Stau und Ausnahmezustand auf der Landesstraße 83 zwischen Bühlertal und Sand: Nein, am Samstag, 7. Januar, waren es keine Wintersporttouristen und Luftschnapper, die alles zuparkten und der Polizei zusätzliche Arbeit bescherten.
Ein ausgebüxter Hund sorgte für den nicht alltäglichen Einsatz der Ordnungshüter. Das bestätigte auch das Führungs- und Lagezentrum (FLZ) des Polizeipräsidiums Offenburg.
Gegen 11.30 Uhr wurde die Polizei alarmiert. Zwischen Bühlertal und Wiedenfelsen war ein Hund unterwegs. Der Vierbeiner lief planlos auf der Sandstraße herum und sorgte bei dem ein oder anderen Autofahrer für eine Schrecksekunde, da er mitten auf der Fahrbahn unterwegs war.
BNN-Fotograf Bernhard Margull war ebenfalls vor Ort, berichtet, dass einige beherzte Tierliebhaber versuchten, den Hund einzufangen. Das war aber nicht von Erfolg gekrönt.
Auch die Besitzerin konnte den Hund nicht einfangen
Nach etwa einer Stunde traf dann die Besitzerin des Tiers ein, doch auch sie konnte ihren Bello nicht beruhigen, geschweige denn einfangen. Die Frau hatte den Hund aus einer Tierstation geholt und ihm ein Zuhause gegeben.
Dann der Schreckmoment, der Hund büxte aus. „Die Hundefreundin hat berichtet, das Tier sei sehr scheu“, gibt Margull die Umstände wieder. Das hat Gründe, der Vierbeiner hatte in der Vergangenheit nicht nur Gutes erlebt.
Somit nahm alles noch ein glückliches EndeBernhard Margull, BNN-Mitarbeiter
Ein Passant rief einen befreundeten Tierarzt an und bat diesen um Hilfe. Die Polizisten versuchten, den Hund mit einer Schlingenfalle einzufangen. Während der Hundejagd war die Sandstraße zeitweise gesperrt. Für Margull unfassbar: Einige Autofahrer machten ihrem Unmut Luft, weil sie im Stau standen und warten mussten, beschimpften teilweise Helfer und Einsatzkräfte.
Der Tierarzt betäubte den Hund dann mit Hilfe eines Pfeils aus einen Blasrohr. Das Tier lag mittlerweile erschöpft auf der Treppe des ehemaligen Hotels „Wiedenfelsen“.
Der Veterinär untersuchte den Hund und konnte ihn schließlich seiner Besitzerin übergeben und „somit nahm alles noch ein glückliches Ende“, freute sich am Ende auch der Fotograf von ABB/BNN. Etwa drei Stunden hatte die Hundejagd gedauert.