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Landschaftspflege mit Einkaufskorb

Naturpark-Markt in Sinzheim: Wilde Sau trifft Bühler Zwetschge und Wein

In diesem Jahr gibt es so viele Naturpark-Märkte wie nie zuvor. Wilde Sau trifft Bühler Zwetschge und Wein – das ist das Motto beim nächsten Termin am Sonntag, 12. Juni, in Sinzheim.

Ein Plakat wirbt für die Kampagne Wilde Sau des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord, danebe steht eine präparierte Wildsau - Archibald aus Bad Peterstal.
Wilde Sau: Mit dieser Kampagne will der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord für Wildschweinfleisch und damit für ein hochwertiges Lebensmittel werben. Foto: Bernd Kamleitner

Schauen, probieren und, wenn erwünscht, kaufen: Landwirtschaftliche Betriebe und Direktvermarkter aus dem Schwarzwald präsentieren bei den Naturpark-Märkten die Vielfalt der Region.

Unter dem Motto „Zwischen Wein und Rhein“ gastiert die beliebte Veranstaltung am Sonntag, 12. Juni, von 11 bis 18 Uhr erstmals auf dem Marktplatz in Sinzheim.

Die Marktbeschicker bauen in dieser Marktsaison bis Mitte Oktober in insgesamt 24 Gemeinden und Städten von Karlsruhe-Durlach und Calw im Norden bis nach Ettenheim und Hornberg im Süden ihre Stände auf.

Erster Naturpark-Markt im Jahr 2004

Die Zahl 24 steht für einen Trend und für eine Erfolgsgeschichte: So viele Markt-Termine gab es noch nie seit dem Startschuss der Aktion im Jahr 2004. Damals lockte der erste Naturpark-Markt auf der Passhöhe Seibelseckle an der Schwarzwaldhochstraße (B500). Jahr für Jahr kamen mehr Termine hinzu.

Auf einem Holzbrett liegen Käsewürfel
Leckeres aus der Region: Wilde Sau: Mit dieser Kampagne will der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord für Wildschweinfleisch und damit für ein hochwertiges Lebensmittel werben. Foto: Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord

Das Angebot der Naturpark-Märkte ist breit gefächert. Es reicht von Holzofenbrot, Wurst- und Käsespezialitäten über frisches Obst und Gemüse bis hin zu vielerlei Brotaufstrichen sowie edlen Tropfen und regionalem Handwerk wie etwa Produkten aus Holz oder Schafwolle.

Eines ist dem Veranstalter dabei ganz wichtig: Auf einem Naturpark-Markt werden ausschließlich Produkte und Waren angeboten, die in den beiden Schwarzwälder Naturparken Mitte/Nord und Süd angebaut, produziert beziehungsweise veredelt werden.

Bei dem Genuss- und Einkaufserlebnis hat der Besucher zudem die Möglichkeit, mit den Erzeugern ins Gespräch zu kommen, um Fragen zu Qualität und Herkunft der heimischen Waren zu stellen.

In Sinzheim stehen am Sonntag Weine regionaler Winzerfamilien im Mittelpunkt und Spezialitäten mit einem bekannten Produkt aus der Nachbarstadt: der Bühler Zwetschge.

Zudem rollte der Wilde-Sau-Foodtruck in die Gemeinde am Rande des Fremersbergs. Das Restaurant auf Rädern begleitet ein Projekt, dessen Erfolg der Ideengeber Uwe Baumann inzwischen schlichtweg als „genial“ bezeichnet.

Kampagne „Wilde Sau“: Jäger werben für Wildschweinfleisch

Mit der Kampagne Wilde Sau, die vom baden-württembergischen Agrarministerium mit fast 250.000 Euro gesponsert wird, sollen Jäger im Land mehr Abnehmer für Wildschweinfleisch finden und Köche das auch kreativ umsetzen.

Björn Kraft aus Gaggenau, der Betreiber des Wilde-Sau-Foodtrucks, ist selbst Jäger und bereitet sein Wildschweinfleisch im Smoker zu. Im Angebot sind etwa Bratwürste und Burger mit speziellen Saucen. „Das, was der zaubert, ist richtig saftig“, lobt Baumann das Angebot.

Dass Baumann, der kreative Kopf und Schwarzwaldbegeisterte aus Lahr, selbst ein Genießer von Wildschweinprodukten ist, das versteht sich von selbst. Mit der Wilde-Sau-Kampagne und deren Geschmackserlebnissen wurde schon so mancher Skeptiker der Borstentier-Produkte überzeugt.

Die heimischen Schwarzkittel ernähren sich von Kräutern, Eicheln, Bucheckern, Pilzen und Insekten, haben viel Auslauf und streifen ihr Leben lang durch Wälder und über Felder. Wildschweinfleisch gilt daher als Bio – und Bio liegt im Trend.

Im Zuge der Kampagne seien nicht nur immer mehr Restaurants, sondern auch mehr Metzger dazu gewonnen worden, auf Wildschweinprodukte zu setzen. „Daran arbeiten wir weiter, weil die Nachfrage beim Verbraucher steigt“, sagt Baumann.

Naturparkmärkte als Plattform für heimische Produkte

Mit den Märkten will der Naturpark den Erzeugern aus der Region eine Plattform für ihre heimischen Produkte geben. „Die Unterstützung der landwirtschaftlichen Betriebe und Direktvermarkter ist eine wichtige Säule unserer Arbeit“, erläutert Naturpark-Geschäftsführer Karl-Heinz Dunker.

Die Betriebe unterstützen auch das Ziel des mit 420.000 Hektar größten Naturparks in Deutschland. „Sie tragen mit ihrer Arbeit zum Erhalt und zur Offenhaltung unserer typischen Kulturlandschaft im nördlichen und mittleren Schwarzwald bei.“ Wer diese regionalen Produkte kauft, betreibt somit „Landschaftspflege mit dem Einkaufskorb“.

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