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Prostitution

Baden-Baden: Grünes Licht für Bordell in Haueneberstein

Der Ortschaftsrat Haueneberstein hat der Umnutzung eines ehemaligen Büro-Gebäudes in ein Bordell im Baden-Badener Stadtteil zugestimmt. Das Vorhaben im Gewerbegebiet ist baurechtlich zulässig.

Auf einem Straßenschild steht Braunmattstraße.
In der Braunmattstraße in Haueneberstein soll ein Bordell eröffnet werden. Foto: Nico Fricke

Obwohl in der moralischen Bewertung uneins, legt der Ortschaftsrat Haueneberstein dem geplanten Bordell in der Braunmattstraße keine Steine in den Weg. Mit vier Ja-Stimmen bei zwei Enthaltungen hat das Gremium in seiner Sitzung am Montagabend der notwendigen Ausnahme von der Veränderungssperre für das Gewerbegebiet Haueneberstein-Nord zugestimmt.

Ethisch-moralische Bedenken dürfen keine Rolle spielen

Das Thema dürfte zwar in den zurückliegenden Tagen für reichlich Diskussionsstoff und manche Zote im Baden-Badener Stadtteil gesorgt haben.

Die Debatte im Ortschaftsrat, die auch von rund 20 Bürgerinnen und Bürgern im Ratssaal verfolgt wurde, fiel aber recht kurz aus. Schon eingangs hatte Ortsvorsteherin Fabienne Jox die rechtliche Seite beleuchtet.

Die beantragte Umnutzung des ehemaligen Büro-Gebäudes in eine Prostitutionsstätte sei geprüft worden „und ist zulässig. Wenn wir das ablehnen würden, könnten sich die Antragssteller einklagen“, erklärte Jox den Mitgliedern des Ortschaftsrats. Auch dürften ethisch-moralische Bedenken bei der Betrachtung keine Rolle spielen.

Hauenebersteiner Ortschaftsrat ist geteilter Meinung

Die Mitglieder des Ortschaftsrats waren geteilter Meinung. „Es möchte doch niemand ein Bordell im Dorf haben“, sagte Bruno Geiler (Grüne).

„Eine Ablehnung hätte zwar wohl nur symbolischen Charakter. Aber probieren könnten wir es doch trotzdem“, schlug er vor.

Auch Michael Armbruster (Freie Bürger für Baden-Baden) zeigte wenig Verständnis für die Bordell-Planungen und suchte nach Möglichkeiten, die Umnutzung doch noch verhindern zu können. „Wir brauchen keinen Puff in Haueneberstein. Der in Sandweier ist schon genug.“

Ich sehe das entspannt.
Andrea Bronner
SPD-Ortschaftsrätin

Dirk Franzen (Freie Wähler) hingegen konnte „die Aufregung um dieses Thema nicht verstehen. Es soll ja kein Bordell neben einer Schule oder einem Kindergarten im Ortskern eröffnet werden“, merkte er an.

„Das Haus liegt abseits im Gewerbegebiet. Niemand wird sich gestört fühlen.“ Das bleibe im Verborgenen. „Es wird dort ruhig bleiben“, zeigte sich Franzen überzeugt.

„Wenn Menschen dieses Gewerbe ausüben wollen, sich bei der Gemeinde anmelden und diese Nutzung hochoffiziell beantragen, dann können wir da doch nicht dazwischengehen“, sagte der Ortschaftsrat: „Ich habe da kein Problem damit.“

Auch Ortschaftsrätin Andrea Bronner (SPD) rief zur Gelassenheit auf: „Ich sehe das entspannt.“ Es gebe wohl den Bedarf für das „älteste Gewerbe der Welt“. Dieses soll nun im Gewerbegebiet angeboten werden – und nicht in der Ortsmitte.

Bauausschuss muss noch zustimmen

Für den Betrieb des Bordells in Haueneberstein muss eine Ausnahme von einer Veränderungssperre erteilt werden. Diese war verhängt worden, um die Bauleitplanung im künftigen Bebauungsplan „Gewerbepark Haueneberstein-Nord“ zu sichern.

Nach der Zustimmung des Ortschaftsrats muss sich nun noch der Bau- und Umlegungsausschuss in seiner Sitzung am 20. Juli mit der Thematik befassen.

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