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Über 120 Events an zwei Tagen

Zehn Tipps zur Nacht und zum Tag des offenen Denkmals in Baden-Baden

Ein solches üppiges Angebot wie bei der Nacht und dem Tag des offenen Denkmals wird es so schnell nicht wieder an einem Wochenende in Baden-Baden geben. Am Samstagabend locken 55 Events, am Sonntag sind es rund 70.

Blick in die Stourdza-Kapelle in Baden-Baden.
Viel zu bestaunen gibt es in der Stourdza-Kapelle. Zur Nacht des offenen Denkmals lockt das Gotteshaus mit vergoldeter Kuppel mit Führungen. Foto: Bernd Kamleitner

Die Bäderstadt hat an diesem Wochenende ein Alleinstellungsmerkmal. Zur bundesweiten Aktion „Tag des offenen Denkmals“ an diesem Sonntag, 10. September, gibt es in Baden-Baden noch eine „Nacht des offenen Denkmals“ am Samstag, 9. September, als Zugabe.

Das verdanken Einheimische und Gäste der Tatsache, dass in der mit dem Welterbe-Titel dekorierten Kommune die Denkmal-Aktionen in Baden-Württemberg schon an diesem Samstag von Bau-Ministerin Nicole Razavi (CDU) eröffnet werden.

Das Programm an beiden Tagen ist mit 55 Events in der Nacht und 70 am darauffolgenden Tag sehr üppig. Wir haben zehn Vorschläge aus dem Mammut-Programm ausgewählt. Für diese Termine ist keine Anmeldung erforderlich, sofern es nicht gesondert angegeben ist.

1. Kapelle mit vergoldeter Kuppel

Schon vor über 100 Jahren schwärmten Autoren in Reiseführern von der Stourdza-Kapelle mit ihrer vergoldeten Kuppel auf dem Michaelsberg in Baden-Baden. Die in den Jahren von 1863 bis 1866 erbaute und reich ausgeschmückte rumänisch-orthodoxe Kapelle ist das letzte Meisterwerk von Leo von Klenzes (1784-1864), Hofarchitekt von König Ludwig I. von Bayern.

Die Kapelle ist Grablege des moldauischen Fürsten Michael Stourdza und seiner Familie. Sie wird von der rumänisch-orthodoxen Gemeinde als Gotteshaus genutzt. Am Samstag führt Pfarrer Ionut Bogdan Stevarachi Interessierte durch die Immobilie – jeweils um 19.30, 20 und 20.30 Uhr. Der Rundgang ist mit 25 Minuten angesetzt.

2. Ritterburg in Baden-Baden

Baden-Baden hat nicht nur das Alte und das Neue Schloss. Oberhalb des Kurhauses, auf dem Friesenberg, steht Schloss Solms. Die neugotische Villa wurde im Jahr 1873 im Stil einer Ritterburg errichtet.

Blick auf Schloss Solms in Baden-Baden.
Im Stil einer Ritterburg erbaut wurde diese Villa in Baden-Baden: Schloss Solms Foto: Bernd Kamleitner

Die Immobilie war einst Sommersitz des Fürsten Georg von Solms-Braunfels. Sie wurde auch als französisches Konsulat genutzt. Inzwischen sitzen dort unter anderem Tochterfirmen der Stadt. Jeweils 45-minütige Führungen sind am Samstag um 19.30, 20.30, 21.30 und 22.30 Uhr. Treffpunkt ist am Torbau.

3. Hingucker leuchten nachts

Walkacts agieren mit dem Publikum auf einer Ebene. Vertreter dieser Theatergattung sind die Glowing Pumpulas. Was sie können, zeigt die Truppe am Samstag. Tagsüber, so die Ankündigung, sind es Hingucker in strahlend weißen Kostümen.

Leuchtende Figuren
Nicht nur in der Nacht sind die Walkacts von Glowing Pumpulas ein Hingucker - auch bei der Nacht des offenen Denkmals sind sie im Einsatz. Foto: Dulce Compania

In der Dunkelheit verwandeln sich die Walkacts in leuchtende Figuren. Bei der Nacht des offenen Denkmals haben sie drei Auftritte zu je 30 Minuten. Um 21.30 Uhr starten die Glowing Pumpulas in der Lichtentaler Allee, um 22.30 Uhr auf der Fieser-Brücke und um 23.30 im Kurgarten vor dem Casino.

4. Tage als TV-Studio sind gezählt

Das Alte-E-Werk (Waldseestraße 24) diente als Kulisse für die TV-Talkshow „Menschen der Woche“ mit Frank Elstner. Noch bis zum Jahresende produziert der Südwestrundfunk dort die Talkshow „Nachtcafé“ mit Michael Steinbrecher.

