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Spezialist für automatisierte Zugangssysteme

Sensoren von Baden-Badener Unternehmen reagieren auch auf menschlichen Herzschlag

Sensoren sind das Herzstück der automatisierten Zugangssysteme der Firma Cambaum. Das Unternehmen aus Baden-Baden ist ein Spezialist für Sonderanfertigungen. Das gewachsene Sicherheitsbewusstsein spielt Cambaum in die Karten.

Baden-Badens Erster Bürgermeister Alexander Uhlig (rechts) lässt sich von Cambaum-Geschäftsführer Martin Kohmann im neuen Showroom der Firma die Besonderheiten eines innovativen Drehkreuzes erläutern.
Wie funktioniert das? Baden-Badens Erster Bürgermeister Alexander Uhlig (rechts) lässt sich von Cambaum-Geschäftsführer Martin Kohmann im neuen Showroom der Firma die Besonderheiten eines innovativen Drehkreuzes erläutern. Foto: Bernd Kamleitner

Drehkreuze, Sicherheitsschleusen oder andere automatisierte Zugangssysteme sind im Alltag weit verbreitet. Mit der Firma Cambaum hat ein Spezialist für die Entwicklung und Herstellung solcher Produkte seinen Sitz in Baden-Baden.

Bei der Eröffnung des neuen Showrooms von Cambaum fand auch der Erste Bürgermeister Alexander Uhlig (parteilos) anerkennende Worte: „Solche erfolgreichen und innovativen Unternehmen sind toll für Baden-Baden.“

In Asien gilt Cambaum bereits als führender Anbieter für Zutrittskontrollsysteme etwa an Flughäfen, Bahnhöfen, gewerblich genutzten Immobilien oder sonstigen Bereichen, in denen Sicherheit ganz groß geschrieben wird.

Mit innovativen Produktion will die Firma auch in Deutschland und Europa weiter wachsen. Die Aktivitäten werden vom Standort Baden-Baden aus gesteuert.

Gewachsenes Sicherheitsbewusstsein

„Wir sind gewachsen“, berichtet Geschäftsführer Martin Kohmann mit Blick auf die vergangenen beiden Jahre. Allerdings vollzog sich die positive Entwicklung zuletzt nicht ganz so rasant wie gedacht.

Die Corona-Pandemie und der Krieg in der Ukraine haben das Wachstum gebremst. Das gewachsene Sicherheitsbewusstsein spielt dagegen dem Unternehmen in die Karten. „Wir werden mehr denn je gebraucht“, glaubt der Geschäftsführer.

Am Standort Baden-Baden wurde zum Beispiel ein System ausgetüftelt, das Sprengstoffspuren bei Passanten schon beim Passieren der automatisierten Kontrolle erkennt. An den großen Flughäfen in Peking und Shanghai seien diese Lösungen bereits im Einsatz.

Ein Aspekt erfüllt den Diplomingenieur, der an der Universität Karlsruhe studierte (heute Karlsruher Institut für Technologie, KIT), dabei mit besonderem Stolz. „Wir sind komplett made in Germany.“ Die Elektronik für diese Systeme komme von einem Betrieb aus Achern. Die Motoren und Getriebe stammen von Zulieferern aus dem Schwarzwald.

Weitere Einstellungen geplant

Die Firma Cambaum ist ein internationales Konsortium mit weltweit rund 250 Mitarbeitern. Am Standort Baden-Baden sind aktuell 26 Mitarbeiter tätig. Zehn Einstellungen seien fest geplant, berichtet Kohmann. Er blickt optimistisch in die Zukunft. „Wir werden uns in den nächsten 24 Monaten verdoppeln.“

Das gelte nicht nur für den anvisierten Umsatz, sondern auch für die Mitarbeiterzahl. Der neue Showroom hat für das Unternehmen dabei eine zentrale Bedeutung. Die Präsentation gibt nicht nur einen Überblick über Produkte und Innovationen.

„Der Showroom dient auch dazu, mit dem Kunden nach seinen Bedürfnissen Lösungen zu entwickeln“, sagt Kohmann. „Wir bauen jegliche Art von Sonderanfertigungen, das ist unsere Stärke.“ Cambaum sei sehr spezialisiert und innovativ in der Nische Zutrittskontrolle tätig.

Flächenmäßig ist das Unternehmen am Standort Im Rollfeld im Gewerbepark Oos-West noch nicht an seinen Grenzen. Es gibt noch eine Reserve.

Zu den Produkten zählen auch hochsensible Materialschleusen. Die kommen in Hochsicherheitstrakts wie Rechenzentren zum Einsatz. Die Schleuse muss gewährleisten, dass etwa bei Anlieferung von Material in keiner Kiste und keinem anderen Behältnis eine Person übersehen wird und damit unbefugt in sensible Bereiche kommt.

„Wir haben solche Systeme nach Kundenwunsch gebaut und konfiguriert“, berichtet Kohmann. Anwendungen dieser Technik seien auch in Flughäfen möglich. Die Sensoren erkennen bereits sogenannte Mikrobewegungen – etwa den Herzschlag eines Menschen. Eine Pilotanlage ist bereits in Betrieb, aber nicht in Europa. Da sind derartige Systeme derzeit nicht zugelassen – noch nicht.

Gesichtserkennung ist ein Thema der Zukunft

Die Sensorik ist jeweils das Herzstück der Anlagen zur Zugangskontrolle, berichtet Mitarbeiter Fabian Ernst vor den Gästen bei der Eröffnung des Showrooms.

Beim Passieren von Kontrollsystemen sei vor allem ein „optimales Anwendergefühl“ wichtig: „Es kommt darauf an, dass man nicht all zu lange steht.“ Ernst geht davon aus, dass in Systemen zur Zugangskontrolle auch verstärkt die Gesichtserkennung kommen wird.

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