwer vorstellbar
„Entweder ganz oder gar nicht“, sagt Reitz zur Ausgestaltung des beliebten Volksfests. Mit Mundschutz („Selbst wenn er bordeaurot wäre“) und zwei Meter Abstand zwischen den Besuchern könne er sich das Spektakel schwer vorstellen. Grundsätzlich sei bei der Suche nach Ersatzterminen auch zu bedenken, dass die Menschen verreisen könnten, wenn denn im Herbst tatsächlich wieder etwas derartiges möglich sein sollte.
Insofern kann auch bei Easy am Hang manches anders sein, sollte es am 4. und 5. September tatsächlich möglich sein, bei Musik entspannt in einen spätsommerlichen Himmel zu blicken.
Auch Laufsportler können hoffen. Der Badische Leichtathletikverband und die Stadtwerke als Sponsor können sich den Citylauf zwar nur schwer mit sozialer Distanz und Mundschutz vorstellen. Aber der AOK-Firmenlauf am 17. September ist bislang noch nicht in Gefahr.
Keine Probleme sieht der WSP-Chef durch Vertragsvereinbarungen auf die Stadt zukommen. Alle Buchungen fürs Oechslefest seien so ausgestaltet, dass ein Ausstieg möglich ist. Anders ausgedrückt: Schadensersatzforderungen sind nicht zu erwarten, wenn ab dem 21. August nichts geht auf dem Marktplatz.
Ein Trost für die Freunde von Dirndl und Lederhosen mag sein, dass das Jahr ja auch noch den Oktober bereit hält oder zumindest so genannte Oktoberfeste. Aber auch da ist natürlich zunächst die Virusfrage zu klären, bevor das gesellige Miteinander – in diesem Falle zu Blasmusik – seinen vielleicht ganz traditionellen Lauf nehmen kann.