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Obere Kaiserstraße

Rastatt: Stadt wird dem Park-Chaos nicht Herr

Park-Chaos in der Oberen Kaiserstraße in Rastatt: Am verkaufsoffenen Sonntag wurden Absperrgitter entlang der Ladenzeile aufgestellt. Nachdem diese am Montag verschwunden waren, parkten dort wieder die Fahrzeuge, obwohl dieser Bereich für sie tabu ist.

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Vorher: Die Absperrgitter vom verkaufsoffenen Sonntag standen noch bis zum Montagmorgen auf der Seite, an der nicht geparkt werden darf. Foto: Collet

Das Chaos mit falsch parkenden Autos in der Oberen Kaiserstraße hat inzwischen skurrile Ausmaße angenommen. Höhepunkt waren die Absperrgitter, die am Wochenende für den verkaufsoffenen Sonntag aufgestellt wurden. Nachdem diese im Laufe des Montags entfernt waren, standen wieder ganze Kolonnen von Autos auf dem Gehweg der Ladenseite, die als Parkfläche tabu ist. Wie berichtet, wurde bei der Umgestaltung des Platzes die Parksituation umgedreht: Nicht mehr entlang der Läden, sondern entlang der Parkfläche in der Mitte dürfen Autos abgestellt werden.

Viele Autofahrer berufen sich darauf, dass dies nicht erkennbar sei. Aus diesem Grund hatte die SPD-Fraktion im Gemeinderat bereits im November beantragt, Poller aufzustellen. Rund ein halbes Jahr später mag sich das Rathaus indes nicht äußern zu geplanten Konzepten: Man werde dies in den Gemeinderat am 29. April einbringen, ließ Bürgermeister Raphael Knoth über die städtische Pressestelle auf eine BNN-Anfrage ausrichten.

Rathaus will sich am 29. April äußern

Auch die SPD hatte Ende Januar im Rathaus nachgehakt, wie man denn nun mit der Situation umgehen wolle. Auch hierauf gab es von der Geschäftsstelle des Gemeinderats nur eine vertröstende Antwort: Gestalterische Aspekte würden geprüft, das Planungsbüro werde mit einbezogen. Eine Abstimmung dazu sei erst nach den Fastnachtsferien möglich – am nächsten Wochenende ist bereits Ostern.

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Nachher: Die Absperrgitter sind weg, Autos parken – und die Polizei fährt dran vorbei. Foto: Weisenburger

Gemeindevollzugsdienst unterwegs

Der Gemeindevollzugsdienst kontrolliere täglich in diesem Bereich, so die Mitteilung aus dem Rathaus weiter. Das habe sich bereits herumgesprochen. Wer allerdings die Obere Kaiserstraße regelmäßig besichtigt, kann diese Einschätzung kaum bestätigen. Selbst Fahrzeuge der Polizei werden beobachtet, die zwischen den Parkkolonnen ohne Reaktion durchfahren.

Um Parkkonzepte wird gerungen

Um die Obere Kaiserstraße hatte es im Gemeinderat immer wieder Kämpfe gegeben. Zunächst gab es die Sorge, die Anzahl der Parkplätze reiche nicht aus, derzeit gibt es einen Antrag von der CDU, der kostenloses Kurzparken fordert. Auch der Gewerbeverein RA³ plädiert immer wieder für einfachere Parkmöglichkeiten.

Kommentar
Kommentar Foto: N/A

Fehlplanung

Die geduldete Anarchie in der Oberen Kaiserstraße ist nicht mehr witzig. Auf einem neu gestalteten Platz müssen Absperrgitter aufgestellt werden, damit Fußgänger beim verkaufsoffenen Sonntag vor Autos geschützt sind. Ein halbes Jahr braucht das Rathaus Zeit, um sich eine Lösung gegen Falschparker einfallen zu lassen.

Der eigentliche Hintergrund zu diesen absurden Szenarien liegt letztlich darin, dass die Obere Kaiserstraße einer Fehlplanung entspringt. Da haben auf der einen Seite die Planer mit edlen Materialien unter ästhetischen Gesichtspunkten gestaltet – auf der anderen Seite erklang der politische Ruf nach möglichst viel Parkfläche. Das Ergebnis ist nun zu erleben: Ein Platz, der zu schade ist für Schilder und Poller, auf dem sich allerdings kein Autofahrer an die Regeln hält.

Tatsächlich ist der Platz schlicht und ergreifend zu schade für Autos. Und deshalb muss der Gemeinderat einen grundsätzlichen Fehler beheben: Der Bereich zwischen Bernhardusbrunnen und Stadtkirche muss für Autos gesperrt werden. Damit wären alle Probleme gelöst.  Michael Janke

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