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„Pink Ribbon“ am Rathaus

Ärzte engagieren sich mit Aktion „Pinktober“ in Baden-Baden: Brustkrebs-Vorsorge rettet Leben

Eine pinkfarbene Schleife als Symbol: Mehr als 50.000 Frauen erkranken jährlich in Deutschland an Brustkrebs. Vorsorge, so die Botschaft, erhöht die Heilungschancen erheblich.

Achim Kircher (v.l.), Antje Hahn, OB Dietmar Späth, Christina Obergföll, Robin Bruhn und Anna Friesen von der Unternehmenskommunikation des Klinikums Mittelbaden stellen die Aktion „Pinktober“ vor
Aktion gegen Brustkrebs: Achim Kircher, Antje Hahn, OB Dietmar Späth, Christina Obergföll, Robin Bruhn und Anna Friesen vom Klinikum Mittelbaden stellen die Aktion „Pinktober“ vor Foto: Veruschka Rechel

Das „Pink Ribbon“ schmückte schon das Weiße Haus in Washington, den Eiffelturm in Paris und jetzt auch das Rathaus in Baden-Baden. Das pinkfarbene Band wird den ganzen Oktober über beim Bürgerbüro zu sehen sein, um damit auf die weltweite Aktion Pinktober hinzuweisen. Sie setzt sich für die Früherkennung von Brustkrebs ein.

Der Oktober wurde 1985 von der American Cancer Society zum Monat gegen Brustkrebs ernannt und als Pinktober bekannt. Seitdem engagieren sich weltweit Kliniken, Ärzte, Unternehmen und Prominente dafür, auf die Vorsorge und Behandlung von Brustkrebs aufmerksam zu machen.

Aktion am Baden-Badener Jesuitenplatz

„Wir wissen um die Wichtigkeit der Mammografie zur Früherkennung von Brustkrebs und nutzen Pinktober, um die Öffentlichkeit für dieses Thema zu sensibilisieren“, betont Achim Kircher, niedergelassener Radiologe in Offenburg mit Schwerpunkt Brustkrebsdiagnostik und programmverantwortlicher Arzt des Mammografie-Screenings der Gesamtregion Rhein-Schwarzwald. Er ist einer der Initiatoren der diesjährigen Aktion „Pinktober in Baden-Baden“, die am Jesuitenplatz die Brustkrebsvorsorge in den Fokus der Öffentlichkeit bringen möchten.

Außer ihm gehören dazu Robin Bruhn, niedergelassener Radiologe in der Praxis Radiologie Baden-Baden, der Mammografien im Rahmen des Screening-Programms erstellt, Antje Hahn, Leitende Ärztin der Gynäkologie am Klinikum Mittelbaden und Leiterin des Brustzentrums, Professor Matthias Funke, Chefarzt für Radiologie am Klinikum Mittelbaden, und Christina Obergföll, ehemalige Speerwurf-Weltmeisterin und Botschafterin von „Pinktober in Baden-Baden“.

Wenn Brustkrebs im Frühstadium erkannt wird, ist er in den meisten Fällen heilbar.
Antje Hahn
Leitende Ärztin der Gynäkologie am Klinikum

Zu ihrer Motivation, bei der Initiative mitzumachen und sich für die Brustkrebsvorsorge einzusetzen, sagt die Leichtathletin: „Ich nutze alle Möglichkeiten der Vorsorge, um gegebenenfalls rechtzeitig eingreifen zu können, und mache mich dafür stark, dass andere Frauen das ebenso tun, bevor es zu spät ist.“

Auch Antje Hahn ist es ein großes Anliegen, zu erklären, warum eine frühzeitige Diagnose für die Chance auf Heilung unabdingbar ist und welche Vorsorge jede Frau treffen kann. „Wenn Brustkrebs im Frühstadium erkannt wird, ist er in den meisten Fällen heilbar“, versichert sie.

Brustkrebs sei die häufigste Krebserkrankung bei Frauen in Deutschland, und derzeit erkranke eine von acht Frauen im Laufe ihres Lebens daran. Ab dem 40. Lebensjahr steige das Risiko mit zunehmendem Alter. „Je kleiner der Tumor ist, wenn er entdeckt wird, desto kleiner ist die nötige OP und oft ist im weiteren Verlauf auch keine Chemotherapie nötig“, wirbt Hahn für die Früherkennung.

Da kommt die gute Nachricht vom Gemeinsamen Bundesausschuss zum richtigen Zeitpunkt. Das oberste Gremium der Selbstverwaltung im Gesundheitswesen aus Vertretern der Ärzte, Krankenkassen und Krankenhäuser will ab 1. Juli 2024 das Mammografie-Screening zur Früherkennung von Brustkrebs für Frauen zwischen 50 und 69 Jahren auf 75 Jahre ausweiten.

Denn die Teilnahme am zweijährlichen Mammografie-Screening-Programm, zu dem die meisten Krankenkassen einladen, gehört neben der regelmäßigen Selbstuntersuchung der Brüste und einer jährlichen gynäkologischen Untersuchung zu einer effektiven Vorsorge. Die Mammografie erfolgt in einer radiologischen Praxis vor Ort.

Häufigster bösartiger Tumor bei Frauen ist Brustkrebs

„Die Daten zeigen, dass durch die Einführung dieses Programms Brustkrebs meistens schon erkannt wird, bevor der Tumor überhaupt tastbar ist“, so Robin Bruhn. Er und sein Kollege Achim Kircher unterstreichen in diesem Zusammenhang die enge Kooperation zwischen dem Mammografie-Screening in der Radiologie Baden-Baden und dem Brustzentrum im Klinikum Baden-Baden.

Dadurch sei eine sehr zeitnahe Versorgung von der Diagnose bis zur Therapie möglich. Brustkrebs sei der häufigste bösartige Tumor, an dem in Deutschland rund 57.000 Frauen jährlich erkranken und etwa 17.000 pro Jahr sterben.

Leider würden diese Tumoren oft erst entdeckt, wenn sie schon größer als zwei Zentimeter sind. Je früher Brustkrebs diagnostiziert wird, umso größer ist die Heilungschance. Bei Tumorgrößen von unter einem Zentimeter könnten über 90 Prozent der Betroffenen geheilt werden.

Am Samstag, 30. September, von 13 bis 15 Uhr, sind die Mediziner wieder am Jesuitenplatz, um Fragen zum Thema Brustkrebsvorsorge zu beantworten, pinkfarbene Rosen und Informationsmaterial sowie kleine Geschenke zu verteilen.

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