Im Alten E-Werk in Baden-Baden steht eine Fernsehkamera. In der Kulisse produziert der SWR die Talkshow „Nachtcafé“.
Als TV-Kulisse hat das Alte E-Werk in Baden-Baden bald ausgedient. Der Südwestrundfunk verlagert die Talkshow „Nachtcafé“ im Jahr 2024 nach Mainz. Foto: Bernd Kamleitner

Bis zum Jahr 1966 wurde das E-Werk zur Energieerzeugung genutzt. Am Samstag ist es von 19 bis 22 Uhr geöffnet.

5. Kindermusikwelt für Erwachsene

Einen spannenden Einblick in die Kindermusikwelt Toccarion können Musikbegeisterte beim Termin „Nachtmusik: Das Toccarion für Erwachsene“ am Samstag um 18 Uhr im Alten Bahnhof, dem heutigen Festspielhaus, gewinnen. An den einzigartigen Rieseninstrumenten können die Teilnehmer kreativ werden. Treffpunkt: Vorplatz Toccarion.

Stefan Kiener (rechts) spielt mit Mitarbeitern der Kindermusikwelt Toccarion auf der über zwei Meter großen Blockflöte.
Das Unikat begeistert auch Erwachsene. Stefan Kiener (rechts) spielt mit Mitarbeitern der Kindermusikwelt Toccarion auf der über zwei Meter großen Blockflöte. Foto: Bernd Kamleitner

Für die dreistündige, kostenlose Veranstaltung ist eine Anmeldung unter info@toccarion.de oder (0 72 21) 3 01 31 85 erforderlich. Am Sonntag sind einstündige Sonderführungen durch die Kindermusikwelt und den Alten Bahnhof: um 10 und um 13 Uhr. Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung unter info@festspielhaus.de ist erforderlich.

Einst wurden im Fürstenbau des Empfangsgebäudes des Alten Bahnhofs in Baden-Baden Prominente empfangen. Nach der Stilllegung der Bahnstrecke dient der typische Belle-Époque-Bau seit 25 Jahren als Foyer des Festspielhauses.

Über „Das Tor zur Welt – Der alte Bahnhof der Kurstadt Baden-Baden“ berichtet am Samstag um 20, 21 und 22.30 Uhr Martin Wenz. Treffpunkt ist der Platz vor dem Haupteingang.

6. Nachts im Obstgut Leisberg

Am Samstag ab 20 Uhr wird das Obstgut in ein „neues Licht“ getaucht. Um die Geschichte geht es bei einem Vortrag um 21 Uhr. Um 20.30 und 21.30 Uhr folgen in der unter Denkmalschutz stehenden Scheune Gedichte zum Thema Natur und Mensch.

Bei einem Nachtspaziergang um 22 Uhr können die Teilnehmer bei romantischer Beleuchtung in die Geschichte des Kulturerbes Streuobstwiese eintauchen. Auch der Kräutergarten ist geöffnet. Für den Abend wird Holzofenbrot mit Kräutern gebacken.

Die Baden-Badener Bürgergemeinde Unterbeuern hat die Scheune im Obstgut Leisberg mit Zuschüssen aus dem Leader-Programm saniert.
Die Baden-Badener Bürgergemeinde Unterbeuern hat die Scheune im Obstgut Leisberg mit Zuschüssen aus dem Leader-Programm saniert. Foto: Michael Rudolphi

Am Sonntag geht das Programm im Obstgut ab 13 Uhr weiter. Um 14 Uhr ist eine Führung durch den Kräutergarten, um 15 Uhr geht es um die Geschichte der Anlage. Für Verpflegung wird gesorgt.

Ein kostenloses Obstgut-Taxi fährt am Sonntag ab 13 Uhr im 15-Minuten-Takt vom Klosterplatz in Lichtental bis zur Obstscheune. Der Eingang zum Gut ist in der Mitte der Klosterwiese am Teepavillon.

7. Monumentaler Badetempel

Von 1869 bis 1877 wurde für damalige Verhältnisse ein monumentaler Badetempel für die Kur in Baden-Baden gebaut: das Friedrichsbad. Eine jeweils 20-minütige Führung zum Thema „Das Glücksspielverbot als Anstoß für die Wiederentdeckung des Bäderwesen“ gibt Marie Schneider am Samstag um 18.30, 20 und 21.30 Uhr. Treffpunkt: Vorplatz Haupteingang Friedrichsbad.

