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Freundin des Sohnes umgebracht

Tötung einer Sechsjährigen in Baden-Baden: Staatsanwaltschaft erhebt Anklage wegen Mordes

Die Tat im Dezember sorgte für Entsetzen: Ein 33-Jähriger soll eine Sechsjährige getötet und sich anschließend an ihr vergangen haben. Um die Tat zu vertuschen, zündete er das Haus in Oosscheuern an, schreibt die Staatsanwaltschaft in ihrer Anklage – über die sie jetzt informierte.

Tragödie: Im Dezember 2021 blockieren Einsatzfahrzeuge eine Straße in Oosscheuern. Am Morgen wurde die Leiche eines Mädchens gefunden.
Tragödie: Im Dezember 2021 blockieren Einsatzfahrzeuge eine Straße in Oosscheuern. Am Morgen wurde die Leiche eines Mädchens gefunden. Foto: Christiane Krause-Dimmock

Drei Monate nach dem Fund einer Kinderleiche im Baden-Badener Stadtteil Oosscheuern hat die Staatsanwaltschaft Baden-Baden nun Anklage gegen einen 33-Jährigen erhoben. Unter anderem wird dem Mann der Mord an einem sechsjährigen Mädchen vorgeworfen.

Der Beschuldigte selbst hat sich bis heute nicht dazu geäußert. Die Staatsanwaltschaft Baden-Baden legt dem 33-Jährigen laut einer Mitteilung „Mord, Störung der Totenruhe sowie versuchten Mord in vier Fällen in Tateinheit mit versuchtem Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion mit Todesfolge, mit versuchter Brandstiftung mit Todesfolge, mit gefährlicher Körperverletzung und mit Sachbeschädigung“ zur Last.

In Untersuchungshaft befindet sich der Mann bereits seit dem 20. Dezember 2021. Einen Tag zuvor hatten Einsatzkräfte die Leiche eines Mädchens aus einem Wohnhaus in Oosscheuern geborgen.

Schon damals wurde nach Informationen dieser Redaktion rasch der Verdacht auf Vergewaltigung laut. Staatsanwalt Michael Klose bestätigte dies damals auf Nachfrage jedoch nicht.

Baden-Baden-Oosscheuern: Explosion, obwohl vier weitere Menschen im Haus schliefen

Nun geht die Anklagebehörde aufgrund ihrer Ermittlungen davon aus, dass der Mann in den frühen Morgenstunden des 19. Dezembers 2021 in seiner Wohnung ein sechsjähriges Mädchen, Übernachtungsgast seines Sohnes, „mittels eines Messers getötet“ haben soll, „um sich hierdurch und anschließend mithilfe ihres Leichnams sexuell zu erregen“. Die Leiche wies auch Spuren von Verstümmelungen auf.

Um seine Tat anschließend zu verdecken, heißt es weiter, soll der 33-Jährige eine Brandvorrichtung hergestellt haben, um eine Explosion und einen Brand des Hauses herbeizuführen – in dem Bewusstsein darüber, dass sich zu diesem Zeitpunkt vier weitere Personen, allesamt Verwandte, schlafend im Haus befanden und dadurch hätten zu Tode kommen können.

Arzt konnte Tod des Verdächtigen verhindern

Wie bereits berichtet, hatten Nachbarn um kurz nach 6 Uhr einen Wohnungsbrand in Oosscheuern gemeldet. Da der Brand aber rechtzeitig bemerkt und von der Feuerwehr gelöscht werden konnte, sei es bei einem Sachschaden geblieben, führt die Anklagebehörde weiter aus.

Der Sohn des Beschuldigten habe eine Rauchvergiftung erlitten und wurde, so die Staatsanwaltschaft auf damalige Nachfrage dieser Redaktion, vom Jugendamt der Stadt Baden-Baden „bis auf Weiteres“ in Obhut genommen. Der Beschuldigte selbst hat sich laut aktueller Mitteilung „in suizidaler Absicht“ Verletzungen zugeführt, wobei der Tod durch ärztliche Behandlung jedoch habe abgewendet werden können.

Was in der Nacht vom 19. Dezember in dem Haus passiert ist, wird nun gerichtlich erörtert. Auf Nachfrage dieser Redaktion war den Anwohnern seinerzeit nichts aufgefallen. Ein Nachbar erzählte, er sei an besagtem Tag durch das Klingeln der Polizei aufgewacht, der er allerdings „auch nichts sagen konnte“, weil er „keinen Kontakt zu den Nachbarn“ hat.

Weil die Jugendschutzkammer des Landgerichts Baden-Baden, vor der die Anklage erhoben wurde, über die Eröffnung des Hauptverfahrens noch nicht entschieden hat, liegt noch kein Datum über eine Verhandlung vor. Die Frage, wie hoch die maximale Strafe für den Beschuldigten im Falle einer Verurteilung laut Gesetzbuch ausfallen würde, blieb bis Redaktionsschluss noch unbeantwortet.

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