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Ungewöhnlicher Einsatz

Nikolaus-Feuerwehrmann seilt sich in Baden-Baden vor der Kinderklinik ab

Die Höhenretter der Feuerwehr lassen Kinderaugen strahlen: Sie beglücken kleine Patienten im Klinikum Mittelbaden zum Nikolaustag – inklusive Rentierschlitten und Süßigkeiten.

Vom Himmel kommend begrüßte der Nikolaus in seinem Rentierschlitten die kleinen Patienten.
Vom Himmel kommend begrüßt der Nikolaus in seinem Rentierschlitten die kleinen Patienten. Foto: Veruschka Rechel

Das Ziel lautete: Kindern, die ausgerechnet über Nikolaus im Krankenhaus sein müssen, eine Freude zu machen und sie vom Klinikalltag abzulenken. Da war die bundesweite Nikolaus-Abseilaktion genau das Richtige für die Baden-Badener Berufsfeuerwehr, um Kinderaugen strahlen zu lassen.

„Wir machen in diesem Jahr zum ersten Mal bei der Nikolausaktion mit“, sagt Thomas Schweikert, Leiter der Höhenrettungseinheit bei der Berufsfeuerwehr Baden-Baden.

In den vergangenen Jahren gab es immer wieder vereinzelte Aktionen von Einheiten der Speziellen Rettung aus Höhen und Tiefen (SRHT) der Feuerwehren Deutschlands. Die Idee dazu kommt von den Feuerwehren selbst und wird mittlerweile von der SRHT der Berufsfeuerwehr Hamburg aus koordiniert.

Wir wurden mit offenen Armen empfangen.
Thomas Schweikert
Leiter der Höhenrettungseinheit

„Wir haben vor etwa vier Wochen bei der Kinderklinik angefragt und wurden mit offenen Armen empfangen“, erzählt Schweikert. Nach einer Begehung vor Ort und nach Absprache mit Markus Kratz, dem Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, sowie Sozialpädagogin Johanna Damm wurde die Planung des Projekts, für die kleinen Patienten etwas Besonderes zu veranstalten, in Angriff genommen.

So kam es dazu, dass sich Höhenretter Stefan Doll, Hauptbrandmeister der Berufsfeuerwehr Baden-Baden, am Dienstag als Nikolaus verkleidet auf einem Rentierschlitten sitzend von einem riesigen Kran über der Kinderklinik durch die Luft „fahren“ ließ. Fünf weitere Kollegen seilten sich vom Dach des Innenhofes ab und verteilten Süßigkeiten an die Kinder.

Kinder sind begeistert von der Nikolaus-Aktion der Feuerwehr

Allen, die noch an den Nikolaus glauben, wurde erklärt, dass dieser ja nicht überall gleichzeitig sein kann und deshalb ein paar Helfer geschickt hat, um ihn zu unterstützen. Die kleinen Zuschauer beobachteten voller Begeisterung das Geschehen vom Balkon aus.

„Wir wurden tatkräftig unterstützt von unserem Social-Media-Team und einem Löschfahrzeug der Abteilung Stadtmitte“, betont Schweikert. Nach dieser Überraschungsaktion wird es mit Sicherheit einige kleine Fans geben, die, wenn sie groß sind, unbedingt zur Feuerwehr gehen wollen.

Doch um Höhenretter zu werden, bedarf es gewisser Voraussetzungen. Dazu gehört zum Beispiel innerhalb der Berufsfeuerwehr Baden-Baden ein abgeschlossener Grundausbildungslehrgang inklusive Rettungssanitäter.

Zudem müssen die Anwärter aktive Atemschutzgeräteträger sein und Höhentauglichkeit vorweisen. Die Ausbildung zum Höhenretter dauert 80 Stunden und muss jährlich durch mindestens 72 Stunden seiltechnischer sowie 30 Stunden medizinischer Ausbildung aufrechterhalten werden.

In Baden-Baden sind nur Angehörige der Berufsfeuerwehr in der Höhenrettung aktiv. „Es gibt aber auch Feuerwehren mit ehrenamtlichen Höhenrettern“, weiß Schweikert.

Eine weitere Höhenrettungseinheit hält die Feuerwehr Bühlertal mit aktuell elf Höhenrettern vor. „Die beiden Einheiten bilden zusammen die SRHT Mittelbaden und werden immer gemeinsam alarmiert“, so Schweikert.

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