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Das sind die Gewinner

Auflösung der ersten Sommerrätsel-Runde: Darum hat Baden-Baden einen Doppelnamen

Im ersten Teil des Sommerrätsels 2023 ging es darum, wie die Kurstadt Baden-Baden und das Land Baden zu ihren Namen kamen. Haben Sie die Lösung erraten?

Der Antrag der Stadt Baden-Baden auf die Namensänderung von 1931 liegt auf einem Plakat, auf dem der Doppelname schon steht.
Mit dem Schreiben vom 30. Juni 1931 stellt die Stadt Baden-Baden beim Ministerium des Inneren in Karlsruhe den Antrag, dass ihr Doppelname die offizielle Ortsbezeichnung wird. Foto: Monika Zeindler-Efler

Einmal müsste doch eigentlich reichen, denkt sich vielleicht der Gast und wundert sich über den ungewöhnlichen amtlichen Doppelnamen der Kurstadt Baden-Baden. „Warum badet ihr eigentlich zweimal?“, ist dementsprechend so mancher Einheimischer schon etwas amüsiert gefragt worden. Die Antwort ist kurz, hat aber eine lange Historie: um Verwechslungen zu vermeiden.

Doch der Reihe nach: Die Römer gründeten um 74 nach Christus im Zuge der Besetzung Süddeutschlands im heutigen Bäderviertel ein Heilbad für die Soldaten am Legionsstandort Straßburg.

Die heißen Quellen am darüber liegenden Florentinerberg, die heute immer noch kräftig fließen, hatten es ihnen angetan. Den Ort nannten sie schlicht Aquae, zu Deutsch Bad.

Doch auch andere Orte mit warmen Heilquellen bekamen diesen zweckbezeichnenden Namen – wie zum Beispiel im Schweizer Kanton Aargau Aquae Helveticae (später Oberbaden oder Baden im Aargau). Und in Baden (Aquae) bei Wien nutzten die Römer die heißen Schwefelquellen. Bäder, die es im Laufe der Geschichte zu unterscheiden galt.

Ersterwähnung von Baden-Baden als Badon

Das heutige Baden-Baden selbst hat viele verschiedene Namen gehabt wie Badon, Badun, Baduon oder Badin. Erstmals wird es 987 n. Chr. als Badon erwähnt. Als Niederbaden wurde die Stadt (1288 erstmals ausdrücklich so genannt) zu Baden im Aargau abgegrenzt, was das Oberbaden war.

„Später hieß die Kurstadt ,Baden in Baden‘, was ja etwas umständlich war“, erklärt Heike Kronenwett, Leiterin des Baden-Badener Stadtmuseums und Stadtarchivs. Diese Bezeichnung verdankte der Kurort den Markgrafen von Baden, die in der Kurstadt ansässig geworden waren und ihr gesamtes Land und sich selbst nach ihrem Sitz benannten.

Die Stadt war namensgebend für die ganze Markgrafschaft.
Heike Kronenwett
Leiterin des Baden-Badener Stadtmuseums und Stadtarchivs

Um 1100 nach Christus errichteten sie hoch über den römischen Soldatenbädern ihren Sitz, die Burg Hohenbaden. Später wurde das Neue Schloss, stadtnah am Schlossberg gelegen, der Stammsitz des Adelsgeschlechts. „Die Stadt war namensgebend für die ganze Markgrafschaft“, erzählt Heike Kronenwett.

Hermann II. war es, der 1112 erstmals auf einer Urkunde als Markgraf „de baduon“, also „von Baden“ auftauchte. Er war der erste in einer langen Reihe von Markgrafen, die den Titel „von Baden“ bis heute tragen.

Umgangssprachlich verkürzt

Von „Baden in Baden“ ist der Weg zu Baden-Baden nicht weit. Die sprachliche und schriftliche Verkürzung lag auf der Hand, lange bevor die Stadt ihren Doppelnamen offiziell trug, das „in“ wurde vielfach schlicht verschluckt. „Zum Beispiel auf vielen alten Stichen aus den 30er-Jahren des 19. Jahrhunderts findet sich die Doppelung bereits“, erzählt Heike Kronenwett.

Um dem Namenswirrwarr ein Ende zu bereiten, beantragte die Kurstadt bereits im April 1908 erstmals beim zuständigen Ministerium des Inneren die offizielle Doppelung mit Bindestrich. Das sah die Änderung damals als „im amtlichen Sprachgebrauch“ als „geboten“ an, heißt es in dem erneuten Antragsdokument von 1931.

Diskrepanzen in Karten und offiziellen Dokumenten

Doch während der Doppelname längst landläufig geworden war – und laut dem Dokument von 1931 sogar in Bekanntmachungen und Fahrplänen der Bahn und Post verwendet wurde – gab es in offiziellen Dokumenten und vor allem Kartenwerken anscheinend weiterhin verwirrende Diskrepanzen.

So heißt es in dem Schreiben der Stadt vom 30. Juni 1931: „In der Zwischenzeit hat sich die Bezeichnung Baden-Baden so durchgesetzt, dass man unseren Kurort in der ganzen Welt so kennt“.

Karten mit Bezeichnung Baden

Als Anlass für die erneute Vorstellung werden die Schwierigkeiten genannt, die sich bei der „Herstellung amtlichen Kartenmaterials durch die Vermessungsbehörden des Reichs und des Landes ergeben.“

Diese seien gehalten, die amtlich festgelegten Ortsbezeichnungen anzuwenden, so dass die Stadt auf dem amtlichen Kartenwerk immer unter der Bezeichnung Baden zu finden sei.

Schluss mit Namensverwirrungen

Am 1. September 1931 war dann aber endgültig Schluss mit den namentlichen Verwirrungen, der Doppelname wird offiziell besiegelt. Die Kurstadt an der Oos heißt ab da offiziell Baden-Baden. Die Unterscheidung zu Baden im Aargau und Baden bei Wien ist kein Problem mehr.

Überzeugte Baden-Baden-Fans sehen es aber vielleicht einfach so wie der Künstler James Rizzi, der eines seiner Blätter der Kurstadt gewidmet hat. Titel: „Baden-Baden so good, they named it twice“, auf Deutsch „Baden-Baden ist so gut, sie nennen es gleich doppelt“. Zu sehen ist das bunte Kunstwerk im Stadtmuseum.

BNN-Sommerrätsel, Teil eins: Die Gewinnerinnen und Gewinner

Der erste Preis: Sie haben die richtige Antwort gewusst und dürfen sich auf eine Segway-Tour durch das Baden-Badener Rebland freuen: Laura Unger aus Walzbachtal, Georg Kumpe aus Karlsruhe, Christine Gawol aus Lichtenau und Oliver Lehmann aus Bühl können, jeweils mit einer Begleitung, an dem Open-Air-Event von CitySeg mit Weinprobe am 18. August teilnehmen.

Der zweite Preis: Auf die Sterneküche von Stéphan Bernhard darf sich Hans-Dieter Ugi aus Karlsbad freuen. Er hat ein Mittagsmenü für zwei Personen im „Le Jardin de France“ in Baden-Baden gewonnen. Herzlichen Glückwunsch!

Dieses Mal kein Glück gehabt? Dann raten Sie weiter beim BNN-Sommerrätsel mit. In den nächsten fünf Runden werden weitere attraktive Preise verlost.

Der nächste Teil unseres Sommerrätsels zum Thema „Typisch Baden“ erscheint am kommenden Montag, 7. August.

Das sind die Teilnahmebedingungen.

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