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PFC-Problem weitet sich aus

Schock-Botschaft für Anlieger in Baden-Baden: PFC im Erdreich der Siedlung Ooswinkel entdeckt

Die PFC-Problematik in Mittelbaden weitet sich aus. Im Erdreich der Baden-Badener Siedlung Ooswinkel wurden jetzt Spuren der gefährlichen Stoffe entdeckt.

Luftbild Ooswinkel Baden-Baden mit Aumattstadion
Beispielhafte Siedlung: Nach Art einer Gartenstadt wurde der Ooswinkel vor rund 100 Jahren bebaut. Jetzt wurden im Erdreich von Grundstücken der Siedlung nahe dem Aumatt-Stadtion PFC-Spuren festgestellt. Foto: Nico Hertweck

Die Stadt Baden-Baden hat in einer Pressekonferenz über Verunreinigungen des Erdreichs von Grundstücken der Siedlung Ooswinkel informiert.

Auf den betroffenen Flächen wurde vor etwa 20 Jahren Erdreich ausgetauscht. Nach Angaben der Bäderstadt geschah dies durch einen regionalen Kompost-Händler. Ein Name einer Firma wurde nicht genannt. Inzwischen habe sich herausgestellt, dass dieses Erdmaterial Spuren von PFCs aufweist.

Hinter PFC verbirgt sich eine Abkürzung für per- und polyfluorierte Chemikalien. Sie nach Angaben des Umweltbundesamtes in einer Vielzahl von Verbraucherprodukten eingesetzt. PFC sind demnach kaum abbaubar und verbleiben für einen sehr langen Zeitraum in der Umwelt.

PFC können gesundheitsschädlich sein

Einige PFC können sich in der Umwelt und in Organismen anreichern. Sie wirken zudem gesundheitsschädlich auf den Menschen. Nach Angaben der Stadtverwaltung wurden die betroffenen Anlieger und die Baugenossenschaft Baden-Baden über die Lage bereits informiert.

Der Bodenaustausch war nach Informationen dieser Redaktion damals erforderlich, weil sich auf der Fläche der nach Art einer Gartenstadt angelegten Siedlung vor rund 100 Jahren eine Deponie befand.

Mit Auffüllungen durch Erdaushub, Bauschutt, Kehricht, Asche und Schlacke sollte die Oosaue damals trocken gelegt und damit die Grundlage für die Bebauung geschaffen werden. Das Deponiegelände soll sich einst über sechs Hektar erstreckt haben - und damit über die eigentliche Ooswinkel-Siedlung hinaus.

Ohne den damaligen Bodenaustausch drohten den Anliegern Nutzungsbeschränkungen für ihre Gärten. Damals riet das Gesundheitsamt wegen der Altlasten im Erdreich auf den Verzicht von Anbau von Gemüse. Kleinkinder sollten vor zu engem Kontakt mit der Erde bewahrt werden, hieß es vor dem Austausch des Bodens.

27 Grundstücke sind betroffen

Nach Angaben von Bau-Bürgermeister Alexander Uhlig (parteilos) sind 27 der rund 220 Grundstücke im Ooswinkel betroffen. Auf diesen Areal wurde damals das Erdreich ausgetauscht. Damals sei PFC noch kein Thema gewesen. In Abstimmung mit dem Gesundheitsamt in Rastatt empfiehlt die Stadtverwaltung den betroffenen Grundstücksbesitzern, dort angebautes Gemüse oder Obst nicht zu verzehren.

Weitere Untersuchungen sollen folgen

Laut Uhlig sollen weitere Untersuchungen folgen. Auch eine Info-Veranstaltung für die Bewohner der Oossiedlung sei geplant - vermutlich nach den Pfingstferien. Die Stadtverwaltung hat nach Angaben des Bürgermeister alle Betroffenen mit einem Schreiben über die aktuelle Lage informiert.

PFC-Spur wurde eher zufällig entdeckt

Die PFC-Spuren wurden eher zufällig entdeckt. Auslöser war ein Grundstücksbesitzer, der zu seinem Garten um Aktenauskunft bat. Daniel Noyes, ein Mitarbeiter der Sachgebiete Wasser, Boden. Luft, Klima und Arbeitsschutz der Stadtverwaltung, stieß bei weiteren Recherchen auf den Zusammenhang mit dem damaligen Erdaustausch und mit der Kompostfirma.

Von dem wurden seinerzeit Rückstellproben genommen, die noch erhalten waren. Sie wurden jetzt genauer unter die Lupe genommen - und dabei die PFC-Spuren entdeckt.

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