Skip to main content

Große Nachfrage

Neugestaltete Ganztags-Grundschule in Baden-Baden führt schon eine Warteliste

Nach dem Neustart der Vincenti-Grundschule zum Schuljahr 2021/22 werden aktuell 90 Kinder ganztags betreut. Doch damit ist der Bedarf nicht gedeckt.

Mann mit Kindern am Tisch
Bürgermeister Roland Kaiser (links) verschaffte sich einen Eindruck von den Abläufen in der neuen Ganztages-Grundschule Foto: Christiane Krause-Dimmock

Das Thema Ganztagesbetreuung in der Grundschule werde noch extreme Dynamik bekommen, blickt Bürgermeister Roland Kaiser (Grüne) in die Zukunft. Ab 2026 soll ein Rechtsanspruch hierauf bestehen. Und der werde die Kommunen vor große Herausforderungen stellen. Dass die Vincenti-Grundschule in Baden-Baden diese Hürde bereits genommen hat, begrüßt er deshalb außerordentlich.

„Die erste Schule ist hervorragend aufgestellt.“ Damit das in der Praxis auch funktioniert, sei eine Menge Vorplanung erforderlich gewesen. Auch einige Umbauten mussten durchgeführt werden.

Das Erdgeschoss, das früher vornehmlich Betreuungsräume enthielt, erfuhr in den Ferien eine echte Erneuerung. Hier gibt es jetzt neben der hauseigenen Mensa auch Themenräume, in denen die Kinder die Möglichkeit haben zu toben, zu spielen aber auch um auszuspannen.

Vorangegangen war dem Ganzen etwa eine Elternbefragung. „Von 91 Beteiligten würden 63 Eltern das Angebot einer Ganztagsschule in Anspruch nehmen“, fasst Schulleiter Alexander Ziola das Ergebnis zusammen. Der Schul- und Sportausschuss wurde informiert. Im Sommer 2020 erfolgte schließlich die erforderliche Antragstellung beim Träger, die sehr rasch vom Gemeinderat ein positives Signal bekam. Im September ging der Antrag über die Schulaufsichtsbehörde ans Kultusministerum, das im April diesen Jahres die Genehmigung erteilte.

15 Kinder stehen für Ganztagesbetreuung auf der Warteliste

In der Zwischenzeit war der Bedarf weiter angestiegen. „Wir sind im September mit 90 Kindern im Ganztag an den Start gegangen und haben aktuell weitere 15 Kinder auf der Warteliste“, sieht Ziola die Schule auf dem richtigen Weg.

Zusätzliche Räume habe man nicht generieren müssen. Stattdessen wurden flexible Konzepte realisiert. Multifunktionsräume entstanden. Das gilt ganz besonders für die schuleigene Mensa.

Sie entstand aus einem ehemaligen Klassenzimmer, in dem jetzt kleine Sechsertische stehen, die jeweils desinfiziert und neu eingedeckt werden, Tischdeko und farbige Papierserviette inklusive. Nach einem ausgeklügelten System werden hier die Klassen zur Tisch gebeten.

„In den ersten Tagen war das nicht immer ganz leicht“, erzählt Ziola schmunzelnd von Kindern, die nicht immer ganz genau wussten, wo sie hinmüssen. Doch nun habe sich das alles eingespielt. Das Essen, darin sind sich Alexander Ziola und seine Kollegin Theresia Wunsch einig, kommt bei den Kinder gut an. Neben einem Salatbuffet, das täglich angeboten wird, gibt es obendrein eine Nachspeise.

In den ersten Tagen war das nicht immer ganz leicht.
Alexander Ziola, Schulleiter

In Sachen Mensa habe Corona die Entwicklung übrigens beschleunigt, erklärt Ziola. Denn bis dahin wurde die Innenstadt-Mensa bei der Realschule genutzt. Als Schulen und Klassen nicht mehr gemischt werden konnten, war Flexibilität gefragt.

„Wir sind froh, dass im Kollegium alle das Konzept mitgetragen haben“, bekräftigt Theresia Wunsch und räumt ein, dass man sich noch in einer Phase befinde, in der nicht alles perfekt sei. „Wir nehmen Rückmeldungen auf und justieren nach.“

Umbau der Vincenti-Grundschule in Baden-Baden kostete rund 100.000 Euro

Um die Basis dafür zu schaffen, galt es einiges zu investieren, verweist Kaiser auf das Förderprogramm des Landes, das 70 Prozent der angefallenen Kosten in Höhe von rund 100.000 Euro übernommen hat.

Einige Dinge, wie etwa die Kletterwand im Toberaum und die Schulküche, in der auch wieder Weihnachtsplätzchen gebacken werden sollen, sind noch nicht installiert, aber im Werden. Auch ist er sehr dankbar für die Kooperation mit dem Musikverein Lichtental in Sachen Bläserklasse sowie den beiden Stiftungen, die für die Finanzierung von Honorarkräften sorgen, damit die Nachmittag sinnvoll gestaltet werden können. Hier warten eine Vielzahl von Arbeitsgemeinschaften, in denen die Schüler betreut werden.

nach oben Zurück zum Seitenanfang