Die laute Sprinkleranlage im Mercedes-Montagewerk in Rastatt wird künftig nur noch tagsüber an Werktagen getestet. Das Regierungspräsidium hat nach einer Anfrage der Badischen Neuesten Nachrichten mit Daimler vereinbart, dass dies nicht mehr an Sonn- und Feiertagen sein dürfe, wie Pressesprecherin Irene Feilhauer erklärt. Ein Sprecher von Daimler bestätigt diese Abmachung – sollte der Test an einem Samstag geplant sein, müsse er auf den Nachmittag terminiert werden.
Anwohner vor allem in der Rheinau und dem Oberwald klagen seit Jahren über den Lärm, der sich über weite Teile der Stadt ausbreitet. Je nach Windrichtung ist das jeweils eine halbe Stunde andauernde Geräusch sogar bis an den Röttererberg zu hören.
Bewohner flüchten ins Haus
Vor allem die Zeitpunkte verärgern die Bewohner: Häufig dröhnt die Anlage samstags am Vormittag oder an Abenden vor dem Wochenende oder vor Feiertagen. Beispielsweise lief das Aggregat am lauen Vorabend des 1. Mai, als viele auf ihren Balkonen oder im Vorgarten sitzen wollten. „Wir haben uns dann ins Wohnzimmer gesetzt, man konnte sich nicht unterhalten“, sagt ein Anwohner.
Geräusch erinnert an Flugzeug
Der Gipfel war schließlich der Testlauf an Fronleichnam um 7.30 Uhr – da ist dann manchem Anwohner der Kragen geplatzt. Die Sprinkleranlage besteht aus einem Acht-Zylinder-Dieselmotor, der beim Test eine halbe Stunde lang mit hoher Drehzahl läuft. Das hört sich an, als ob ein einmotoriges Sportflugzeug über dem Haus kreist.
Das ist von der Versicherung so vorgeschrieben.
Der Daimler -Sprecher erklärt, dass die Probeläufe vorgeschrieben seien. Alle vier Wochen müsse die Dieselpumpe, deren Abgasrohre über das Dach nach außen führten, eine halbe Stunde lang laufen. „Das ist von der Versicherung so vorgeschrieben“, erklärt der Sprecher. Die Werkfeuerwehr ist mit dem Test betraut. Die Anlage befindet sich in der Nähe von Tor drei von der Carl-Benz-Brücke kommend.
Daimler plant Erweiterung
Daimler hat freilich kein Interesse daran, die Anwohner nicht zuletzt vor dem Hintergrund der Erweiterungspläne zu verärgern. Der Lärmschutz spielt in den Untersuchungen der Behörden immer wieder eine Rolle, wobei nachts strengere Grenzwerte gelten.