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Jede Minute zählt

Digitaler Datenaustausch: Notfälle können am Klinikum Karlsbad künftig schneller versorgt werden

Damit Patienten noch schneller versorgt werden können, hat das SRH-Klinikum Karlsbad ein System eingeführt, mit dem Rettungsdienste Daten von Notfallpatienten noch vor der Ankunft im Krankenhaus übermitteln können

Schnelle Hilfe: Ein Notfall-Helikopter landet auf dem Dach des SRH-Klinikums in Karlsbad-Langensteinbach.
Schnelle Hilfe: Ein Notfall-Helikopter landet auf dem Dach des SRH-Klinikums in Karlsbad-Langensteinbach. 35 bis 40 Notfall-Patienten kommen in dem Krankenhaus im Schnitt pro Tag an. Foto: SRH

Im Notfall zählt jede Minute. Damit Patienten noch schneller versorgt werden können, hat das SRH-Klinikum Karlsbad-Langensteinbach ein System eingeführt, mit dem Rettungsdienste Daten von Notfallpatienten noch vor der Ankunft im Krankenhaus übermitteln können: der Notfall-Informations- und Dokumentations-Assistent, kurz NIDA.

Blutdruck-, Blutzucker- und Pulswerte nennt das Klinikum in einer Pressemitteilung als Beispiele für Daten, die vom Rettungsdienst bereits während des Transports ins Krankenhaus übertragen werden. Auch eine EKG-Übertragung sei möglich, genauso wie die verschlüsselte Übermittlung von Fotos und Videos, die den Patienten im Rettungswagen zeigen, erklärt Kliniksprecher Mischa Lange.

Die Klinikmitarbeiter sehen die Patientendaten auf einem Bildschirm in der Notaufnahme – ähnlich wie auf einem „Arrivalboard“ an Flughäfen und Bahnhöfen, so Lange.

„Stroke Angel“ steht dann da etwa bei einem Schlaganfall, oder „Beckentrauma“. Ebenso Angaben zu Verletzungen und verabreichten Medikamenten sowie die voraussichtliche Ankunftszeit im Klinikum.

Patienten werden nach Ampel-Prinzip kategorisiert

Je nach Schwere des Notfalls werden die Patienten nach dem Ampelfarben-Prinzip einer Dringlichkeitsstufe zugeordnet. Weitere, detailliertere Daten werden auf einem weiteren Bildschirm übertragen.

Die Vorab-Information ermögliche es den Ärzten, schon einmal die Räume mit den passenden medizinischen Geräten zur Versorgung des Patienten vorzubereiten und Personal mit den erforderlichen Kenntnissen zusammenzuziehen.

Früher, sagt Mischa Lange, seien all diese Schritte erst nach Anlieferung durch den Rettungsdienst erfolgt. Durch die Übermittlung während des Transports ins Klinikum spare man wichtige Zeit.

Durch den Einsatz des neuen Systems können wir Unplanbares planbarer machen.
Julia Lemken, Leiterin Zentrale Notaufnahme am SRH-Klinikum

„Durch den Einsatz des neuen Systems können wir Unplanbares planbarer machen“, sagt Julia Lemken, Leiterin der Zentralen Notaufnahme am SRH Klinikum Karlsbad-Langensteinbach. „Das ist ein weiterer guter Schritt in der Optimierung unserer Abläufe.“

Durch die Übermittlung von Name und Versicherungsdaten können die Ärzte in der Notaufnahme sich auch noch vor der Ankunft des Patienten über dessen eventuelle Vorerkrankungen oder frühere Klinikaufenthalte informieren.

SRH-Klinikum in Karlsbad behandelt bis zu 13.000 Notfallpatienten im Jahr

Auch der Rettungsdienst profitiere von der neuen digitalen Verknüpfung, so das SRH Klinikum. Durch eine eingetaktete Übergabe in der Notaufnahme stünden die Rettungsdienste schneller wieder für neue Einsätze zur Verfügung.

Zwischen 35 und 40 Notfallpatienten kommen laut Kliniksprecher Lange im Schnitt täglich in der Notaufnahme des SRH-Klinikums an. Nicht alle werden aber im Rettungswagen eingeliefert, viele Menschen kämen auch eigenständig, sagt Lange.

Im Durchschnitt kämen etwas weniger Patienten mit dem Rettungsdienst in die Notaufnahme als „zu Fuß“. Die Zusammensetzung schwanke aber von Tag zu Tag. Pro Jahr würden zwischen 12.500 und 13.000 Notfälle behandelt.

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