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Investition von 25 Millionen Euro

Sparkasse Baden-Baden Gaggenau konzentriert Verwaltung in der Baden-Badener Weststadt

Die Sparkasse Baden-Baden rechnet mit einem baldigen Baubeginn für das neue Verwaltungszentrum. Welche Folgen hat dieser Schritt für Kunden und Beschäftigte?

Das Gebäude der Sparkasse Baden-Baden Gaggenau in der Baden-Badener Rheinstraße 205 ist inzwischen umfassend saniert.
Der Standort Rheinstraße 205 in Baden-Baden wird künftig zum Verwaltungszentrum der Sparkasse Baden-Baden Gaggenau. Dort ist auch ein Neubau geplant. Foto: Michael Rudolphi

Die Arbeiten an einer neuen Verwaltungszentrale der Sparkasse Baden-Baden am Standort Rheinstraße 205 in der Baden-Badener Weststadt kommen voran. Derzeit laufen auf dem hinteren Teil des Grundstücks die Vorbereitungen für den geplanten Neubau.

Bagger haben das Gelände inzwischen eingeebnet. Auf der Rückseite des bestehenden Gebäudes entsteht derzeit eine Zufahrt. Sobald diese fertig sei, werde das beauftragte Unternehmen beginnen, die Baustelle einzurichten, informiert Martin Semmet.

Bis zum ersten Spatenstich dauert es nicht mehr lange.
Martin Semmet
Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Baden-Baden Gaggenau

„Bis zum ersten Spatenstich dauert es nicht mehr lange“, sagt der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Baden-Baden Gaggenau am Montag in einem Pressegespräch zur Bilanz des Geschäftsjahrs 2023.

Die Sparkasse präsentierte ihr Projekt im Oktober 2021 erstmals der Öffentlichkeit. Das Geldinstitut möchte mit diesem Vorhaben seine Standorte neu ausrichten und in diesem Neubau wesentliche Abteilungen konzentrieren. Das Gebäude entsteht auf einer früher vor allem als Parkplatz genutzten Fläche entlang der Kinzigstraße zur B500 hin.

Bestandsgebäude ist inzwischen saniert

Die Sparkasse baut nicht nur neu, sie hat zudem das in Rheinstraße 205 bestehende Gebäude aus den 1980er Jahren grundlegend saniert. Diese Arbeiten seien mittlerweile abgeschlossen, berichtet Semmet.

Alle Beschäftigten hätten im vergangenen Herbst die neu gestalteten Büros bezogen und sich dort gut eingelebt. Nach dem Umbau gibt es rund 80 Arbeitsplätze auf einer Gesamtfläche von etwa 2.600 Quadratmetern.

Eine Brücke verbindet künftig den Neu- mit dem Altbau

Die neue Verwaltungszentrale ist als mehrgeschossiges Gebäude geplant. Es bietet künftig auf rund 7.800 Quadratmetern 70 Arbeitsplätze. Zudem ist eine Tiefgarage mit 120 Stellplätzen vorgesehen.

Auf dem Grundstück Rheinstraße 205 in Baden-Baden laufen die Vorbereitungen für den Neubau eines Verwaltungsgebäudes der Sparkasse Baden-Baden Gaggenau.
Die Vorbereitungen für den Bau eines Verwaltungszentrums der Sparkasse Baden-Baden Gaggenau laufen bereits. Der Bezug ist Ende 2025 geplant. Foto: Michael Rudolphi

Eine Brücke aus Glas verbindet den Neu- mit dem Altbau. Der Bezug ist Semmet zufolge Ende 2025 geplant. Die Kosten für das gesamte Vorhaben (Neubau und Sanierung) sind mit rund 25 Millionen Euro veranschlagt.

In Gaggenau verbleibt nur noch ein Kundenservice- und Beratungsteam

Die Sparkasse kündigte bereits vor Jahren an, ihre Verwaltung künftig am Standort Rheinstraße bündeln zu wollen. Die meisten der bislang 70 Beschäftigten im sogenannten Turm in Gaggenau sollen in die Baden-Badener Weststadt übersiedeln.

In Gaggenau bleiben dann voraussichtlich nur noch zwei Etagen für das Kundenservice- und Beratungsteam der Sparkasse. Nach Semmets Angaben möchte die Bank die übrigen vier Geschosse vermieten.

Sparkasse investiert in das Bauprojekt „Neue Mitte Sinzheim“

Der neue Verwaltungssitz ist nicht das einzige aktuelle Bauprojekt der Sparkasse. Sie investiert derzeit 15 Millionen Euro in die „Neue Mitte Sinzheim“ an der B3.

