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Finanzielle Unterstützung

ELR-Förderprogramm: Fast ganz Ebersteinburg ist förderfähig

Mit dem Landesprogramm Entwicklung Ländlicher Raum wird Nahversorgung, Infrastruktur und Wohnen auf dem Land gefördert. So könnte Baden-Badens Stadtteil profitieren.

Die Ebersteinburger Straße
Eine ELR-Förderung macht einen Dorfplatz in der Ebersteinburger Straße möglich. Ausgeschlossen ist hingegen eine normale Straßenerneuerung. Foto: Veronika Gareus-Kugel

Das landesweite Programm Entwicklung Ländlicher Raum (ELR) ist der Renner unter den Förderprogrammen und war nun wieder Thema im Ortschaftsrat. Die Aufnahme in die Förderkulisse schaffte Ebersteinburg vor zwei Jahren.

Andere Teilorte von Baden-Baden waren zu diesem Zeitpunkt schon längst in den Genuss finanzieller Förderung von Gemeinschaftsprojekten, Grünanlagen oder zur Verbesserung des dörflichen Umfelds gekommen. Warum dies so gelaufen ist, das ist Ebersteinburgs Ortsvorsteher Josef Benz nach eigenem Bekunden bis heute nicht ganz klar.

In der jüngsten Ortschaftsratssitzung hatten sich die Ortschaftsräte erneut mit ELR zu beschäftigen. Die erweiterten Förderrichtlinien stellten Stefanie Ganter und Karin Weber (Schöffler Stadtplaner, Architekten), den zahlreich an der Sitzung teilnehmenden Bürgerinnen und Bürgern vor. In der kommenden Woche, am 10. Juli, wird ELR auch zum Thema im Ortschaftsrat Rebland.

ELR: Gefördert wird Wohnen, Nahversorgung und Infrastruktur

Das Landesprogramm ist ein Komplettpaket der integrierten Strukturentwicklung. Teil des Programms ist die Förderung von zeitgemäßen Wohnangeboten, die Gestaltung lebendiger Ortskerne, der Erhalt intakter Infrastrukturen wie die örtliche Nahversorgung und Ideen, die den Lebensraum Dorf attraktiv halten.

Ein gelungenes Beispiel gemeinschaftlichen Wirkens in Baden-Baden ist für die Frauen die Freilichtbühne und der Proberaum in Steinbach. Beides wurde mit viel ehrenamtlichem Engagement auf die Beine gestellt.

Ich finde es toll, dass jetzt fast ganz Ebersteinburg förderfähig ist.
Josef Benz
Ortsvorsteher

Die Ebersteinburger dürfen sich jedenfalls über eine förderungswürdige Gebietserweiterung freuen. Bisher wies die Fläche ausschließlich Gebäude aus den 1960er Jahren als förderungswürdig aus. Mit der Flächenausweitung können nun auch Hausbesitzer, deren Häuser aus den 1970er Jahren stammen, Förderung beantragen.

„Ich finde es toll, dass jetzt fast ganz Ebersteinburg förderfähig ist“, freut sich Benz. Zudem wurde der Klimaschutz in den Mittelpunkt gestellt und die Fördersätze wurden um eine CO2-Komponente erweitert.

Sollten Vorhaben zur Sicherung einer wohnortnahen Grundversorgung mit weniger als 100 Mitarbeitern in Angriff genommen werden, beträgt der Fördersatz 30 Prozent. Mit dem CO2-Zuschlag steigt die Fördersumme um weitere fünf Prozent.

Für jede Maßnahme von Gemeinschaftsprojekten über die Schaffung barrierefreien Wohnraums bis hin zur Umgestaltung des öffentlichen Straßenraums gelten eigene Fördersätze. Zu entscheiden haben immer Ortschafts- und Gemeinderat. Den zuständigen Ämtern der Stadtverwaltung müssen die vorhabensbezogenen Unterlagen bis September für eine Antragsstellung vorliegen. Im Anschluss daran braucht es etwas Geduld, so Ganter. Sie führte weiter aus, dass Baumaßnahmen erst dann begonnen werden können, wenn ein Förderbescheid vorliege. Auch brauche es nicht immer einen Architekten.

Die an der Sitzung teilnehmend Bürger und Vereinsvertreter sehen für den Ort großes Potenzial in einer ELR-Förderung. Nicht wenige der Fragesteller wünschten sich Antworten auf ganz konkrete Vorhaben.

Ein Objekt mit großem Potenzial und zudem ortsbildprägend wäre zum Beispiel das seit Jahren leer stehende Gasthaus „Krone“, meinte einer der Zuhörer. Dafür sei der Ortschaftsrat die falsche Adresse, antwortete dem Fragesteller daraufhin Ortschaftsrätin Katja Frank (Bündnis 90 /Grüne). Das Gebäude befinde sich in Privatbesitz. Eine Sportplatzförderung berge ebenfalls Risiken und bedürfe einer sehr genauen Planung. Vieles sei in diesem Zusammenhang zu klären, meinte auf Nachfrage Ganter.

Kommt ein Dorfprlartz an der Ebersteinburger Straße?

Große Bedeutung könne die ELR-Förderung für die seit langem angestrebte Umgestaltung der Ebersteinburger Straße erlangen. Ausgeschlossen ist die Förderung einer normalen Straßenerneuerung. Wirklichkeit könnte hingegen der in diesem Zusammenhang stehende gewünschte Dorfplatz werden. Dafür würden Fördergelder fließen. Die Sanierungsarbeiten beginnen 2024. Auch für die Umnutzung der im Ebersteinburger Kur- und Gemeindezentrum in Vergessenheit geratene alte Kegelbahn in einen Gemeinschaftsraum könne Förderung beantragt werden.

Frank erinnerte daran, dass die genannten Vorhaben, sofern es sich um keine Privaten handele, zunächst Aufnahme im Haushalt finden müssten. Erst dann könnten Anträge gestellt werden. Ortsvorsteher Josef Benz hingegen schlug den umgekehrten Weg vor. Zuerst die Sicherung der Fördersumme und im Anschluss der Haushaltsantrag. Die auf Halde liegenden Pläne für einen Dorfladen können aber jederzeit wieder reaktiviert werden, so Benz.

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