Kuppel im Friedrichsbad in Baden-Baden
Das denkmalgeschütze Friedrichsbad in Baden-Baden bietet viele prunkvolle Details, wie diese Kuppel, unter der sich ein Thermalwasserbecken befindet. Foto: Sarah Reith

Eine Ausstellung „Die Unterwelt Baden-Badens“ ist von 16 bis 22 Uhr geöffnet. Eine Führung mit Rudolf-Karl Teichmann zum Thema (20 Minuten) beginnt um 20 Uhr. Treffpunkt: Renaissance-Saal im Friedrichsbad. Eine rund 15-minütige Performance zur Kunstinstallation „Denk-mal-nach Thermalwasser in Baden-Baden“ ist um 18, 19, 20 und 21 Uhr im Kneipp-Raum des Bades.

8. Nachts im Museum

Auch Heimatmuseen in Stadtteilen beteiligen sich an den Aktionstagen. Das Reblandmuseum im ehemaligen Amtshaus des Markgrafen in Steinbach (Steinbacher Straße 62) hat am Samstag von 18 bis 20 Uhr geöffnet. Um 18.15 Uhr ist eine einstündige Führung mit Karl Keller.

Das Heimatmuseum in Sandweier (Römerstraße 24) öffnet am Samstag von 18 bis 22 Uhr. In dieser Zeit ist auch der Hock mit Bewirtung. Die Führung „Nachts im Museum“ mit Florian Gantner erfolgt nach Bedarf. Am Sonntag ist das Museum von 11 bis 18 Uhr zugänglich – wieder mit Hock.

Helmut Reiß steht vor dem schön gerichteten Fachwerkhaus, das als Heimatmuseum genutzt wird.
Helmut Reiß verbringt sehr viel Zeit mit Aufgaben für das Heimatmuseum. Foto: Stephanie Hölzle

In Haueneberstein kann am Samstag um 14 Uhr rund zweieinhalb Stunden mit Helmut Reiß auf den Spuren der Römer gewandert werden. Treffpunkt: Waldstraße, Wanderparkplatz „Grotte“. Die Tour endet am Heimatmuseum (Alte Dorfstraße 6). Das Haus hat von 15 bis 22 Uhr geöffnet, parallel findet der Hock statt.

9. Ur-Quelle im Alten Dampfbad

Im Stil eines toskanischen Landhauses ist ab dem Jahr 1854 das Alte Dampfbad entstanden. Es beherbergt im Untergeschoss die Ur-Quelle. An dieser Stelle befand sich im ersten Jahrhundert nach Christus die erste Therme Baden-Badens. Jeweils 30-minütige Führungen mit Sarah Roth gibt es am Samstag um 20 und 21 Uhr. Treffpunkt: vor dem Dampfbad.

Badruinen Baden-Baden
Die Ruinen der römischen Soldatenbäder am Florentinerberg in Baden-Baden gehört zum festen Besuchsprogramm für Touristen aus aller Welt. Foto: Monika Zeindler-Efler

„Mode“, die Mitgliederausstellung der Gesellschaft der Freunde junger Kunst, kann am Samstag und Sonntag von 11 bis 18 Uhr besichtigt werden. Durch die Ausstellung „scultura“ im Außenbereich führt Renate von Heimburg um 15 und 16 Uhr. Am Sonntag ab 14.30 Uhr führt der Künstler Gebhard Lenz in die Technik der Radierung ein. Ab 16.30 Uhr wird Karl-Manfred Rennertz einen Spontankurs für Freunde des Siebdrucks geben.

10. Stadtmuseum

Die über 2.000-jährige Geschichte Baden-Badens dokumentiert das Stadtmuseum. Es hat am Samstag von 16 bis 24 Uhr geöffnet. Beim Museumsfest spielt zudem ab 20 Uhr die Rock- und Bluesband FreiGang. Um 19 Uhr steht eine rund einstündige Familienführung zum Thema „Auf den Spuren des Welterbes“ mit Judith Göre auf dem Programm. Am Sonntag gibt es diese Führung um 14 und 16 Uhr.

Ein Schmuckstück im Stadtmuseum ist der Roulettetisch aus dem Casino Baden-Baden.  Das wertvolle Exponat stammt aus der Zeit um 1920 und wurde in Paris gefertigt.
Ein Schmuckstück im Stadtmuseum ist der Roulettetisch aus dem Casino Baden-Baden. Das wertvolle Exponat stammt aus der Zeit um 1920 und wurde in Paris gefertigt. Foto: Bernd Kamleitner

Um 21 Uhr folgt eine 30-minütige Führung mit Museumsleiterin Heike Kronenwett und Katja Mikolajczak unter dem Motto „Romantik und Roulette“. Am Sonntag gibt es diese Führung um 12, 14 und 17 Uhr. Zudem lockt das Haus an der Lichtentaler Allee am Sonntag von 12 bis 17 Uhr mit Bastelaktionen für Kinder. Der Eintritt ins Museum ist an beiden Tagen frei.

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