In diesem Objekt entstehen 24 Wohnungen und eine Gewerbeeinheit mit Einzelhandel. „Die Sparkasse unterstützt dort als Vermieter den regionalen Wohnungsmarkt“, sagt der Vorstandsvorsitzende.

Dieses Wohn- und Geschäftshaus decke mindestens 55 Prozent seines Bedarfs mit erneuerbaren Energien. Eine Photovoltaikanlage liefere Strom für die Wärmepumpenheizung des Gebäudes. Zudem speise die Photovoltaik 25 Ladestationen für Elektrofahrzeuge der Mieter.

Semmet sieht sein Unternehmen für die Zukunft gut aufgestellt. Das Service- und Beratungsangebot spiele dabei eine wichtige Rolle. Die Sparkasse halte nach wie vor zwölf Filialen vor. Ein zunehmendes digitales Angebot ergänze dieses Netz. Die Kunden nutzten vermehrt das Online- und SB-Spektrum.

Zunehmend mehr Kunden führen ihre Girokonten online

Der Vorstandsvorsitzende macht das unter anderem daran fest, dass die Zahl online geführter Girokonten steige. Diese hätten von 67 Prozent (2022) auf 72 Prozent im vergangenen Jahr zugelegt.

Die Sparkasse möchte als Arbeitgeber attraktiv bleiben. Nach Angaben der stellvertretenden Vorstandvorsitzenden Susanne Burg hat das Institut 2022 27 neue Beschäftigte gewonnen. Weitere 33 Mitarbeiter – darunter sieben Auszubildende – seien im vorigen Jahr hinzugekommen.

Sparkasse Baden-Baden Gaggenau fördert bürgerschaftliches Engagement

Die Zahl der Beschäftigten sei um fünf Prozent gestiegen, berichtet Burg weiter. Sie freut sich über diese Entwicklung vor allem vor dem Hintergrund, dass viele Mitarbeiter der Babyboomer-Generation Zug um Zug in Rente gingen.

Die Sparkasse fühlt sich dem Gemeinwohl verpflichtet. Sie förderte im Vorjahr bürgerschaftliches Engagement nach eigenen Angaben mit 522.000 Euro. 2022 waren es rund 450.000 Euro.

Stiftungskapital steigt auf rund 3,35 Millionen Euro

Um dieser Aufgabe weiter nachkommen zu können, hat die Sparkasse aufgrund der guten Ertragslage das Kapital der Sparkassenstiftung um 750.000 auf jetzt 3,35 Millionen Euro aufgestockt.

Dieses Kapital generiere Erträge, um auch künftig gemeinnützige Projekte in der Region zu unterstützen.

Die Kundeneinlagen gehen zurück

Die Sparkasse Baden-Baden Gaggenau ist trotz eines generell schwierigen Umfelds mit ihrem Geschäftsergebnis 2023 zufrieden. Sie verzeichnete im Vorjahr erstmals seit 2018 einen Rückgang bei den Kundeneinlagen.

Diese sanken um 78 Millionen auf 1,783 Milliarden Euro, was einem Minus von 4,2 Prozent entspricht. Die Kunden haben Semmet zufolge ihr „geparktes“ täglich fälliges Geld vor allem in festverzinsliche Anleihen umgeschichtet.

Die Kreditvergabe schwächt sich ab

Der Kreditbestand betrug Ende 2023 rund 1,423 Milliarden Euro – ein Rückgang um vier Millionen Euro (0,3 Prozent). Die Sparkasse vergab 1,7 Prozent weniger Kredite an Privatpersonen. Das Volumen lag bei 620,5 Millionen Euro. Darlehen für den privaten Wohnungsbau sind um 52,7 Prozent auf 55 Millionen Euro eingebrochen.

Das Wertpapiergeschäft erreicht einen Rekordwert

Die Kreditvergabe an Firmenkunden ging im ersten Halbjahr 2023 stark zurück. Semmet zufolge setzte jedoch im vierten Quartal eine Trendwende ein.

Der Vorstandsvorsitzende bilanziert für 2023 eine insgesamt sehr gute Ertragslage. Die Überschüsse aus Zinsen und Provisionen seien gestiegen, das Wertpapiergeschäft habe deutlich zugelegt.

Der Wertpapierbestand erreichte Semmet zufolge mit fast 750 Millionen Euro einen Rekordwert. Das Betriebsergebnis von 29,1 Millionen Euro war fast doppelt so hoch wie 2022. 

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