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Traditionslokal in Lichtental geschlossen

Wie die FDP dem „Goldenen Löwen“ in Baden-Baden auf die Sprünge helfen möchte

Die Sanierung des „Goldenen Löwen“ in Lichtental stockt auch wegen der schwierigen Suche nach einem Pächter. Die Baden-Badener FDP-Fraktion fordert nun Unterstützung.

Die Tische im Gasthaus Zum Goldenen Löwen in Lichtental sind wegen der Umbauarbeiten abgedeckt.
Im Gasthaus „Zum Goldenen Löwen“ werden schon lange keine Gäste mehr bedient. Die Pächtersuche gestaltet sich schwierig. Foto: Christiane Krause-Dimmock/Archiv

Wie sehr der „Goldene Löwe“ in Lichtental den Bürgerinnen und Bürgern fehlt, hat die Protestaktion am Wochenende deutlich gemacht. Zahlreiche Stammgäste versammelten sich vor der geschlossenen Gaststätte und erinnerten gemeinsam an bessere Zeiten. Sie forderten eine baldige Wiedereröffnung des Traditionslokals.

Gaststätte war einst Zentrum für das soziale Leben in Lichtental

Auch die FDP-Fraktion im Baden-Badener Gemeinderat bemängelt die langwierige Schließung, wie aus einer Pressemitteilung hervorgeht. Der „Goldene Löwe“ in Lichtental, „einst Zentrum für das soziale Leben der Stadtregion, ist jetzt seit zwei Jahren geschlossen“. Nach Auskunft von Olaf Hohmann, Abteilungsleiter im städtischen Gebäudemanagement, „gibt es keine konkreten Aussichten für einen Vertragsabschluss mit einem Pächter“, schreibt Fraktionsvorsitzender Rolf Pilarski. Nach derzeitiger Beschlusslage wolle die Stadt die Investitionskosten für eine notwendige neue Küche nicht selbst tragen. Diese Kosten sind laut Pilarski mit mindestens 150.000 Euro anzusetzen.

Wir sollten jetzt aber nicht bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag warten.
Rolf Pilarski
FDP-Fraktionsvorsitzender

„Wir sollten jetzt aber nicht bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag warten und endlich Gas geben“, fordert Pilarski zum Handeln auf. Dazu sei es erforderlich, „dass der Gemeinderat seine Entscheidung zur Kücheninvestition unverzüglich überprüft und einen neuen Beschluss mit dem Ziel fasst, die Chancen deutlich zu vergrößern, um einen neuen Pächter zu finden“.

FDP plädiert dafür, die Kosten für die neue Küche zu übernehmen

Wenn die Lebenszeit der Küche mit etwa 20 Jahren angesetzt werde, „reden wir über Abschreibungskosten von etwa 7.500 Euro im Jahr, viel für einen Einzelunternehmer im Risiko, für die Stadt jedoch durchaus verkraftbar, angesichts der sonstigen Investitionstätigkeit“, so die Mitteilung der FDP. „Für diese Kosten lassen sich bestimmt Einsparpotenziale finden.“ Die Aktion am Gasthof vom Wochenende habe einmal mehr die Bedeutung dieser „Institution“ gezeigt.

Derzeit wird in der Immobilie der Brandschutz erhöht

Seitens der Stadt wird der dringende Wunsch nach Wiedereröffnung geteilt. „Die Stadt hat allerhöchstes Interesse daran, dass der Goldene Löwe schnellstmöglich wieder den Betrieb unter einem neuen Pächter eröffnet“, hieß es aus der Pressestelle. Derzeit würden in der entkernten und statisch ertüchtigten Küche sowie in den Kellerräumen umfangreiche Brandschutzarbeiten erledigt.

Die wesentlichen haustechnischen Arbeiten im Untergeschoss seien abgeschlossen. Die weiteren Renovierungsarbeiten hingen jedoch maßgeblich vom Betriebskonzept und der damit verbundenen Kücheneinrichtung eines künftigen Pächters ab.

Langjährige Pächterin Christa Franz ist im Frühjahr 2022 in Ruhestand gegangen

Im Frühjahr 2022 war die langjährige Pächterin Christa Franz in den Ruhestand gegangen, seither ist das Traditionslokal geschlossen. Im März 2022 hatte sich der Gemeinderat mit der Sanierung der städtischen Immobilie befasst und dafür 670.000 Euro bereitgestellt.

Die Mängelliste war lang: Bei Küche, Elektroinstallationen, Abwasser und Belüftung wurde ein Sanierungsstau festgestellt. Weitere Schäden wurden erst nach Beginn der Sanierungsarbeiten entdeckt. „Um im Kostenrahmen zu bleiben, ist es notwendig, dass die komplette Kücheneinrichtung und die Erneuerung der Theke durch den neuen Betreiber erbracht wird. Diese Leistungen werden bei der Festlegung der Pachthöhe zu berücksichtigen sein“, heißt es im Beschluss des Gemeinderats. 

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