Skip to main content

Mutwillige Zerstörung der Natur

„Am Ende schadet es uns allen“: Bühler Kinder entsetzt über entsorgte Altbatterien im Krebsbächle

Streichholzpackung oder entsorgte Weinflaschen haben Max Schaefer und Noah Roche schon öfter auf Erkundungstouren im Krebsbächle in Eisental entdeckt. Weggeworfene Altbatterien in der Natur machen die Bühler Jungs aber besonders fassungslos.

Max Schaefer (links) und sein Freund Noah Roche in der Nähe der Stelle am Bach, wo sie die alten Batterien gefunden haben.
Max Schaefer (links) und sein Freund Noah Roche in der Nähe der Stelle am Bach, wo sie die alten Batterien gefunden haben. Foto: Katrin König-Derki

Der achtjährige Max Schaefer und sein Freund, der zehnjährige Noah Roche, sind empört: Die zwei Jungs, die viel draußen unterwegs sind, liefen vor wenigen Tagen das Krebsbächle entlang, als sie in der Nähe der Wendelinus-Kapelle Batterien im Wasser schwimmen sahen.

Vom Ufer aus entdeckten sie weitere im Schlamm. „Fast 20 Stück haben wir herausgefischt“, erzählt Noah. Max ergänzt: „Es sah so aus, als ob jemand mit dem Auto am Straßenrand stehen geblieben ist und einfach alles in den Bach geworfen hat.“ Das, sagt Noah, sei Umweltverschmutzung. Ihrem Ärger machten die Grundschüler mit einem Leserbrief an die Redaktion Luft.

Nicht nur Batterien finden die Bühler Kinder bei ihren Erkundungstouren

Müll haben die beiden im Bach zwar schon häufiger entdeckt, wie sie erzählen. Weinflaschen zum Beispiel oder eine Packung mit Streichhölzern. Dass jemand aber einfach seine Altbatterien ins Wasser schmeißt, erscheint ihnen besonders verantwortungslos. Sehr ernst wirken die Jungs beim Thema Umwelt, über das sie offensichtlich an der Schule wie auch daheim gut informiert wurden. In ihrem Brief heißt es: „Wir wollen darauf hinweisen, dass man das nicht nochmal tut. Denn am Ende schadet es doch uns allen!“

Es ist schön, zu wissen, dass sie sich um unsere Umwelt sorgen und kümmern.
Viviane Walzok, Geschäftsführerin des Zweckverbands Hochwasserschutz Baden-Baden/Bühl

Viviane Walzok, Geschäftsführerin des Zweckverbands Hochwasserschutz im Raum Baden-Baden/Bühl, äußert sich auf Anfrage erst einmal erfreut über die Haltung der Kinder. „Es ist schön, zu wissen, dass sie sich um unsere Umwelt sorgen und kümmern.“ Zum Glück, sagt sie, „finden wir eher selten Problemstoffe in unseren Gewässern“.

Exemplarisch zählt sie auf, was ihr dazu spontan einfällt: „Autobatterien, Autoreifen, Fahrräder, Einkaufswagen.“ Es sei schade, dass die Menschen sich nicht die Mühe machten, den Abfall richtig zu entsorgen. „Manche werfen auch mal mutwillig Gegenstände in den Bach.“ Und gerade Batterien, betont sie, könne man im Einzelhandel kostenlos abgeben. „Man findet in jedem Supermarkt entsprechende Boxen dafür.“

Häufiger stoße man in den Gewässern oder an Böschungen, Hochwasserrückhaltebecken inklusive, auf Gartenabfälle wie Grasschnitt und Laub, berichtet sie weiter. „Natürlich finden wir auch Plastikabfälle und Fastfood-Verpackungen, Pizzaschachteln, Getränkedosen, Alufolie und dergleichen.“

Fotos von Fehlverhalten führen nicht bei allen Bühlern zu Besserung

Um die Menschen für die richtige Entsorgung des Abfalls zu sensibilisieren, gibt es Walzok zufolge auf dem städtischen Abfallkalender Trennungshinweise für den Müll sowie Angaben, wo man die Sachen abgeben kann. Wenn man neue Geräte kaufe, stünden entsprechende Informationen meistens in der Beschreibung. Zudem verweist die Verbandsgeschäftsführerin auf Problemstoffsammlungen etwa für gesammelte Farben und Lacke, ebenso auf Deponien.

Leider haben wir nicht bei allen eine Verhaltensänderung erreicht.
Viviane Walzok, Geschäftsführerin des Zweckverbands Hochwasserschutz Baden-Baden/Bühl

Bei der Firma Kompost Vogel wiederum bestehe die Möglichkeit, Bioabfälle kostenlos zu entsorgen. „Wir haben schon mehrfach in den Stadtnachrichten und Gemeindemitteilungsblättern Fotos von Fehlverhalten veröffentlicht und auf die richtigen Entsorgungswege hingewiesen“, sagt sie abschließend. „Leider haben wir nicht bei allen eine Verhaltensänderung erreicht.“ Vielleicht bringen ja Max und Noah einige Menschen zum Nachdenken. Einen Versuch ist es ihnen jedenfalls wert.

nach oben Zurück zum Seitenanfang